Hubertus Heil besucht Firma FZT in Unna
„Mein Kompliment für Ihren Mut“

Arbeitsminister Hubertus Heil (M.) lässt sich mit Unnas Bürgermeisterkandidatin Katja Schuon (2.v.l..) von Werksleiter Frank Jürgens (r.) die Produktion zeigen. | Foto: Tobias Weskamp
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  • Arbeitsminister Hubertus Heil (M.) lässt sich mit Unnas Bürgermeisterkandidatin Katja Schuon (2.v.l..) von Werksleiter Frank Jürgens (r.) die Produktion zeigen.
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Besuch aus Berlin im Unnaer Industriegebiet: Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, informierte sich bei der Firma FZT über deren laufenden Transformationsprozess. Dabei ging es auch um Ausbildung.

Die FZT GmbH an der Alfred-Nobel-Straße 9 stellt seit über 50 Jahren Fahrzeugteile her und bereitet sie auf. Seit 1982 gehörte sie als LuK Lamellen- und Kupplungsbau zur LuK Unternehmensgruppe, die später zur Schaeffler-Unternehmensgruppe kam. Seit Februar ist FZT nun wieder eigenständig, nachdem die Schaeffler-Gruppe 2019 angekündigt hatte, das Werk in Unna schließen zu wollen. Mit seinen 100 Mitarbeitern ist FZT jetzt für Schaeffler als Produkt-Dienstleister tätig, wie Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bei einem Besuch vor Ort erfuhr..

Auch bei einer Werksführung zeigte sich Hubertus Heil interessiert. So ließ er sich von Werksleiter Frank Jürgens trotz des Lärm, der in der Halle herrscht – schließlich wird laufend gearbeitet – erklären, wie zum Beispiel eine Lenkradpumpe angefertigt wird. „Wir stellen aber nicht nur die Teile her, sondern auch die Maschinen“, betonte Jürgens. Dass die Firma Teile wiederaufbereitet, lobte Heil. „Wie kommen Sie an die Stücke?“, wollte er wissen. „Zum Teil greifen wir auf den Altteilehandel zurück“, beschreibt Jürgens. „Ansonsten machen wir es so, dass der Kunde beim Kauf 10 oder 20 Euro mehr zahlt und das Geld wiederbekommt, wenn er uns die verschlissenen Teile zurückgibt. Außerdem arbeiten wir mit den Originalherstellern zusammen und bekommen von denen bedarfsgerecht die Teile geliefert.“

Heil zeigte sich auch davon beeindruckt, dass die Firma trotz der Probleme der Coronazeit den Transformationsprozess vorantreibe. „Gab es bei Ihnen Kurzarbeit?“, will er wissen. „Gott sei Dank nicht“, lautet die Antwort. Als Arbeitsminister finde er es wichtig, dass man mit Veränderungen Schritt halte. „Ein großes Kompliment an alle, dass Sie den Mut haben, sich von einem großen Konzern zu lösen“, lobte er.

Dr. Peter Russo von One Square betonte, dass bei FZT von den Mitarbeitern über die Betriebsräte bis zur IG Metall alle an einem Strang gezogen hätten. Eine Untersuchung ergab, dass der Markt für Autoteile gar nicht so tot sei, wie angenommen. Man habe sich verpflichtet, statt der Schließung etwas zu tun, was Schaeffler entgegen komme und eine Zukunftsperspektive gebe.

Eine Schwierigkeit sei es gewesen, während des Transformationsprozesses zu arbeiten. „Einerseits waren wir mit Aufträgen voll ausgelastet, andererseits mussten wir uns neu aufstellen“, beschreibt es Dr. Russo. Alle denken inzwischen mehr unternehmerisch als davor. Dabei sei der Erfolg nicht von Anfang an abzusehen gewesen. „Wir hatten auch viel Glück“, gibt Werksleiter Jürgens zu. Momentan definiere man, wie man sich in Zukunft aufstellen wolle, so Russo. Man sei oft gut, in Bestehendes Neues einzufügen, sagt Heil. „Jetzt müssen wir lernen, über Grenzen hinweg zu denken.“ Wichtig sei es, mittelständischen Unternehmen, wie FZT eines sei, unter die Arme zu greifen. Er empfiehlt dafür unter anderem Oliver Kaczmarek, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Unna und Bundestagsabgeordneter, der wie Unnas Bürgermeisterkandidatin Katja Schuon ebenfalls bei dem Termin dabei ist.

Wichtig ist Heil auch das Thema Ausbildung. Dabei verweist er auf die Ausbildungsprämie, die Betriebe, die trotz der Corona-Krise ähnlich viel ausbilden wie im Jahr zuvor, finanzielle Unterstützung gewährt. Die Ausbildung dürfe trotz Krise nicht wegbrechen, betonte er.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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