Weitere Attraktion für Xanten ist in Sicht
Der Niedergermanische Limes auf dem Weg zum Weltkulturerbe

50 Gäste, darunter die Bürgermeister*innen der betroffenen Gemeinden, Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (vorne Mitte) und Ministerin Ina Scharrenbach (rechts daneben) im LVR Römermuseum des Archäologischen Parks Xanten
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  • 50 Gäste, darunter die Bürgermeister*innen der betroffenen Gemeinden, Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (vorne Mitte) und Ministerin Ina Scharrenbach (rechts daneben) im LVR Römermuseum des Archäologischen Parks Xanten
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Gemeinschaftsprojekt der Niederlande, Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz

Über 44 Stätten als Weltkulturerbe verfügt Deutschland bis jetzt. Von diesen befinden sich fünf in Nordrheinwestfalen. Geht es nach dem Willen der NRW Landesregierung und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), wird im Jahre 2021 das sechste hinzukommen, nämlich der Niedergermanische Limes.
In einer Informationsveranstaltung, die am Montag im LVR-Römermuseum des Archäologischen Parks Xanten stattfand, erfuhren die anwesenden Gäste, unter ihnen die Bürgermeister*innen der anliegenden Städte und Gemeinden, die Details über den Stand der Bemühungen sowie die weiteren Maßnahmen. Ebenfalls zu Gast war die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach, welche die Veranstaltung eröffnete. „Uns wurde ein Erbe übergeben“, begründete sie ihr Engagement, bevor Ulrike Lubek, Landesdirektorin des LVR, einleitende Worte an die Anwesenden richtete, “und wir haben den Auftrag dieses zu erhalten und zu pflegen“.
Die Grenze des römischen Imperiums bildet das größte lineare Denkmal in Europa. Der Niedergermanische Limes war Teil dieser Grenze und verlief von Vinxtbach in Rheinland-Pfalz über etwa 385 km bis zur Nordseeküste bei Katwijk in den Niederlanden. Der nordrheinwestfälische Teil gehört zu den bedeutendsten Denkmälern unseres Bundeslandes. Seine Eintragung in das UNESO Verzeichnis der Weltkulturerbe bedeutete eine Ergänzung der bereits in das Verzeichnis eingetragenen Römischen Befestigungsanlagen, wie Hadrians- und Antoniuswall in Großbritannien und der Obergermanisch-Rätische Limes in Deutschland. Entlang des Niedergermanischen Limes, der sich am antiken Verlauf des Rheins orientierte, befand sich ein Römisches Militärlager hinter dem anderen, wobei das auf dem Xantener Fürstenberg bei Birten befindliche Zweilegionenlager das größte des Römischen Reiches darstellte.
2015 unterzeichneten im LVR Landesmuseum Bonn Vertreter der Niederländischen Agentur für das kulturelle Erbe, der drei niederländischen Provinzen Gelderland, Utrecht und Südholland sowie der Bundesländer Rheinland Pfalz und Nordrheinwestfalen die Vereinbarung zur gemeinschaftlichen Beantragung des Eintrags bei der UNESCO. Ging die Initiative der Zusammenarbeit vom LVR- Amt für Bodendenkmalpflege aus, so erklärten sich die Niederlande bereit, die Einreichung zu übernehmen.
Viele Schritte in diese Richtung sind bereits getan und viele Gespräche mit dem International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) in Paris geführt. Eine ausgiebige Bereisung der beteiligten Orte zum Zwecke der Beurteilung hatte ebenfalls durch das ICOMOS stattgefunden.
Nun wird, nachdem sämtliche weiteren vorbereitenden Maßnahmen getroffen wurden, der Antrag voraussichtlich Anfang 2020 beim Welterbezentrum eingereicht. Nach der Prüfung auf Vollständigkeit erfolgt die Evaluierung des Antrags inklusive einer weiteren Bereisung der entsprechenden Stätten durch ICOMOS im Auftrag des Zentrums mit anschließender Veröffentlichung der Stellungnahme zum Antrag. Die Entscheidung fällt im Sommer 2021.
Die Beteiligten sind sich darüber einig, dass sich eine Eintragung als UNESCO Weltkulturerbe auf jeden Fall auch positiv auf den Tourismus in den anliegenden Gemeinden auswirken wird.
Mit seinen bedeutenden archäologischen Einrichtungen und Fundstellen wird der Luftkurort Xanten zusammen mit weiteren Orten am Niederrhein durch die Eintragung einen weiteren ganz besonderen Status erhalten.

Randolf Vastmans

50 Gäste, darunter die Bürgermeister*innen der betroffenen Gemeinden, Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (vorne Mitte) und Ministerin Ina Scharrenbach (rechts daneben) im LVR Römermuseum des Archäologischen Parks Xanten
Ministerin Ina Scharrenbach engagiert sich sehr für das Projekt, "Uns wurde ein Erbe übergeben und wir haben den Auftrag es zu erhalten und zu pflegen".
Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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