Hochwasserschmutz/Hochwasserschutz - Deichverband und Stadt resümieren

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Respekt vor dem Wasser – aber die Angst ist unbegründet

Der Rhein geht langsam in sein Bett zurück, aber der Dreck bleibt. Das ist für jeden sichtbar, aber vor allem für die Eigentümer ärgerlich und mit viel Arbeit verbunden. Geld für das Reinigen gibt es nicht, aber zum Glück übernimmt die Stadt Xanten die Beseitigung.

Zum Glück? Bürgermeister Christian Strunk zeigt seinen Unmut darüber, dass die Bürger der Stadt Xanten mit diese Kosten belastet werden müssen. „Durch unsere Stadt fließt eine Bundeswasserstraße, aber der Bund oder das Land zahlen für die Beseitigung der Schwemmsel keinen Cent. Beim letzten Hochwasser betrugen die Kosten schon 20.000 Euro. Auch wissen wir nicht, ob dass schon das Ende ist in diesem Winter.“

Bis Ende März spricht man von „hochwassergefährdeter Zeit“. „Wenn noch viel Regen fällt, der Schnee schmilzt und die Zuflüsse in den Rhein das viele Wasser nicht mehr ableiten können, dann erwartet uns das noch ein zweites Mal in diesem Jahr.“, so Berthold Schwencke, Geschäftsführer des Deichverband Poll. Klaus-Dieter Henne, Deichgräf des Deichverbandes Poll mildert die Angst: „Die Deiche am Niederrhein sind die sichersten in Europa. Das kann ich behaupten, weil ich die Gegebenheiten genau kenne. Aufgrund des Bergbaus werden die Deiche hier bereits viel höher angelegt, weil eine prognostizierte Absenkung bereits beim Bau, mit eingerechnet wird. So gibt eine Bemessungsgrenze für Hochwasser, die besagt, das pro Sekunde 14.800 qm Durchfluss gegeben sein muss. Wir können hier bis zu 16.000 qm bewältigen. Fast der gesamte Deich ist bereits nach den höchsten Anforderungen komplett erneuert worden. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass selbst die alten Teile des Deiches noch den Voraussetzungen mehr als gerecht werden. Auch hier besteht kein Grund zur Sorge. Man sollte Respekt haben vor dem Wasser, aber keine Angst.“, denn viele besorgte Bürger hatten während des Hochwassers beim Deichverband angerufen und ihre Ängste geschildert. Für den Deichverband bestand zu keine Zeit die Sorge, dass etwas ähnliches passieren könnte wie im Oderbruch oder an anderer Stelle.

Marie-Luise Fasse, CDU-Kreistagsabgeordnete erläutert weiter: „Es gibt im Kreistag einen runden Tisch „Hochwasser“, dort werden wir nicht locker lassen, eine Kostenübernahme durch das Land oder den Bund weiter voranzutreiben.“

„Die Deiche werden auch ständig überprüft. Eine Schafsbeweidung ist hier von Vorteil. So bleiben die Deiche frei von hohem Gras, die kleinen Hufe treten zum Beispiel Maulwurfshügel wieder fest. Von einer Beweidung mit Kühen ist abzusehen, da diese schweren Tiere dem Deich schaden. An vielen Stellen ist Kuhbeweidung aber noch gang und gäbe, nämlich da, wo die Bauern noch die Eigentümer des Landes sind, auf dem der Deich steht.“, so Deichgräf Henne „Das größere Problem sind Hunde, die auf den Deichen laufen. Es sind schon sehr viele Schafe zu Tode gekommen, weil sie den Hundekot gefressen haben. Dadurch wird es immer schwieriger Schäfer zu finden, die ihre Schafherden auf die Deiche bringen."

Dann steht wieder viel mehr Arbeit an, für die vielen ehrenamtlichen Helfer des Deichverbandes. Ein Glück, dass es solche Leute gibt!!! ikü

Autor:

Ingrid Kühne aus Xanten

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