Seit 40 Jahren bei der Gemeinde

Roswitha Cornelis gartulieren (von links) Dirk Kuhmann, Alexander Thomann, Bürgermeister Mike Rexforth, Herbert Tekaat und Frank Hindricksen.
  • Roswitha Cornelis gartulieren (von links) Dirk Kuhmann, Alexander Thomann, Bürgermeister Mike Rexforth, Herbert Tekaat und Frank Hindricksen.
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Schermbeck. Seit 40 Jahren arbeitet Roswitha Cornelis bei der Gemeinde Schermbeck. „Ich bin immer gerne arbeiten gegangen“, sagt die heute 58-Jährige. Auch wenn die ersten 14 Tage, damals noch im alten Rathaus, nicht so toll waren. Auf einer mechanischen Schreibmaschine hatte die damals 18-Jährige Adressen für Steuerforderungen der Gemeinde zu tippen. Das wolle sie nicht die nächsten Jahre machen, habe sie sich damals gedacht, sagt die Schermbeckerin und lacht. Das ist ihr auch erspart geblieben.

Sie sei „durch alle Ämter gegangen“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth über die Jubilarin, die er nicht Mitarbeiterin, sondern Kollegin nennt. „40 Jahre im öffentlichen Dienst und beim gleichen Arbeitgeber“, das sei „eine Seltenheit“. Cornelis habe „ein gutes Händchen für die Probleme der Bürger“. Das sei in ihrem jetzigen Bereich, dem der Steuern, auch besonders wichtig. Als „sehr engagierte Kollegin“, lobt der Chef die Jubilarin und ergänzt, dass seine Amtsvorhänger Wilhelm Cappell und Ernst-Christoph Grüter dasselbe sagen würden. Rexforth ist ihr fünfter Chef.

563 Ehen in fast 20 Jahren geschlossen

Cornelis, die 563 Ehen während ihrer fast 20 Jahre im Standesamt geschlossen hat, schätzt es, immer in Bereichen gearbeitet zu haben, „bei denen ich mit Publikum zu tun hatte. Das fand ich immer gut.“ Allein im Kämmerchen zu sitzen, das sei nichts für sie. Und: „Ich durfte selbständig arbeiten“, stellt sie fest und dankt dem Bürgermeister für die „Lobhudelei“. „Das sind Tatsachen“, entgegnet Rexforth. Alexander Thomann vom Personalrat der Gemeinde sieht es genauso: „Wir sind froh, dass wir sie haben“, lobt er die Jubilarin.
Gemeindedirektor Walter Rösen war vor 40 Jahren Chef im Rathaus. Damals habe es andere Strukturen gegeben, erinnert sich Roswitha Cornelis. Es habe deutlichere Hierarchien innerhalb der Verwaltung gegeben. „Manchmal fehlt mir das“, sagt die Schermbeckerin über Benimm und Umgang, der damals gepflegt wurde. Auch wenn das vielleicht altmodisch klinge, ergänzt sie. Dass sie damals mit dem Mercedes ihres Vaters, der den Wagen beruflich nicht brauchte, zur Berufsschule nach Wesel fahren durfte, ihr Amtsleiter und direkter Vorgesetzter aber nur einen Opel besaß – das war damals noch ein Ding.

Nie aus Schermbeck weg gewollt

„Ich bin in Schermbeck geboren und wohne in Schermbeck“, sagt Cornelis. Sie habe nie aus der Gemeinde weg gewollt, auch beruflich nicht. Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren sei so angenehm. Auf der Schienebergstege gebe es nie Stau, so die Sachbearbeiterin im Steueramt, die sich dort um die Praktikanten und Azubis kümmert.
Der damalige Kämmerer Hans Zelle habe sie beeindruckt, erinnert sie sich. Nach einer Akte gefragt, habe er sie mit einem gezielten Griff aus einem dicken Papierstapel gezogen. Das beruhte auf Erfahrung, sagt sie. Heute habe sie Erfahrungen und könne diese weitergeben.
Tochter Sarah Föcker hat der Jubilarin eine aufwändig gestaltete Torte mit vielen Akten und einem Schreibtisch obendrauf gebacken. „Sechs Jahre bleibe ich den Kollegen noch erhalten“, blickt Roswitha Cornelis voraus. So manchen Tipp wird sie im Rathaus also noch geben können.

Autor:

Andreas Rentel aus Schermbeck

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