"Wir waren nie richtig in der EU" - Schwelmer zum Brexit

Schwelm/Leicester. Jens Freeborn ist gebürtiger Schwelmer, seit über zehn Jahren lebt er allerdings mit seiner Familie im englischen Leicester in den East Midlands. Seit Wochen hat er in den britischen Medien kaum etwas anderes gehört als die Debatte über einen möglichen "Brexit". Die wap sprach mit ihm, nachdem der Austritt des Landes nun beschlossene Sache ist.
"Ich bin sehr gespannt, was jetzt mit unserem Land passiert", sagt der Wahl-Brite, der allerdings selbst nicht abstimmen durfte. Von einem "Plan B" - eben für den Fall des Brexits -habe er seitens der Politik bislang nichts mitbekommen. "Aber es ist ganz klar, dass sich hier nun viel ändern muss", sagt Freeborn.
bei der Abstimmung habe sich offenbar die Mehrheit durchgesetzt, die der Ansicht sei, England solle weiterhin komplett eigenständig bleiben, denn nur so habe man die Kontrolle über das Geschehen im eigenen Land und somit natürlich auch über die Finanzen. Auch die Flüchtlingsproblematik spielte bei der Diskussion um den Verbleib in der EU eine gewichtige Rolle - obwohl in Großbritannien viele verschiedene Kulturen miteinander leben.
"Man muss aber wohl feststellen, dass England eigentlich nie vollständig in die EU integriert war", meint Jens Freeborn, schließlich habe man auch an der eigenen Pfund-Währung festgehalten.
Das Zünglein an der Waage beim knappen Resultat hätten möglicherweise die in Australien lebenden Briten gespielt, die dem Vereinigten Königreich mit ihrem Votum für den Austritt beweisen wollen, dass Wohlstand und ein gutes Leben auch ohne ein Gebilde wie zum Beispiel die Europäische Union möglich sind.
"Das ist zwar hinsichtlich der Job-Sicherheit und der Zukunft unserer Kinder kurzfristig gedacht", so Jens Freeborn, aber nun müsse man nach vorn blicken: "Vor allem müssen wir künftig mehr ex- als importieren, unseren Käse können wir auch selbst herstellen."

Autor:

Britta Kruse aus Schwelm

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