Zum Tod von Christoph Schlingensief

Ein außergewöhnlicher Künstler, ganz besonderer Mensch und genialer Vertreter der Theaterszene hat diese Welt am 21. 08. verlassen. Der beeindruckende Umgang mit seiner schweren Krankheit und der unermüdliche künstlerische Einsatz das scheinbar Unsichtbare in unserer Gesellschaft mit progressiven Mitteln sichtbar zu machen, zeichnet Christoph Schlingensief aus. Ich möchte meine Hochachtung für seine Inszenierungen und sein Werk, aber auch meine Anteilnahme durch einen bescheidenen lyrischen Text würdigen.

Mehr als eine flüchtige Existenz …
Würdigung für Christoph Schlingensief

Das Geheime
zwischen Menschen und Dingen
ist wie die flüchtige Existenz
eines Gesprächs ohne Worte
oder die Phantasie von gelebter Liebe
in bewohnten Köpfen –

Rätselhaftigkeiten voller Irritation
als eine Spiel-Art des Seins
Einzelhaft inmitten der Worte
und innere Landnahme
gegen das Gefühl
des tiefen Unbehagens an der Welt
Verzicht auf Dauerndes,
Typisches und Gesetzmäßiges

am Ende bleibt alles unzeitgemäß
wie eine Landschaft aus Worten
sie fällt aus der Zeit
und ist dennoch aufgehoben
in Seelen und Körpern,
die der Unendlichkeit zufliegen.

© Ingrid Hassmann 22. 08. 2010

Autor:

Ingrid Hassmann aus Voerde (Niederrhein)

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