Mit Schadstoffen ist nicht zu spaßen...

Veronika Rönau und ihr Kollege Klaus Boshek geht der Umgang  mit giftigen Chemikalien flott von der Hand. Foto: Caroline Gustedt
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Mehr. Eine Lösung, die alles zersetzt...wäre das nicht grandios? Außer Gold... Königswasser heißt das Zeug und wenn man seinen Sondermüll nicht ordentlich entsorgte, sondern irgendwie zusammen in den Ausguss kippte, wer weiß, was für Teufelszeug dann entstünde.

VON CAROLINE GUSTEDT

Chemielaborantin Veronika Rönau und ihr Kollege Klaus Boshek wissen,m wovon sie reden und was sie sorgfältig begutachten, bevor sie es in die verschiedenen Behälter des Schadstoffmobils sortieren. Sie sind im Dienste des Entsorgers 'Schönmackers' unterwegs und gerade hat das Mobil in Mehr Halt gemacht.

Schon gleich um 9 Uhr kommen die ersten 'Kunden' und schleppen heftig an Altöl, Farben, Lacken, Haushaltsreinigern. 'Eigentlich dürfen die Medikamente jetzt in den Hausmüll, ebenso die Farbreste vom Wandanstrich. Schließlich pinseln Sie sich ja Gift auf die Wand!“ so die Info von Klaus Boshek und Veronika Rönau klärt die umsichtigen Bürger auf: „Früher, als es noch keine Verbrennungsanlagen gab, konnte über die Deponien das Gift aus dem Hausmüll ins Grundwasser gelangen. Mit der Verbrennungstechnik besteht die Gefahr nicht mehr und vieles verbrennt rückstandslos!“. So einfach könnte die Entsorgung sein. Wenn nicht hin und wieder Rattengift in Nutella-Gläsern oder Pestizide in Marmeladengläsern ohne Beschriftung aufbewahrt und abgeliefert würde. „Vielfach können wir dann nur aufgrund unserer Berufserfahrung, aufgrund der Optik oder wenn man sich vorsichtig den Geruch in die Nase wedelt, diagnostizieren, was hier abgeliefert wird“, erläutert die Chemie-FachfrauVeronika Rönau. Richtig böse Folgen kann etwa ein Gift haben, das den Wühlmäusen den Garaus macht. Das Pulver reagiert mit Feuchtigkeit bzw. Wasser zu einem Nervengas. Was heute nur noch gegen Unterweisung und unter strengen Auflagen abgegeben werden darf, dümpelt teilweise seit Jahrzehnten in alten Kellern herum. Wenn das Zeug dann, vielfach ohne Beschriftung oder Gebrauchsanweisung bei uns landet, ist Vorsicht geboten!“, nimmt sich das Entsorgungsteam in Acht. Einen Kollegen hat es vor einiger Zeit böse erwischt, weil er bei der Riechprobe wohl Partikel des Substrats inhaliert hat. Die menschlichen Atemwege sind durch die Atemluft befeuchtet und die chemische Reaktion nimmt auch im menschlichen Körper ihren Lauf...Aber solche Unfälle sind zum Glück eher selten. Batterien, Neonröhren oder Blaukorn... häufig genügt ein Kennerblick und die 'Lieferung' wandert in hohem Bogen in den dafür vorgesehen Container. Von Mehr aus geht es, je nach Gefahrenstoff, entweder ins Zwischenlager, in die Entsorgung, ins Recycling. Eine qualifizierte Ausbildung, viel Berufserfahrung und ständige Weiterbildungen sind für Boshek und Rönau das A und O der Sicherheit, wenn es um die sachgerechte Entsorgung von Schadstoffen geht.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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