Das verwunschene Schloss Lüttingen wird erweckt

Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch. Der äußere Schein trügt jedoch. Viel Aufwand ist nötig, um die lange Jahre vernachlässigte Bausubstanz wieder in Schuss zu bringen. | Foto: privat
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  • Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch. Der äußere Schein trügt jedoch. Viel Aufwand ist nötig, um die lange Jahre vernachlässigte Bausubstanz wieder in Schuss zu bringen.
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Heinz-Gerd Schlootz kam sich vor wie der sprichwörtliche Märchenprinz, als er das Schloss Lüttingen zum ersten Mal sah. Der erfahrene Entwickler von Bauprojekten verguckte sich in das verwunschene Schloss und ersteigerte es.

Lüttingen. Schloss Lüttingen, ein "geheimnisvoller, magischer Ort" liegt auf einer Warft zwischen Rheindeich und großem Strom. Die erste Erwähnung der Hofstelle stammt aus dem Jahre 1003. Im Laufe der Jahrhunderte besuchten viele Prominente das Schlösschen. Zar Peter I. machte ihm ebenso seine Aufwartung, wie Kaiser Wilhelm II., Engelbert Humperdinck oder Winston Churchill.
Nach Glanzphasen fiel der sogenannte Scholten-Hof in einen tiefen Dornröschenschlaf. Die Gebäude verfielen. Bis Heinz-Gerd Schlootz dem Schlösschen tief in die Fenster sah und beschloss hier etwas ganz Besonderes entstehen zu lassen. Der gebürtige Kevelaerer baut das Schlösschen und die dazu gehörenden Wirtschaftsgebäude nach seinen Vorstellungen behutsam um.

Reduzierte Planung

Nach dem bisher gültigen Bebauungsplan sollten hier 27 Wohnungen in den Wirtschaftsgebäuden entstehen. Dazu kamen noch sechs bereits bestehende Ferienwohnungen und drei Wohnungen im Haupthaus. Jetzt reduzieren Heinz-Gerd und Tochter Christine Schlootz die Planungen erheblich. Es entstehen nur noch elf Wohnungen. Die Ferienwohnungen werden umgewandelt und im Haupthaus entstehen zwei Wohnungen.
In den Stallungen entstehen Räume zur Unterbringung der Heizungsanlage, Fahrräder oder Rollstühle. Die äußere Gestalt des Bauensembles soll dabei nicht verändert werden. Das Schloss bleibt somit das prägende Objekt dieser Kulturlandschaft zwischen Deich und Fluss. Der technische Dezernent der Xantener Stadtverwaltung, Niklas Franke, signalisiert Zustimmung.
Für Heinz-Gerd Schlootz stellt das Vorhaben die Krönung seiner beruflichen Tätigkeit dar. "Ich war in 35 Jahren viel in Deutschland unterwegs. Das Schloss Lüttingen ist für mich das schönste und gleichzeitig das letzte Projekt in meinem Arbeitsleben." Der Bauherr wird selbst eine Wohnung im Schloss beziehen. Von hier aus wird er die beruflichen Schritte von Tochter Christine behutsam begleiten. Für sie bedeutet das Schloss der Einstieg in die Entwicklung von Bauprojekten, für ihren Vater der gleitende Rückzug. Im Schloss Lüttingen schließt sich der Kreis.

Kultur-Forum

Das heißt aber nicht, dass hier Zugbrücken hochgezogen werden. Das Schloss und seine Bewohner suchen gerne Gelegenheiten für Begegnungen mit Lüttingern und Xantenern. Ein von der Schloss-Gemeinschaft getragenes Kultur-Forum, der sogenannten SLX-Salon, bereichert das Kultur-Angebot der Stadt Xanten. "Wechselnde Ausstellungen, Konzerte und literarische Begegnungen sind öffentlich zugänglich", so der Xantener Tim Michalak, der als Kurator für das Kulturangebot verantwortlich zeichnet.
Nachdem alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen, ist der Baubeginn für das zweite Quartal 2018 geplant.

Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch. Der äußere Schein trügt jedoch. Viel Aufwand ist nötig, um die lange Jahre vernachlässigte Bausubstanz wieder in Schuss zu bringen. | Foto: privat
Christine und Heinz-Gerd Schlootz sind die neuen Herren auf Schloss Lüttingen. Hier sollen Wohnungen entstehen. Das Schlossinnere soll behutsam umgestaltet werden.
Autor:

Christoph Pries aus Xanten

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