Foodsharing im Kreis Recklinghausen

Gaby Greiner und Marc Pracht sind überzeugte Foodsharer. Erstaunlich, was Lebensmittel-Retter so alles im Fairteiler in Recklinghausen abgeben und abholen.
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„Braune Bananen, die esse ich nicht“, sagen die einen. „Ganz schön dumm, die schmecken am besten“, sagen die anderen. Viele denken: „Abgelaufene Lebensmittel gehören auf den Müll.“ Marc Pracht, Foodsharing-Botschafter für Recklinghausen kämpft gegen jegliche Art von Lebensmittel-Verschwendung und rät: „Wir alle sollten lieber auf unseren Geschmacks- und Geruchssinn vertrauen, als auf ein Mindesthaltbarkeitsdatum, so können viele Lebensmittel gerettet werden.

Marc Pracht hat sich im April 2015 dazu entschlossen, Lebensmittel zu retten und mit anderen zu teilen. „Impulsgebend dazu war eine Fernsehdokumentation über Foodsharing-Gründer Raphael Fellmer“, erzählt der 30-Jährige. „Der Bericht zeigte ein eindrucksvolles Projekt, in dem dokumentiert wurde, wie man ganz ohne Geld über die Runden kommt.“

Bei der Recherche im Internet stieß der ausgebildete Industriekaufmann auf Tauschbörsen, Foodsharing und Berichte über Menschen, die sich aus Supermarkt-Containern versorgen. „Letzteres ist nicht jedermanns Sache, zeigt aber deutlich, wieviel brauchbare Lebensmittel weggeworfen werden.“
Über Kontakte zu einer schon aktiven Gruppe aus Dortmund, schwappte die Idee schließlich auch nach Recklinghausen über.
„Die Idee ist, von Privat zu Privat gut erhaltene Lebensmittel zu tauschen, die man selbst nicht mehr braucht. Im Internet kann man unter Lebensmittelretten.de oder foodsharing.de erfahren, wo solche Lebensmittel hinzubringen oder zu bekommen sind und sich als Foodsharing-Mitglied registrieren.“

Lebensmittel tauschen

Ein „Fairteiler“ (eine Verteilstelle) befindet sich zum Beispiel in einer Holzhütte mit Kühlschrank neben der Altstadtschmiede in Recklinghausen. Dieser „Fairteiler“ ist für jeden kostenlos zugänglich. Menschen, die etwas übrig haben, bringen es dorthin, andere nehmen sich das, was sie brauchen, heraus.
Darüber hinaus holen Ehrenamtliche des Foodsharing-Netzwerkes von Kooperationspartnern Waren ab, die dort zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel von Wochenmarktständen, Gemüsehändlern, Bäckern, Kiosken und Tankstellen. So findet man hier alles von Gemüse, über Obst und natürlich auch haltbare Lebensmittel, jedoch kein Fleisch.“
Gaby Greiner ist Foodsharing-Botschafterin in Herne. Die 40-Jährige tauscht nicht nur Lebensmittel, sondern auch Dienstleistungen, daher kommt sie regelmäßig zur Tauschbörse ins Evangelische Gemeindezentrum an der Limper Straße und hat auch dort die Idee des Foodsharings eingebracht. Die zukünftige Senioren-Assistentin sagt: „Mittlerweile kaufe ich kaum noch Obst, Gemüse, Backwaren oder Molkereiprodukte aus Geschäften und versorge mich über die Fairteiler.“ Sie ist der Meinung, dass viel zu viel Gutes in Abfalltonnen geworfen wird und hat in Herne selbst einen „Fairteiler“ eingerichtet.

Philosophie der Nachhaltigkeit

Für viele Menschen ist die Lebensmittel-Rettung nicht nur eine Frage der Ersparnis, sondern viel mehr eine Philosophie der Nachhaltigkeit. Sie sagen: „Braune Bananen werfe ich nicht weg, daraus mache ich leckere Smoothies oder andere Leckereien.“ Weitere Infos: Lebensmittelretten.de oder foodsharing.de.

Gaby Greiner und Marc Pracht sind überzeugte Foodsharer. Erstaunlich, was Lebensmittel-Retter so alles im Fairteiler in Recklinghausen abgeben und abholen.
Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen? All diese Lebensmittel können beruhigt auch nach Ablauf des MHD verzeht werden, Geschmack und Geruch entscheiden
Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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