Lokale Agenda 21 Recklinghausen im Reichstag

Ewald Zmarsly, Frank Schwabe, Mathilde Storm und Peter Möller am Infostand der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen | Foto: Nicole Wloka
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  • Ewald Zmarsly, Frank Schwabe, Mathilde Storm und Peter Möller am Infostand der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen
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1992 wurde auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro die Agenda 21 als Fahrplan zur nachhaltigen Entwicklung für das 21. Jahrhundert auf den Gebieten Ökonomie, Ökologie und Soziales beschlossen. An diesem Prozess soll jedermann in seiner Kommune mitwirken. Aus diesem Grund sind in den Kommunen eine Lokale Agenda 21 zu installieren. Nun soll nach 20 Jahren in Rio de Janeiro eine Nachfolgekonferenz stattfinden. Die SPD-Bundestagsfraktion nahm dies zum Anlass und veranstaltete am 25. April im Reichstag die Konferenz „Rio + 20 – Nachhaltigkeit mit Leben füllen“, an der bürgerschaftlich Engagierte neben Politikern und Vertretern von Institutionen teilnahmen. Frank Schwabe MdB lud die Forensprecher der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen – Peter Möller (Konsum), Mathilde Storm (Runder Frauentisch) und Ewald Zmarsly (Nachhaltige Stadtentwicklung) – ein.

Die drei Forensprecher präsentierten an ihrem Infostand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ die Aktivitäten der seit 15 Jahren bestehenden Lokalen Agenda 21 Recklinghausen. Hierzu zählt der Recklinghäuser Agendapreis, der von der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen – nach einer Idee des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung – in diesem Jahr zum zehnten Mal (mit jeweils drei gleichwertigen Preisträgern pro Jahr) an Privatpersonen, Gruppen, Schulen, Kindergärten, Einrichtungen und Betriebe für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit verliehen wurde. Sechs Mitglieder – u. a. die drei Forensprecher – gründeten 2009 die 1. BürgerSolar Recklinghausen GbR, deren Solarzellen auf den Dächern des zentralen Betriebshofs Strom erzeugt. Zwei weitere Betreibergesellschaften wurden später gegründet.
Das Fachforum Konsum verkauft faire Produkte seit neun Jahren samstags auf dem Wochenmarkt. Es übernimmt bei der städtischen Messe „Wohnen, Leben, Arbeiten“ das Catering mit fairen Produkten. Außerdem stellt es Präsentkörbe mit solchen Produkten zusammen, die die Stadt auf Wunsch Jubilaren überreicht.
Ferner setzt es sich mit dem Fachforum Runder Frauentisch dafür ein, dass Recklinghausen „Fairtrade Town“ wird. Aktionen zum Thema „Saubere Kleidung“ bilden den Schwerpunkt der Tätigkeiten des Runden Frauentisches. Hier informiert es die Bürger beim Einkauf von Bekleidung auf faire Arbeitsbedingungen und Schadstofffreiheit zu achten.
Das Fachforum Nachhaltige Stadtentwicklung ist u. a. auf dem Gebiet Innerstädtisches Grün aktiv und pflanzt seit vier Jahren zum Tag des Baumes (25. April) Gehölze. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeiten ist Bildung und Information. So führt es Veranstaltungen in der VHS und beim städtischen Ferientreff durch, erstellt und betreut einen Handapparat – der sich im Agendabüro Recklinghausen (Stadthaus C, Raum 210) befindet. Außerdem ist der Forum als Referent tätig. Auf Friedhof Halterner Straße leiten einige seiner Mitglieder fachkundige Führungen zur Geschichte, Ökologie und Stadtklimatologie. In der zugehörigen ehemaligen Kapelle organisiert es kulturelle Veranstaltungen. Die künstlerische Gestaltung von Kreisverkehren geht auf einen Antrag des Fachforums zurück. Zu diesem Thema führte es vor zwei Jahren in Kooperation mit einer Aktionskünstlerin und Schülern der Maristenschule eine Veranstaltung auf dem Altstadtmarkt durch. Das jüngste Projekt ist der „Hain der Menschenrechte“ – eine Kooperation mit der Gruppe 1200 Kreis Recklinghausen von Amnesty International –, der am 22. Juni eingeweiht wird.
Außerdem stellt die Lokale Agenda 21 Recklinghausen an den Rat Anträge zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt.

Auf der Konferenz wies Ewald Zmarsly (Forumsprecher Nachhaltige Stadtentwicklung und ehrenamtlicher Mitarbeiter im Agendabüro Recklinghausen) darauf hin, dass die Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „nachhaltig“ inflationär und von vielen Stellen benutzt werden. Dadurch werden sie beliebig und entwertet. Es soll dem entgegengewirkt werden. Ferner sagte er, dass zwar Agendaschulen existieren, doch die zugehörigen Aktivitäten oft nur durch den Einsatz einzelner Lehrer geleistet werden. Nachhaltigkeit und (Lokale) Agenda 21 sollen an Schulen verbindlich vermittelt werden, damit sie von der breiten Masse und zukünftigen Generationen mit Leben erfüllt werden.

Autor:

Ewald Zmarsly aus Recklinghausen

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