Der Natur beim Werden zuschauen - Norbert Schorsch und sein Naturgarten

Norbert Schorsch in seinem persönlichen Gartenparadies. Was für die einen nach einem unaufgeräumten Garten aussieht, in dem dringend etwas getan werden müsste, ist für Tiere und Pflanzen ein wahres Paradies.
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  • Norbert Schorsch in seinem persönlichen Gartenparadies. Was für die einen nach einem unaufgeräumten Garten aussieht, in dem dringend etwas getan werden müsste, ist für Tiere und Pflanzen ein wahres Paradies.
  • hochgeladen von Elke Böinghoff

Die Sonne scheint warm ins Gesicht, die Bienen summen, und im Gartenteich legen die Molche bereits ihre Eier ab. Märzenbecher, Krokusse und Schneeglöckchen sagen uns: Der Frühling ist da!

Wir sind zu Gast im Naturgarten von Norbert Schorsch in Mühlhausen. Im ehemaligen Ziergarten seines Elternhauses hat er gemeinsam mit Lebensgefährtin Grimhild Marmulla für sich, aber auch für Tiere und Pflanzen, ein kleines Paradies geschaffen. Ein Paradies, in dem Rasenmäher und Unkrautvernichter nichts mehr zu suchen haben.

Und die Natur dankt es den beiden Hobbygärtnern mit einer Fülle, die man in aufgeräumten Ziergärten so nicht findet. „Diese Fülle ist vielleicht ein kleines bisschen unscheinbarer, aber dafür umso spannender“, findet Norbert Schorsch.

Und tatsächlich, hält man hier einmal ein wenig inne und kommt zur Ruhe, fallen einem die kleinen gelben Blüten auf, die scheinbar vorwitzig ihre Köpfe aus der Erde strecken, die einsame Biene, die in der noch etwas kraftlosen Märzsonne zwischen den Krokussen herumsummt und die schon fast wieder verblühten Rispen der Haselnuss. Und dann merkt man: Tatsächlich, der Winter ist vorbei! Trotzdem!

„Nach diesen vielen dunklen Tagen ohne Sonne hungern wir Menschen ja geradezu nach dem Frühling“, weiß Norbert Schorsch, „die Tiere haben das aber gar nicht so empfunden. Für sie ist jetzt einfach die Zeit für die Dinge, die sie jetzt eben tun.“
Wie zum Beispiel der Nestbau. „Die Meisen und auch die Elstern haben ihre Nester schon fertig, Amseln, Tauben und Rotkehlchen sind jetzt gerade mit dem Nestbau beschäftigt und unseren Buchfink können wir momentan bei der Platzsuche für sein Nest beobachten“, so Schorsch. Die Vögel nutzen dabei die Materialien, die sie im Schorsch‘en Garten so vielfältig finden. „Wir haben verschiedene Steinrondelle angelegt, die die unterschiedlichsten Materialien enthalten“, erklärt der passionierte Naturgärtner. Lehm, Sand, Totholz, kleine Körbe mit den flaumigen Haaren der Familienhunde - das wird von allen Tieren dankbar angenommen und sorgt alle Jahre wieder für viel Nachwuchs.

Ein besonderes Augenmerk richten die beiden auf die Insekten. Zahlreiche „Insektenhotels“ gewähren in diesem Garten den unterschiedlichsten Insekten von der Wespe bis zum seltenen Falter Unterschlupf und Winterquartier. „Noch ein paar warme Tage, dann summt und brummt es hier kräftig“, freut sich Norbert Schorsch schon auf den Hochfrühling. Bis dahin aber gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken.
Denn der Frühling lässt sich nun nicht mehr aufhalten. Ehrlich!

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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