Hundefreunde kommen von weit her, um in Unna zu trainieren

Die erste Vorsitzende Petra Rehberg-Müller (54) mit dem fünfjährigen Appenzeller Balou. | Foto: Jörg Prochnow
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  • Die erste Vorsitzende Petra Rehberg-Müller (54) mit dem fünfjährigen Appenzeller Balou.
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Von Jörg Prochnow

Unna. Wenn jemand zweimal pro Woche aus dem Rheinland nach Unna fährt, um dort mit seinem Hund zu trainieren, hat das sicherlich einen guten Grund.

Petra Müller-Rehberg wohnt in Langenfeld, zwischen Düsseldorf und Köln. Die hundebegeisterte Freiberuflerin kommt seit gut 13 Jahren mehrmals in der Woche aus dem Rheinland in die Kreisstadt, um auf dem Übungsplatz des Gebrauchshundesportvereins DVG Unna-Massen mit Gleichgesinnten ihren Hund auszubilden.

Alle haben eines gemeinsam: Sie haben sich den Schweizer Sennenhunden verschworen, von denen es gleich vier Rassen gibt: Der große Schweizer Sennenhund, der Berner Sennenhund, der Appenzeller und der Entlebucher. Doch warum ausgerechnet in Unna? Petra Rehberg-Müller: „Weil das Ruhrgebiet die Hochburg der Ortsgruppen unseres Rassezuchtverbandes ist. Im Rheinland gibt es leider kaum Ortsgruppen“. Seit dem Jahr 2000, daher auch der Namensbestandteil der aus zurzeit 14 Mitgliedern bestehenden Ortsgruppe Schweizer Sennenhunde Unna 2000, ist der Verein Untermieter der Massener Hundesportler und fühlt sich wohl hier. „Schön wäre es allerdings, wenn wir neue Mitglieder in unseren Reihen begrüßen könnten. 14 Aktive ist nicht viel“, erklärt die zweite Vorsitzende Maria Fork aus Oer-Erkenschwick.

„Wir sind zwar ein Rassezuchtverband, würden uns aber auch über andere Rassen freuen“, erklärt sie weiter. Interessenten könnten vorher dreimal an einem Probetraining teilnehmen. Geboten wird eine umfangreiche Ausbildung mit dem Ziel, an einer Prüfung teilzunehmen.“ Wobei der Spaß an erster Stelle steht“, wie die Ausbilderin Maria Fork betont. Zwang sei verpönt, Stachelhalsbänder oder Teleimpulsgeräte (Stromhalsbänder) sind nicht erlaubt, was natürlich nicht eine konsequente Erziehung der Hunde ausschließt.

Ähnlich wie im Gebrauchshundesport werden die Hunde in der Unterordnung ausgebildet und können am Ende die Begleithundeprüfung ablegen. „Schutzdienst machen wir allerdings nicht“, erklärt Maria Fork, „dafür jede Menge anderer Übungen, an denen unsere Hunde Spaß haben.“ Zum Beispiel das Longieren in einem mit Flatter­band abgegrenzten Kreis. Hier arbeitet der Hund ohne Leine und führt Befehle seines Hundeführers auf Distanz aus. Oder die Objektsuche nach einem ihm bekannten Gegenstand, was ein Feuerzeug oder ein Spielzeug sein kann. Hat er den unter anderen Dingen versteckten Gegenstand gefunden, muss er sich ruhig davor hinlegen. Eine weitere, SSV-eigene Disziplin ist die zweistufige Gehorsamsprüfung, die rein auf Alltagstauglichkeit abzielt. Hier muss der Hund u.a. fremdes Futter verweigern oder bleibt ruhig angeleint vor einem Supermarkt liegen.

Das Fährten ist allerdings mit dem des Gebrauchshundesports identisch. Deshalb nehmen Schweizer Sennenhunde auch gelegentlich an Prüfungen anderer Verbände teil. Auch bei der Ausdauerprüfung wird keine Ausnahme gemacht. Hier muss der Hund 5, 10 oder sogar 20 Kilometer am Fahrrad laufen. Allerdings werden solche Prüfungen in der kälteren Jahreszeit durchgeführt und dann auch nur in den Morgenstunden – denn Überfordern möchte man seinen Hund keinesfalls. Auch wenn am Ende der Ausbildung eine Prüfung als Ziel stehen soll, der Spaß für Hund und Herrchen steht im Vordergrund.
Mehr Infos gibt ­Petra Rehberg-Müller (Tel. 0171/5374835) oder im Internet.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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