Grußworte des Uedemer Bürgermeisters Rainer Weber
Vom Dorfhaus bis zum Bürgerengagement

Uedems Bürgermeister Rainer Weber richtet Grußworte an die Bürger seiner Gemeinde.

Foto: Gemeinde Uedem
  • Uedems Bürgermeister Rainer Weber richtet Grußworte an die Bürger seiner Gemeinde.

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Uedems Bürgermeister Rainer Weber hat zu Beginn des Neuen Jahres Grußworte an die Bürger seiner Stadt gerichtet. Dabei lässt er das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren und blickt auf anstehende Projekt in 2020:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

bei einem Jahresrückblick stellt man immer gerne die positiven Ereignisse und Erfolge in den Vordergrund. Aber in unserem Alltag in der Gemeinde Uedem ist die Welt nicht immer heil. Vermutlich durch Brandstiftung brannten drei Tage vor dem Jahreswechsel nach 2020 die Verwaltung und eine Produktionshalle der Firma Mühlhoff Umformtechnik GmbH nieder. Der Großbrand richtete einen Millionen-Schaden an. Eine Katastrophe für die 400 Mitarbeiter, die hier ihren Lebensunterhalt für ihre Familien verdienen und nun um ihre Arbeit bangen müs-sen. Die Geschäftsführung signalisierte am Silvestervormittag, dass in etwa 4 Wochen die Produktion in einem Teilumfang wieder anlaufen könne. Dies ist dann doch noch eine gute Nachricht zum Jahreswechsel, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

An dieser Stelle möchte ich die außerordentlich gute Zusammenarbeit der Feuerwehren im Kreis Kleve, der Hilfsorganisationen, wie beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz, und der Polizei bei diesem Großbrand hervorheben. Die Kommunen und der Kreis Kleve können sich glücklich schätzen, so gut ausgebildete und ausgestattete ehrenamtliche Feuerwehren und Hilfsorganisationen zu haben, die im Bedarfsfall ortsübergreifend kooperieren. Danke für Ihren Einsatz.

Rückblick 2019

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wie im Flug scheint das Jahr 2019 vergangen zu sein. So kurz vor dem Jahreswechsel bli-cken viele Menschen auf das, was ihnen das Jahr gebracht hat, zurück und sind gespannt, was das neue Jahr bringen wird.
Als Bürgermeister habe ich natürlich ganz besonders unsere Gemeinde im Blick. Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, stellen wir fest, dass aus kommunaler Sicht wieder ein gutes und erfolgreiches Jahr für die Gemeinde Uedem zu Ende geht.

Ein kultureller Höhepunkt in diesem Jahr waren die Feierlichkeiten zum Jubiläum „700 Jahre Hohe Mühle“. Gemeinsam organisierten der Heimat- und Verkehrsverein Uedem, der Uede-mer Spielverein, der sein 100-jähriges Vereinsjubiläum in 2019 feiern konnte, und der Musik-verein Concordia mit der Gemeinde ein unvergessliches „bayrisches Mühlenfest“ mit ab-schließendem Feuerwerk.

Viele wichtige Vorhaben konnten in Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat und Verwaltung auf den Weg gebracht werden. Hier denke ich an die Bauleitplanungen zur Errichtung eines Nahversorgungszentrums (Einzelhandelsansiedlungen) an der Bahnhofstraße oder zum Bau eines Kindergartens an der Mühlenstraße, der in Rekordzeit vom Investor und Bauherrn zum 01. August 2019 sogar fertiggestellt werden konnte.

Auch die Vermietung eines Teils der ehemaligen Haupt-/Verbundschule an den Trägerverein Freie Waldorfschule Niederrhein-Aue e.V. ist hier zu nennen. Ziel ist es, mit der Waldorf-schule ein weiterführendes Schulangebot in Uedem aufzubauen.

Hierzu gehören auch die Vorplanungen zur Erweiterung der Geschwister-Devries-Grundschule durch Aufstockung des Mitteltraktes zwischen Alt-und Anbau oder die Erweiterung/Aufstockung des Rathauses einschließlich eines barrierefreien Ausbaus sowie einer energetischen Sanierung. Die Grundsatzbeschlüsse zu diesen Maßnahmen sind gefasst, sodass im nächsten Jahr an der Detail- und Ausführungsplanung gearbeitet werden kann.

Ein weiteres Thema im abgelaufenen Jahr war die Diskussion um das Sportstättenentwick-lungskonzept und eine mögliche Wohnbaulandentwicklung im Bereich der Sportplatzanlage an der Tönisstraße sowie die daraus resultierende Errichtung einer neuen zentralen Sportstätte zwischen Uedem und Keppeln. Auch hierzu hat der Gemeinderat einen ersten Grundsatzbeschluss gefasst, wodurch die Verwaltung beauftragt wurde, einen Standort für diese neue Sportstätte zu suchen.
Dass unsere Gemeinde „lebens- und liebenswert“ und ein nachgefragter Wohnstandort ist, zeigen die Bautätigkeiten in den Wohngebieten von Uedem, Keppeln und Uedemerbruch. Mit dem Projektentwickler für die oben genannten Einzelhandelsansiedlungen entwickelt die Verwaltung einen Bebauungsplan für das zukünftige Wohnbaugebiet „Im Mörsfeld“.

Auch die nach dem Abriss eines Teils des Laurentius-Hauses entstandene Baugrube konnte endlich durch den neuen Eigentümer verfüllt werden, der in 2020 dort in einem ersten von drei Bauabschnitten ein Wohnhaus mit 9 Wohneinheiten und eine Tagespflegeeinrichtung bauen wird.
Sie sehen, es tut sich viel, wodurch sich die Gemeinde in den nächsten Jahren städtebaulich weiterentwickeln wird.

Die großen Straßenbaumaßnahmen „Bergstraße“ und „Gartenstraße/Gartenring/Friedens-straße“ schreiten voran. Letztgenannte Maßnahme wird bis Mitte des Jahres 2020 fertigge-stellt sein. Dass es bei den Baumaßnahmen nicht immer alles ohne Belastungen für die von den Bauarbeiten betroffenen Anwohner abgeht, ist nicht Neues. Für das Verständnis, aber auch das Einbringen von Anregungen und Verbesserungsvorschlägen möchte ich mich bedanken.

Unsere Gemeinde hat wirtschaftlich ein gutes Jahr hinter sich. Wir haben von der konjunkturellen Entwicklung und den hohen Steuereinnahmen profitiert. Der Jahresabschluss 2018 konnte mit einem Überschuss von 1,3 Mio. Euro abgeschlossen werden und auch im Haushaltsjahr 2019 wird voraussichtlich ein Überschuss von 1,8 Mio. Euro erwirtschaftet. Allerdings werden nach derzeitiger Planung die Jahre 2020 bis 2023 mit Fehlbeträgen abschließen, die aus der üppig auf 7,1 Mio. Euro angewachsenen Ausgleichsrücklage (Stand 2008 = 2,9 Mio. Euro) aber ausgeglichen werden können.

Zum 31.12.2023 würde die Ausgleichsrücklage immer noch einen Bestand von 4,3 Mio. Euro haben. Auch die steigende Verschuldung von derzeit 483 Euro nach 1.189 Euro werden wir im Blick behalten. Hierzu sei zum einen der Hinweis erlaubt, dass mit den Ansätzen des Haushaltes 2020 und den drei folgen-den Planjahren alle größeren kommunalen Gebäude (bis auf das ehemalige Schulgebäude der Haupt-/Verbundschule) energetisch saniert sowie um- und ausgebaut sein werden. Der kommunale Gebäudebestand und die Infrastruktur in der Gemeinde ist in den letzten anderthalb Jahrzehnten schon in einen sehr guten Zustand gebracht worden. Ob die Verschuldung überhaupt die 1.000 Euro-Marke überschreiten wird, bleibt abzuwarten, denn es konnten im Haushalt noch nicht alle Erträge (z.B. Landeszuweisungen) scharf gerechnet werden. Im Übrigen sei noch der Hinweis gestattet, dass die durchschnittliche Verschuldung aller Gemeinden, Städte und Kreise in NRW zum 31.12.2018 je Einwohner 3.402 Euro betrug.

Ausblick 2020

Vieles von dem, was wir in den vergangenen zwölf Monaten eingeleitet haben, wird uns auch im neuen Jahr beschäftigen.

Mitte 2020 soll mit der energetischen Sanierung der Einfachturn- und Lehrschwimmhalle und mit dem Bau des II. Teilstücks des Alleenradweges begonnen werden.
Zur Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Keppeln zwecks Schaffung einer Unter-stellmöglichkeit für ein Mannschafttransportfahrzeug soll eine Standortuntersuchung und Entwurfsplanung erstellt werden.

Die Planung zur Errichtung eines Dorfhauses für die Vereinsgemeinschaft Uedemerbruch soll mit einer Entwurfsplanung einschließlich Betreiberkonzept konkretisiert werden. Mit einem Bau des Dorfgemeinschaftshauses könnte dann in 2021 begonnen werden.

Zudem stehen Arbeiten zur Wohnbaulandentwicklung im Ortsteil Keppeln oder zur Erweiterung des Baugebietes „Albersfeld“ in Uedemerbruch sowie zur Entwicklung von Gewerbeland (3. Reihe südlich der Molkereistraße) an.

„Gemeinsam sind wir stark“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

lassen Sie uns gemeinsam in dieses neue Jahr 2020 starten. Ein afrikanisches Sprichwort sagt:
„Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst, geh zusammen mit anderen.“
Auch wenn die Vorzeichen für die kommenden Jahre nun weniger Anlass zur Euphorie geben und wir in finanzieller Hinsicht den Gürtel wieder etwas enger schnallen müssen, so bin ich dennoch davon überzeugt, dass wir auch künftig unserem hohen Anspruch entsprechen und die gute Gemeindeentwicklung weiter fortsetzen können - zum Wohle unserer Bürgerin-nen und Bürger. Meine Bitte dabei an Sie: Gestalten Sie die Zukunft Ihrer Gemeinde aktiv mit und nehmen Sie Anteil am politischen Geschehen. Mir liegt viel daran, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Uedem bei den Planungen frühzeitig und umfassend mitzunehmen bzw. einzubeziehen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle nochmals an alle appellieren, die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung auch wahrzunehmen. Alle, die in den Ausschüssen und im Rat arbeiten, und da schließe ich mich mit ein, sind sich der Tatsache bewusst, dass ihre Entscheidungen, je nach Betroffenheit, nicht von allen Teilen der Bevöl-kerung gutgeheißen werden. Das ist nur natürlich. Was ich aber weniger gutheißen kann, sind viele Äußerungen in den sogenannten sozialen Netzwerken.

Dort wird, meistens anonymisiert, in einer Art und Weise Kritik geübt, die der Arbeit und den oft nicht leicht zu treffenden Entscheidungen der Ratsmitglieder und des Bürgermeisters in keiner Weise gerecht wird. Hier wünschte ich mir mehr Gelassenheit und einen offenen Umgang miteinander. Bei allen Diskussionen sollte man sich aber auf Tatsachen und auf wirkliches Wissen um die Dinge beziehen, nicht auf das, was der eine oder andere als Tatsache hinstellt. Gerede wird nicht dadurch wahrer, dass es laufend ohne echtes Wissen wiederholt wird. Mit veröffentlichten Unwahrheiten und Anschuldigungen habe ich in diesem Jahr auch so meine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht.

Am 13.09.2020 finden die Kommunalwahlen (Bürgermeisterwahl und Wahl der Gemeinde-vertretung) in Nordrhein-Westfalen statt. Die nächsten Monate werden natürlich davon bestimmt sein, dass alle politischen Kräfte sich zu profilieren versuchen. Das ist Wahlkampf und normal. Ich hoffe aber, und da vertraue ich auch den Wählerinnen und Wählern, dass nicht Fake-News und verdrehte Fakten Früchte tragen, sondern ernsthafte politische Arbeit.

Das Jahr 2020 und die Folgejahre halten weitere große Herausforderungen für uns bereit: Die Digitalisierung der Verwaltung, der Schulen oder auch der Klimawandel und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Ich freue mich darauf, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung diese Herausforderungen zu meistern. Geben wir uns alle aber noch etwas Zeit für die Dinge, die in 2020 anstehen. Der Gemeinderat hat einer Personalaufstockung der Verwaltungsmannschaft im Rathaus und im Jugendzentrum Focus zugestimmt. Hierfür sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch ich der Politik sehr dank-bar, denn die an eine Gemeindeverwaltung gestellten Aufgaben konnten in letzter Zeit nicht mehr erfüllt werden. Nun müssen die freien Stellen aber erst einmal besetzt werden, was bei dem bestehenden Fachkräftemangel nicht so leicht sein wird. Eine kleine Verwaltung bietet viele Vorzüge, insbesondere interessante und abwechslungsreiche Arbeitsfelder, sodass ich glaube, dass wir unser gutes Verwaltungsteam schnell ergänzt bekommen.

Dank für Ehrenamtliches Bürgerengagement

Zum Schluss meines Neujahrsgrußes möchte ich den gewählten Vertreterinnen und Vertretern im Gemeinderat und in den Fachausschüssen, den Kirchengemeinden, den Ehrenamtlichen in den Vereinen, den Kreditinstituten und den Firmen, allen, die sich zum Wohle der Allgemeinheit eingebracht haben, ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Das Ehrenamt ist eine Stütze und eine Stärkung für die Gesellschaft und das soziale Miteinander. Durch ehrenamtliches Engagement gestalten Menschen das Leben und das Miteinander im Dorf und in unserer Gemeinde maßgeblich mit. Hierfür wurde die St. Hubertus-Schützenbruderschaft Uedemerbruch im Dezember mit dem „Heimatpreis 2019“ ausgezeichnet.
Bedanken möchte ich mich auch für die geleistete Arbeit bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, im Bauhof und den Einrichtungen.

Ein besonderes Herzensanliegen ist mir, zum Jahreswechsel auch allen unseren kranken und sich einsam fühlenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern meine Grüße zu übermitteln. Ich denke auch an die Familien, die im abgelaufenen Jahr den Verlust eines lieben Menschen beklagen mussten. Ihnen wünsche ich, dass sie neue Hoffnung schöpfen und mit Zuversicht in das neue Jahr 2020 gehen können.

Gehen wir das neue Jahr mit Mut, Optimismus und Schaffenskraft an und gestalten wir gemeinsam die Zukunft unserer Gemeinde Uedem.
„Lasst uns gehen mit frischem Mute in das neu Jahr hinein!
Alt soll unsere Lieb und Treue, neu soll unsere Hoffnung sein.“
(Hoffmann von Fallersleben)

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, für das neue Jahr 2020 alles Gute, viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit und unserer Gemeinde viel Erfolg.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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