Evangelische Kirche in Essen: Kreissynode wählt Superintendentin Marion Greve und Skriba Heiner Mausehund für eine neue Amtszeit wieder

Superintendentin Marion Greve und Skriba Heiner Mausehund wurden für eine weitere Amtszeit gewählt. Pressefoto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
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In großer Einmütigkeit hat die Essener Kreissynode am Wochenende (11./12. November) eine neue Konzeption für die zukünftige Arbeit des Kirchenkreises beschlossen. Superintendentin Marion Greve und Skriba Heiner Mausehund, zweiter Stellvertreter der Superintendentin, wurden für die folgende, achtjährige Amtszeit wiedergewählt; außerdem standen die Besetzung von Gremien, die Haushaltspläne für das kommende Jahr und die Feier des Reformationsjubiläums auf der Tagesordnung des Kirchenparlaments.

Große Mehrheiten für Marion Greve und Heiner Mausehund

Alle vier Jahre wird die Hälfte der Mitglieder des Kreissynodalvorstandes des Kirchenkreises Essen neu bestimmt; in diesem Jahr traf dies turnusmäßig auf Superintendentin/Superintendent, Skriba, die Hälfte der Synodalältesten und deren Stellvertretungen zu. Für die zu besetzenden Ämter der Superintendentin/des Superintendenten und der/des Skriba hatte der Nominierungsausschuss des Kirchenkreises der Kreissynode die bisherigen Stelleninhaber, Pfarrerin Marion Greve und Pfarrer Heiner Mausehund, zur Wiederwahl vorgeschlagen. Beide waren im Jahr 2014 für den Rest der Wahlperiode ihrer jeweiligen Vorgänger in ihre Ämter gewählt worden, beide wurden jetzt mit großen Mehrheiten für die folgende, achtjährige Wahlperiode wiedergewählt.

"Wir sind geistlich nicht ärmer geworden"

„Wir haben Verluste und Abschiede erlebt, die wir gemeinsam getragen und gestaltet haben. Nun gilt es, im Sinne der Konzeption unsere Stärken neu zu identifizieren“, sagte Marion Greve. „Wir sind weniger, bunter, älter geworden – aber geistlich nicht ärmer. Ich wünsche mir, dass das Ziel, nahe bei den Menschen zu sein, stärker ist als das Beharren auf alten Strukturen, dass wir auf die aktuellen Herausforderungen – abnehmende Mitgliederzahl, Milieuverengung, steigender Altersdurchschnitt, fortschreitende Säkularisierung – mit einer Offenheit für Innovationen, Bereitschaft zur eigenen Veränderung und mit großer Zuversicht begegnen.“

"Gemeinsam verantworten. Vielfältig gestalten. Mutig verändern."

Der Entwurf der Konzeption, an dem rund 200 Haupt- und Ehrenamtliche aus Kirche und Diakonie zwei Jahre lang gearbeitet haben, war auf der Frühjahrssynode bereits mit großer Zustimmung zur Kenntnis genommen worden; nach der Bewertung und Berücksichtigung mehrerer Änderungsvorschläge erfolgte nun die endgültige Verabschiedung. Der Text mit dem Titel „Evangelisch in Essen – Gemeinsam verantworten. Vielfältig gestalten. Mutig verändern.“ beschreibt zunächst zentrale Herausforderungen für die kirchliche Arbeit der nächsten Jahre (abnehmende Mitgliederzahl, Milieuverengung, steigender Altersdurchschnitt, fortschreitende Säkularisierung), benennt Querschnittsthemen (u. a. Kirche für andere, Inklusion, Öffentlichkeitsarbeit, Ehrenamtlichkeit) und beschreibt drei Voraussetzungen für eine erfolgreiche Veränderung (Befähigung, Anwaltschaft, Teilhabe).

Visionen, Ziele und konkrete Schritte

Herzstück der Konzeption aber ist ein umfangreicher Teil, in dem es um Visionen, Ziele und konkrete Schritte in den fünf Themenbereichen Gottesdienst und Verkündigung, Seelsorge und Diakonie, Bildung, Glauben im Dialog und Kirche in Essen geht. So ist beabsichtigt, dass benachbarte Kirchengemeinden gemeinsame Gottesdienstkonzepte aufstellen, um möglichst viele Gottesdienstformen in einer Region zu erhalten und weiterzuentwickeln. Ehrenamtliche sollen gezielter für die Gestaltung von Gottesdiensten und weitere Aufgaben in Kirche und Diakonie motiviert und qualifiziert werden; in den Presbyterien der Gemeinden soll es Beauftragte für das Ehrenamt geben. Sprache und Kommunikationswege sollen sich besonders auch an kirchendistanzierten Menschen orientieren. Hauptamtliche Mitarbeiter sollen in ihren Funktionen als Multiplikatoren und Moderatoren für die Teamarbeit gestärkt werden. Kirche und Diakonie werden auf allen Ebenen intensiver miteinander vernetzt.

Gezielte Unterstützung für innovative Gemeindeformen

Weitgehende Ziele formuliert die Konzeption auch im Hinblick auf neue, innovative Gemeindeformen: So will der Kirchenkreis gezielt den Aufbau und die Entwicklung von geistlichen Initiativen und Profilgemeinden fördern, die die Angebote der traditionellen Parochialgemeinden gleichberechtigt ergänzen. Projekte, die dazu beitragen, die Umsetzung dieser Ziele zu erreichen, sollen nach Kräften und im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten auch finanziell unterstützt werden. - Weitere Themen waren die Besetzung von Gremien, Finanzen und die Haushaltspläne 2017. Einen Bericht darüber finden Interessierte auf der Homepage des Kirchenkreises.

Stichwort: Kreissynode

Die Kreissynode ist das Kirchenparlament des evangelischen Kirchenkreises; sie ist für Grundsatzentscheidungen über Zielsetzung, Planung und Durchführung der Arbeit im Kirchenkreis zuständig und trägt formell die Gesamtverantwortung. Die Essener Kreissynode besteht aus 157 Delegierten, die aus den 27 Kirchengemeinden, Gemeindeübergreifenden Diensten und Einrichtungen des Kirchenkreises entsandt werden und zweimal im Jahr zu ordentlichen Tagungen zusammenkommen. Zwischen den Tagungen wird die Arbeit im Kirchenkreis vom Kreissynodalvorstand geleitet und beaufsichtigt.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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