Inklusion: EN-Kreis will seine Auszubildenden mit Modellprojekt sensibilisieren

Gemeinsam kann man eine Menge schaffen - so lernten auch die Azubis, Hemmungen abzulegen. | Foto: Kreis
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Etwas Unsicherheit war den jungen Leuten an diesem Morgen noch ins Gesicht geschrieben. Sieben Auszubildende des Ennepe-Ruhr-Kreises besuchten einen Tag lang die AWO Werkstatt Asbeck für Menschen mit Behinderung in Sprockhövel. Ziel des Besuchs war es, genau diese Unsicherheit zu nehmen.

"Die Aktion ist Teil eines Modellprojektes in dem wir junge Mitarbeiter im Umgang mit Menschen mit Behinderungen sensibilisieren wollen", erklärt die Inklusionsbeauftrage des Kreises Patricia Riesner. Der Tag in Asbeck startete zunächst mit einer Einführung in die Struktur der Werkstatt. Welche Tätigkeiten werden ausgeführt? Was für Menschen arbeiten hier? Leiterin Sandra Salten nahm sich viel Zeit für Fragen. Auf einem kleinen Besichtigungsrundgang durch die Werkstatt konnten die Azubis sich einen Überblick über die verschiedenen Arbeitsplätze verschaffen. Spätestens, als es hieß selbst Hand anzulegen, war der letzte Rest Unsicherheit verflogen. Gemeinsam wurde gewerkelt, gebohrt und geschraubt. Später nahmen alle noch am Unterricht zu Gefahrenstoffen teil. Der Tag endete mit einem Mittagessen.
"Zuerst dachten wir, dass es vielleicht schwierig sein könnte einen gemeinsamen Berührungspunkt zu finden, aber wir durften die Arbeiten der Werkstatt selber ausprobieren und dadurch in Kontakt mit den einzelnen Personen treten", schildert Auszubildende Lara Gorholt ihre Eindrücke: "Der Tag war einfach eine tolle Erfahrung und hat uns gezeigt, dass die AWO Werkstatt jeden Menschen so wie er ist fordert und fördert". Besonders gefiel den sieben Auszubildenden auch, wie offen und herzlich sie von jedem Einzelnen angenommen wurden.

Begegnungen schaffen

Der Besuch in Asbeck ist Teil eines ganzen Katalogs von Sensibilisierungsmaßnahmen, den Auszubildende des Kreises im Juli des vergangenen Jahres gemeinsam mit den Heimbeiräten, Trägern von Einrichtungen und Interessierten entwickelt haben. "Das Modellprojekt will Berührungsängste abbauen und junge Mitarbeiter mithilfe von Begegnungen und Vorträgen aufklären, wie sie mit Menschen mit Behinderungen in ihrem Arbeitsumfeld umgehen können", fasst Riesner zusammen. Miteinander Zeit verbringen und die unterschiedlichen Bedürfnisse sowie Arbeits- und Lebenssituationen des anderen näher kennenlernen, soll im Mittelpunkt der Besuche stehen. Pro Ausbildungsjahr können die Auszubildenden nun jeweils einen Tag lang ein Angebot wahrnehmen. Insgesamt sind es dieses Jahr 78 Azubis, die sich auf die AWO Werkstatt Asbeck, die Kontakt- und Krisenhilfe im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. in Schwelm, die Beratungsstelle für hörgeschädigte und gehörlose Menschen im Kreis sowie die Lebenshilfe e.V. Schwelm und Hattingen aufteilen. Im Vordergrund der Besuche sollen immer die Begegnung und die gemeinsame Zeit stehen.
Der Katalog ist noch nicht abschließend gefüllt. Wer ebenfalls eine Idee für eine Begegnung mit Menschen mit Behinderung und Auszubildende hat, kann sich gern per E-Mail bei Patricia Riesner P.Riesner@en-kreis.de melden.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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