42.090 Haushalte haben Anspruch auf Sozialwohnung im Kreis Unna

Je dünner das Portemonnaie, desto schwieriger: die Wohnungssuche. Gerade für Geringverdiener, Alleinerziehende und Rentner wird es mehr und mehr zum Problem, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Experten fordern deshalb mehr Sozialwohnungen für den heimischen Wohnungsmarkt. | Foto: Christine Zeides
  • Je dünner das Portemonnaie, desto schwieriger: die Wohnungssuche. Gerade für Geringverdiener, Alleinerziehende und Rentner wird es mehr und mehr zum Problem, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Experten fordern deshalb mehr Sozialwohnungen für den heimischen Wohnungsmarkt.
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Menschen mit schmalem Geldbeutel drohen mehr und mehr vom Wohnungsmarkt im Kreis Unna abgekoppelt zu werden. Eine Stärkung des sozialen Wohnungsbaus soll Abhilfe schaffen. Dazu hat eine Studie vom Pestel-Institut jetzt für den Kreis Unna eine Bestandsaufnahme gemacht und den Bedarf an Sozialwohnungen ermittelt. Demnach haben derzeit rund 42.090 Haushalte im Kreis Unna Anspruch auf eine Sozialmietwohnung. Zu diesen Haushalten mit niedrigem Einkommen gehören Hartz-IV-Empfänger und Wohngeldbezieher. Ebenso Erwerbsunfähige und ältere Menschen, die von der staatlichen Grundsicherung leben.

Pro tausend Einwohner würden somit 102 Sozialwohnungen benötigt. Der Kreis Unna habe damit beim sozialen Wohnraum einen hohen Bedarf. Dieser liege sogar deutlich über dem Bundesdurchschnitt. „Aber längst nicht jeder, der einen Anspruch auf eine Sozialwohnung hat, hat auch die Chance, eine zu bekommen. In ganz Nordrhein-Westfalen sieht es hier schlecht aus: Landesweit stehen nur für 32 Prozent der betroffenen Haushalte Sozialmietwohnungen zur Verfügung“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut.

In den vergangenen Jahren seien in Nordrhein-Westfalen viele Sozialwohnungen vom Markt verschwunden. Hier klaffe eine enorme Lücke. „Dies trifft insbesondere Geringverdiener, Alleinerziehende und Rentner. Für Haushalte mit geringem Budget bezahlbare Wohnungen zu schaffen, ist eine der drängendsten sozialen Herausforderungen“, so Günther.

Hier seien alle in der Pflicht: Bund, Land und Kommunen. Um dem Abwärtstrend bei den Sozialwohnungen entgegenzuwirken, setzt die Wohnungsbau-Initiative auf vier Maßnahmen: Neben dem Neubau von Sozialwohnungen komme auch der Ankauf von Belegungsrechten – und damit die Schaffung von „Sozialwohnungen auf Zeit“ – in Frage. Ebenso könne zusätzliches Bauland für den Mietwohnungsbau ausgewiesen werden. „Darüber hinaus kann die öffentliche Hand die Modernisierung von bestehendem Wohnraum fördern und dabei die Mieten deckeln“, sagt Matthias Günther. Im Fokus müsse hier die energetische und altersgerechte Sanierung stehen.

An die heimischen Bundestagsabgeordneten appelliert die Wohnungsbau-Initiative, sich in Berlin schon bei den laufenden Haushaltsberatungen für das kommende Jahr für eine deutliche Aufstockung der Gelder für den sozialen Wohnungsbau stark zu machen. In einem Schreiben an die Parlamentarier aller Fraktionen nennt die Initiative den schrumpfenden Bestand von Sozialwohnungen ein „wachsendes Problem“. Der Staat sei jetzt gefordert, den sozialen Wohnungsbau anzuschieben.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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