Die Welt der Puppenstuben ist ihr gemeinsames Hobby

Heike Möllmann und ihr Vater Günter Schneider haben ein gemeinsames Hobby
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Bunte Teppiche, Bettwäsche mit Spitzenbesatz, Landhausdekor auf den Möbeln oder eine kupfer-glänzende, oval Wärmflasche ... Heike Möllmann und ihr Vater, Günter Schneider, haben jedes Detail liebevoll ausgesucht und zu einem zauberhaften Mobiliar im Miniformat zusammengstellt. Derzeit stellt der Inhaber der Eisdiele Corsaro Vater und Tochter den Schaufensterbereich seiner Eisdiele als Ausstellungsraum zur Verfügung.

'Puppenstube' – der alte, schöne Begriff trifft nur zum Teil das, was Günter Schneider zu seinem Hobby gemacht hat. Das Planen, Bauen und Ausstatten von Puppenhäusern. Der pensionierte Maurer ist eigentlich im Ruhrgebiet zu Hause, lebt aber schon seit vielen Jahrzehnten in Rees. Im Keller hat er eine Werkstatt eingerichtet, in der er täglich bis zu 12 Stunden an seinen Interieurs im Miniformat arbeitet. Prächtige Villen mit bis zu 12 Zimmern, eine Apotheke, ein Kolonialwarenhandel, mehrgeschossige Häuser ... Günter Schneider ist Architekt und Innenarchitekt gleichermaßen und stelle viele Ausstattungsdetails auch selbst her: Den Baukörper, Schränke, Vitrinen, Tische und Stühle, Betten, Kommoden ...und wenn die Möbel im Rohzustand fertig sind, bekommen sie noch ein modernes oder Landhaus-Dekor, so dass man den Eindruck hat, die Möbel seien von einem Kunsthandwerker speziell für dieses Haus geplant worden. Winzige Teppiche, mikroskopisch kleine Bestecke, kleine Bilder und Wohnaccessoires ... die Liebe zur fantastischen Puppenwelt teilt Tochter Heike Möllmann mit ihrem Vater: „Ich liebe Puppen von Schildkröt und Steiff-Tiere. Von meinem damaligen Freund, meinem heutigen Mann, bekam ich den kleinen Mecki geschenkt. Der drollige kleine Igel aus dem Hause Steiff hat wohl schon seine 30 Jahre auf dem Buckel, spielt aber in der Ausstellung auch heute noch eine wichtige Rolle. Oft treffen sich Vater und Tochter in der Werkstatt, planen gemeinsam oder besuchen Trödelmärkte und Fachgeschäfte, um die Ausstattungsgegenstände, die sie nicht selbst hestellen können, mit Kennerblick auszusuchen. Wenn die Ausstellung vorbei ist, kommen die Bürgerhäuser und Luxusvillen wieder wohl verpackt bis zur nächsten Ausstellung in den Keller.

Die Idee, die hinter dieser Puppenhausausstellung steckt, beschreibt Heike Möllmann so. „Es gibt in Rees in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt, der auf die Adventszeit einstimmen könnte und ein Spielwarengeschäft gibt es auch nicht. Als wir früher Kinder waren, sind wir mit unseren Eltern in der Adventseit sonntags oder abends gerne an den erleuchteten Schaufenstern vorbeispaziert. So etwas gibt es heute kaum noch. Schon die Kinder sind nur noch mit Handy ode iPhone unterwegs“, beschreiben Vater und Tochter die Welt der verlorenen Heimeligkeit. Mit ihrer Ausstellung wollten sie ein Gegengewicht zur virtuellen Welt setzen. Das scheint auch gelungen zu sein, denn „ ... die Resonanz ist überaus positiv“, ziehen Vater und Tochter schon jetzt Bilanz. Übringens: Was für die Reeser Kinder geplant war, ist auch ein Highlight für die Erwachsenen, die sich am Schaufenster die Nasen platt drücken und an Kindertage zurück denken.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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