Geschichte zu unseren Füßen oder mit Füßen getreten?

Der Schaukasten bei Haus Kolk im Jahre 2001, nachdem die Tafel mit Texten und Bebilderung darin montiert war.  Fotos: Helmut Heckmann
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Der Schreiber dieser Zeilen möchte hier an dieser Stelle an ein Objekt erinnern, welches er der Gemeinde Uedem einst zur Verfügung stellte und welches sich im Laufe des letzten Jahrzehnts stark veränderte und damit auch in Vergessenheit geriet.

Von Helmut Heckmann

Es war im Jahre 2001 als ich mich mit der Geschichte des Haus Kolk in Uedemerfeld beschäftigte. Damals stand am Zufahrtsweg eine schöne, aber ungenutzte und leere hölzerne Hinweistafel. Da kam dann die Idee auf, besonders da dort ein ausgewiesener Wanderweg vorbeiführte, der Gemeinde Uedem und damit dem geschichtsträchtigen Gelände und denen die es durchwandern einen Gefallen zu erweisen. Ich erstellte also eine große Tafel, bebildert und mit Text versehen und stellte diese der damals verantwortlichen Person für Uedemer Touristik vor. Die Tafel gefiel und gemeinsam wurde ein Termin vereinbart und dann die Hinweistafel von mir im Schaukasten montiert.
Kurze Zeit später meldeten sich, da meine Adresse auf der Tafel stand, schon die ersten interessierten Besucher bei mir um mehr über Haus Kolk zu erfahren. So ging es über eine längere Zeit. Eine ältere Dame, aus Bayern und am Niederrhein zu Gast, verweilte sogar ein paar Stunden bei mir zuhause und wir fachsimpelten in archäologisch-geschichtlichen Gesprächen.
Nun, zwischenzeitlich wurde Haus Kolk von seinen Besitzern umgebaut, der Zufahrtsweg hergerichtet und als ich dort im Jahre 2008 vorbeikam, war auch das Hinweisschild verschwunden. Zufällig fand ich es dann, weit weg von seinem ursprünglichen Standort, im Dreck liegend, von Unrat umgeben und zugewuchert. „So also geht man mit Geschichte um“, dachte ich mir. Ich hätte es wissen müssen, denn auch mit dem Heimat- und Verkehrsverein Uedem hatte ich in Hinsicht auf geschichtliche Zusammenarbeit schon meine schlechten Erfahrungen. Aber das ist ein anderes Thema.
Am heutigen Dienstag, 25. September 2012, führte mich mein Weg wieder einmal in die ruhige Gegend rund um Haus Kolk. Ich traute zunächst meinen Augen nicht, aber es war kein Trug: Der Schaukasten liegt nun, zwar immer noch verdreckt und reparaturbedürftig, unmittelbar neben dem Einfahrtsweg zum Haus Kolk in der Wiese am Wegesrand. Das eigentliche Schild, mit Text und Bild, ist nicht mehr zu erkennen, da der Zahn der Zeit daran genagt hat und die Feuchtigkeit, als es im Graben lag, ihm dann den Rest gegeben hat.
Jetzt frage ich mich natürlich, wer den Schaukasten „gerettet“ und aus der Versenkung geholt hat. Möchte man das Schild wieder herrichten um die einst so begehrten Informationen den Wanderern wieder zugänglich machen?

Autor:

Helmut Heckmann aus Uedem

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