Auf den Spuren der Vergangenheit: 25 Jahre Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“

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Die Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ an der Justizakademie in Recklinghausen feiert ihr 25-jähriges Bestehen!

Am 13. April 1989 stellte der damalige NRW-Justizminister Dr. Rolf Krumsiek die Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ an der Justizakademie Recklinghausen der Öffentlichkeit vor. Dahinter stand das Ansinnen, dass sich die nordrhein-westfälische Justiz mit ihrer eigenen Rolle im NS-Terrorregime eingehend auseinander setzen solle.

Seither wurde im Namen der Dokumentations- und Forschungsstelle auf vielgestaltige Art und Weise der Frage nachgegangen, inwieweit Gerichte und Behörden, Richter und Staatsanwälte in den totalitäten Unrechtsstaat verstrickt waren und ihm zur Durchsetzung verhalfen. Die Dokumentations- und Forschungsstelle beschäftigt sich darüber hinaus mit weiteren rechtshistorischen Fragestellungen des letzten Jahrhun-derts, so zum Beispiel dem Umgang mit der DDR-Justiz und ihren Akteuren und dem politischen Strafrecht in Westdeutschland in der Zeit von 1951 bis 1968.

Besondere Intention der engagierten Mitarbeiter war es stets, junge Juristen, Justizbedienstete, Schüler sowie die Öffentlichkeit für diese Thematik zu interessieren und zu sensibilisieren. Diesem Anliegen ist die Dokumentations- und Forschungsstelle in den vergangenen 25 Jahren durch verschiedene Ausstellungen, Fortbildungen, Symposien und die eigene Schriftenreihe „Juristische Zeitgeschichte NRW“ nachgekommen. „Sie hat auf teilweise Vergessenes hingewiesen, Verborgenes aufgedeckt und so dafür gesorgt, dass die unrühmliche Rolle der Justiz im NS-Terrorregime eine Aufarbeitung erfahren hat“, so der Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle Dr. Amann.

Zum Jubiläum findet am Montag und Dienstag,14. und 15. April ein Festakt sowie ein Internationales Symposium zum Thema „Transitional Justice“ in den Räumlichkeiten der Justizakademie statt, zu dem einige besondere Gäste erwartet werden. Über die historischen Inhalte hinaus soll auch an die wichtigen Aufgaben der „Dokumentations- und Forschungsstelle Justiz und Nationalsozialismus“ erinnert werden. Außerdem gilt es, vielen Menschen, ohne deren Mitwirken diese Erfolge nicht möglich gewesen wären, für ihr Engagement zu danken.

Einige dieser Personen kommen persönlich zu Wort. So wird der bekannte Publizist und Holocaustüberlebende Dr. phil. h.c. Ralph Giordano für die Festrede erwartet. Darüber hinaus werden neben Justizminister Thomas Kutschaty, dem Leiter der Justizakademie Dr. Wogersien, sowie dem Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle Dr. Amann Referenten aus Deutschland, Österreich, Italien, Spanien und Großbritannien einen Beitrag zu der Jubiläumsfeier leisten.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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