Frauen berichten in Dortmund von gefährlicher Flucht

Flüchtlingsfrauen machten in Gesprächen auf ihrer Floßtour durch Deutschland auf die Situation von Vertriebenen aufmerksam. In der Pauluskirche, die eine Willkommenskultur fördern möchte, gab es Gespräche und ein Konzert. | Foto: Schmitz
  • Flüchtlingsfrauen machten in Gesprächen auf ihrer Floßtour durch Deutschland auf die Situation von Vertriebenen aufmerksam. In der Pauluskirche, die eine Willkommenskultur fördern möchte, gab es Gespräche und ein Konzert.
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Die Stimme für Frauen auf der Flucht erhebt das Projekt „Women in Exile and Friends“ in Dortmund: Auf die Situation von Frauen, die auf Schiffen und Flößen nach Deutschland fliehen, macht eine feministische Flüchtlingsorganisation aufmerksam und führte junge Flüchtlinge, Migrannten und Nordstädter in der Pauluskirche zusammen.

Von Steffen Korthals
Seit einem Monat sind Flüchtlingsfrauen auf Flößen von Nürnberg nach Berlin unterwegs, um auf ihre Lebensumstände während der Flucht und in Deutschland aufmerksam zu machen. Nun haben die vornehmlich afrikanischen Frauen mit ihren Wassergefährten Dortmund erreicht und trafen sich in der Pauluskirche zu gemeinsamen Gesprächen und einem Konzert.

Gefahrvolle Flucht

Zusammen mit dem Musiker Heinz Ratz und seiner Band Strom & Wasser möchten die jungen Flüchtlingsfrauen auf ihre Lage aufmerksam machen, die geprägt ist durch gefahrenvolle Reisewege, ungesicherte Aufenthalte, Sammelunterkünfte, Arbeitsverbote und der Angst vor Abschiebung und Rassismus. Besonders sexuelle Gewalt ist eine Bedrohung für Frauen auf der Flucht, aber auch die Verantwortung für Kinder, mit denen sie oft ohne erkennbare Perspektive auf engem Raum leben.

Die Sorgen der Flüchtlinge

Bei einem gemeinsamen Essen konnten die jungen Frauen mit Gemeindemitgliedern und Interessierten in der Pauluskirche über ihre Probleme und Sorge berichten und diskutieren.
Lebensfroh mit Sounds zwischen Ska, Afrobeat, Polka und Punk sowie südamerikanischen Grooves ging es anschließend beim Konzert von Heinz Ratz zur Sache. Der Sänger mit der Tom Waits-Stimme spielte zusammen mit seiner Band Strom & Wasser und den Flüchtlingen ein packendes Konzert in der Pauluskirche.
Ratz gilt als einer der führenden Liedermacher Deutschlands, der nicht nur für ausgelassene Stimmung steht, sondern auch zusammen mit der Band Strom & Wasser für seine gesellschaftskritischen Töne preisgekrönt ist und bereits über 100.000 Euro für karitative Projekte mit seinen politischen und musikalischen Aktionen sammeln konnte.

Floßtour durch Deutschland

Das Treffen und das Konzert wurden von Pauluskirche und Kultur, dem Verein African Tide Union und dem Verband VMDO Flüchtlingsfrauen organisiert.
Die bundesweite Floßtour ist ein Projekt der feministischen Gruppe Women in Exile and Friends aus Berlin und Brandenburg.
Auf Flößen - und notfalls auch anderen Verkehrsmitteln - reisen die Flüchtlinge durch Deutschland. Die Flöße sollen dabei auf die oftmals tödliche Flucht über das Mittelmeer nach Europa verweisen.
Neben Konzerten stehen Gespräche mit Anwohnern und auch Asylsuchenden in ihren Unterkünften auf dem Tourprogramm.
Die Frauen berichten über ihre Reise auf dem Blog www.refugee-women-tour.net.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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