Vergangenheitsbewältigung

Bei dem folgenden Leserbrief, der den Unnaer Lokalzeitungen zu heikel war, um ihn zu veröffentlichen, geht es mir nicht darum Einzelne an den Pranger zu stellen. Es geht darum, historische Zusammenhänge zu bedenken. Es gibt nicht nur eine Perspektive. Unbequeme Wahrheiten sollten gemeinsam bedacht und nicht verdrängt werden. Dann läßt sich nämlich ein Weg finden der wirtschaftliche und historische Motive in Einklang bringt.

"Das Kaufhaus Schnückel feiert sein 75jähriges Bestehen mit Bezug auf das Jahr Gründungsjahr 1937. Als Jubiläum lässt sich dies jedoch nur feiern, wenn der direkte Zusammenhang zwischen Geschäftsübernahme und staatlich sanktionierter Enteignung der jüdischen Vorbesitzer verschleiert wird, wie dies in den Presseberichten der Unnaer Lokalzeitungen am 27.10.2012 geschehen ist. Im Jahr 1937 hat im Zusammenwirken der Profitinteressen des Käufers und der menschverachtenden Interessen der Nazidiktatur ein Diebstahl stattgefunden und der taugt eher für ein Gedenken, als für ein Jubiläum.
Es gäbe zwei Daten, die ein Jubiläum historisch als gerechtfertigt erscheinen lassen. Erstens könnte das wirkliche Gründungsdatum des Textilhauses Emil Marcus an der Massenerstr. gefeiert werden. Oder aber zweitens das Datum, an dem in der Nachkriegszeit mit den Wiedergutmachungszahlungen der Erwerb des Geschäftes samt Inventar und des Hauses samt Wohnung der Familie Marcus, eine annähernd rechtliche Basis erhielt."

Autor:

Klaus Koppenberg aus Unna

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