Update4: Vier Tage nach dem Großeinsatz - Mit Video
Dacharbeiten entzünden Senioreneinrichtung am Perthesring - 85 Feuerwehrkräfte im Einsatz

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Der Feuerwehr Sprockhövel wurde am Mittwochmittag ein Brand auf dem Dach der Senioreneinrichtung am Perthesring gemeldet. Es wurde Stadtalarm ausgelöst und externe Rettungskräfte wurden ergänzend hinzugezogen. Das Feuer wurde gelöscht und es gab keine Verletzten. Die Polizei bestätigte am Abend, dass durchgeführte Dacharbeiten den Brand verursacht hatten.

Die schwarze Rauchwolke war in Niedersprockhövel von weitem zu sehen. Martinshörner heulten ununterbrochen, als Notarzt-, Rettungs- Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge aus allen Richtungen zum Perthesring fuhren. Das Feuer auf dem Dach der Mathias-Claudius Senioreneinrichtung war deutlich zu sehen. Flammen flackerten in den Himmel. "Beim Eintreffen unserer Einsatzkräfte brannte das Dach schon auf einer Fläche von 50 qm", sagte Feuerwehr-Pressesprecher Arno Peters.

18 Heimbewohner evakuiert

Wir haben zu allererst unsere 18 Bewohner aus der obersten Etage evakuiert und eine Etage tiefer untergebracht, sagte Einrichtungsleiterin Andrea Flessa zum STADTSPIEGEL und dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Frauen und Männer der Feuerwehr für ihren professionellen Einsatz. "Das haben die sehr gut gemacht", ergänzte sie und zeigte sich erleichtert, dass kein/e Bewohner*in zu Schaden kam.
Geschäftsbereichsleiterin Evelyn Müller von der Stadt Sprockhövel, die zurzeit Bürgermeisterin Sabine Noll vertritt, traf an der Einsatzstelle ein und machte sich ein Bild vom Geschehen. Auch sie zeigte sich erleichtert, dass keine Person verletzt wurde.

2 Drehleitern im Einsatz

Einsatzleiter Stadtbrandinspektor Frank Welling bildete drei Einsatzabschnitte und setzt zwei Drehleitern mit Wenderohr zur Brandbekämpfung ein. 6 Trupps waren zur Menschenrettung aktiviert, zwei zur Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes.
Aus dem gesamten Kreisgebiet wurden weitere Kräfte alarmiert. Einsatzleitfahrzeuge, ein weiterer überörtlicher Löschzug sowie zahlreiche Notarzt- und Rettungsfahrzeuge waren am Perthesring tätig. Auf der South-Kirkby-Straße wurde ein Bereitstellungsraum für die Einsatzfahrzeuge eingerichtet. Auch der Leiter der Feuerwehr Sprockhövel, Stadtbrandinsepktor Christian Zittlau, traf an der Brandstelle ein.
Den Frauen - und Männer der Freiwilligen Feuerwehr waren die Anstrengungen dieses Einsatzes bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen deutlich anzusehen.

Freibad schloss um 13 Uhr

"Ich habe die Schließung des Freibades um 13 Uhr angeordnet", sagte ZGS-Leiter Ralph Holtze zum STADTSPIEGEL. "Das Wohl unserer Badegäste und der Schutz vor Auswirkungen der herannahenden Rauchgaswolke erforderten die Schließung", ergänzte Holtze.
Obwohl die Polizei mit zahlreichen Kräften an der Einsatzstelle war, konnten die Zufahrten der beiden Straßen zur Einsatzstelle nicht rechtzeitig gesperrt werden. Viele Autofahrer gelangten daher mit ihren PKW bis vor die Wasserschläuche der Feuerwehr und mussten dann aufwändig drehen.
Dieser Brandeinsatz erzeugte großes Medieninteresse. Viele Angehörige der Bewohner der Senioreneinrichtung kamen ebenfalls und waren erleichtert, dass den Senioren zwar etwas Aufregung beschert wurde, sonst aber nichts passierte und keine Person verletzt wurde.
Da die Entstehung des Brandes mit den durchgeführten Dacharbeiten in Verbindung steht, bleibt zu prüfen, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen bzw. die vorgeschriebenen Gefahrenabwehrmaßnahmen durch die ausführende Firma bzw. durch den überwachenden Bauleiter beachtet wurden. Nicht auszudenken, wenn dieses Brandereignis zu Personenschäden der schützenswerten Heimbewohner*innen, der Mitarbeiter*innen bzw. der Rettungskräfte geführt hätte.

Feuerwehr Hattingen half aus

Während des Brandeinsatzes stellte der Löschzug Mitte der Feuerwehr Hattingen mit der Besatzung von drei Fahrzeugen sowie die Besatzung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges der Feuerwehr Gevelsberg den öffentlichen Brandschutz für das Stadtgebiet von Sprockhövel sicher. 7 Feuerwehrkräfte aus Hattingen waren dafür abgestellt und zwei Stunden im Einsatz. Dazu kamen noch die Kräfte aus Gevelsberg.

Zustand am Tage nach dem Brandereignis

Der STADTSPIEGEL erkundigte sich am Tage nach dem Brandereignis bei der Heimleiterin der Mathias-Claudius Senioreneinrichtung, Andrea Flessa. "Wir konnten über Nacht alle unsere Heimbewohner in unserem Hause unterbringen und haben heute noch in der obersten Etage leichte Löschwasserschäden, sagte Andrea Flessa. Bis auf ein Zimmer konnten aber alle Bewohner auch in der obersten Etage wieder in ihre gewohnten Räumlichkeiten. "Wir sind froh, dass unsere Senioreneinrichtung bei diesem Brandereignis vor Schlimmerem verschont blieb", ergänzte die Heimleiterin und dankte noch einmal allen Kräften, die an diesem Einsatz beteiligt waren.

Kosten könnten erheblich sein

Die Polizei teilte auf Nachfrage dem STADTSPIEGEL mit, dass nach dem Brand Ermittlungen wegen des Verdachtes fahrlässiger Brandstiftung aufgenommen wurden. Zu klären sind insbesondere dabei, ob hier bestimmte Sorgfaltspflichten durch die ausführende Firma auch eingehalten wurden.
Die Stadt Sprockhövel, die laut Rettungsleitstelle für eine etwaige Belastung der Einsatzkosten zuständig ist, teilte mit, dass man zuerst den Bericht der Polizei abwartet um dann zu entscheiden, ob eine Kostenrechnung für die etwa 85 eingesetzten Rettungskräfte zuzüglich Fuhrpark erstellt wird.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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