LWL-Museum für Naturkunde lobt aus:
"Wanzen-Challenge" mit Smartphone-App

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster ruft deutschlandweit zu einer "Wanzen-Challenge" mit der Smartphone-App "ObsIdentify" auf. Interessierte können sich ab sofort auf die Foto-Jagd nach Wanzen machen und dabei sogar noch etwas gewinnen. Der Wettbewerb "Geh aufs Ganze für die Wanze" läuft bis Ende des Jahres.

Zu gewinnen gibt es die Teilnahme an einem dreitägigen Wanzenkursus für zwei Personen (inklusive Verpflegung) im LWL-Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer. Der oder die Zweitplatzierte bekommt das Buch "Die Wanzen Deutschlands" von Jürgen Deckert und Ekkehard Wachmann. Der Preis für den dritten Platz ist eine Jahreskarte für das LWL-Museum für Naturkunde und die anderen 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sowie die LVR-Museen.

Zum Hintergrund
Mit dem Wort "Wanze" verbinden viele nur dreierlei: die stark riechende Stinkwanze, die blutsaugende Bettwanze und die umgangssprachliche Bezeichnung für ein Abhörgerät, wie es Geheimdienste benutzen. Dabei sind Wanzen eine ganze Gruppe von Tieren, deren Vielfalt mit 45.000 Arten diejenige der Säugetiere um fast das zehnfache übertrifft. Allein in Deutschland leben 900 verschiedene Wanzenarten.

Sie besiedeln sehr unterschiedliche Lebensräume: von Gewässern bis auf die Trockenrasen, von alpinen Wiesen bis an die Meeresküsten, vom Erdreich bis zu den Baumwipfeln. "Es gibt unter ihnen Pflanzenfresser, Räuber, Gemischtköstler, Pilzsauger - oder eben Parasiten wie die Bettwanze, aber das sind nur wenige", weiß Dr. Viktor Hartung, Biologe und Wanzenexperte am LWL-Museum für Naturkunde. "Wanzen treten als gefürchtete Schädlinge in der Landwirtschaft auf. Sie dienen uns aber auch als Helfer, die Jagd auf schädliche Insekten machen. Kurzum, das ist eine Gruppe, die nicht so vielen Menschen vertraut, aber auf jeden Fall eine nähere Bekanntschaft wert ist."

Ziel der Challenge ist, so viele Fotos wie möglich von Wanzen zu machen und mit der App "ObsIdentify" oder über die Internetseite "Observation.org" zu bestimmen und zu melden. Gewonnen hat, wer im Gesamtzeitraum die meisten verifizierten Wanzenarten meldet. Gewertet werden alle Wanzen, auch solche, die im Garten leben oder sich in eine Wohnung verirren.

"Man kann also schon vom Sofa aus an der Challenge teilnehmen", so Hartung, ".es ist aber viel erfolgversprechender, nach draußen in die Natur zu gehen und dort nach den Tieren zu suchen. Die Tiere sollten möglichst wenig gestört und nicht verletzt werden." Bis zum Jahresende können die Bilder hochgeladen werden. Die Bilder werden dann durch eine Künstliche Intelligenz (KI) von "ObsIdentify" bestimmt und durch Experten der Plattform überprüft.

Die Challenge "Geh aufs Ganze für die Wanze" ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift für Wanzenkunde "Heteropteron", unterstützt durch eine Spende der Stiftung Münster der Sparda-Bank West.

Challenges
Mit der App ObsIdentify können nicht nur Naturbeobachtungen mit dem Mobiltelefon ganz einfach gesammelt und gemeldet werden, sondern Nutzer können auch an Wettbewerben, sogenannten Challenges, antreten. Je nach Challenge kann es sich um Pflanzen-, Tiere-, Pilz- oder Insektenarten handeln, die Teilnehmer melden sollen. "Die Beobachtungen tragen zur Erforschung unserer Natur und der Artenvielfalt bei", erklärt LWL-Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. "Einfach mit einem Herzchen die Challenge innerhalb der App markieren und es kann losgehen."

Belohnt wird die Meldelust der Nutzerinnen und Nutzer nicht nur mit echten Preisen sondern auch mit "Badges" und Sternchen. Erhält man als Teilnehmender einen Stern, schneidet man in der Gesamtwertung der Challenge besser ab. Jeder Einzelne kann seine eigenen Meldungen in einer persönlichen Statistik verfolgen. Das Besondere an der App "ObsIdentify": Die Daten werden langfristig gespeichert, wissenschaftlich ausgewertet und können so auch in Zukunft einen Beitrag zum Naturschutz leisten.

Der Wettbewerb findet bis zum 31. Dezember 2023 statt.

https://www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de/de/wissenschaft/buergerwissenschaft/wanzen-challenge/

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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