Schonnebeck: Belebung für Ortskern und Stadtteileingänge

Aus einem Park werden Parkplätze und ein Aldi-Markt. CDU-Ratsherr Siegfried Brandenburg besichtigt das Plangebiet.
2Bilder
  • Aus einem Park werden Parkplätze und ein Aldi-Markt. CDU-Ratsherr Siegfried Brandenburg besichtigt das Plangebiet.
  • hochgeladen von Patrick Torma

Es ist nicht so, dass die Aldi-Pläne bereits alle nötigen Gremien durchlaufen hätten. Doch Politik, Projektentwickler und Verwaltung stimmen schon jetzt überein: Der Discounter soll Schonnebeck erhalten bleiben und sich am Markt (Ecke Saatbruchstraße/Karl-Meyer-Straße) niederlassen.

Errichtet wird der Bau (1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 300 Quadatmeter Sozialräume) parallel zur Karl-Meyer-Straße. Dafür weichen eine Grünfläche (inklusive Spielplatz) sowie ein benachbartes Gebäude. Die Immobilie, in dem einst eine Polizeiwache untergebracht war, wechselte bereits den Besitzer.

70 Parkplätze, 22 Bäume und eine begrünte Umzäunung fügen sich in das Ensemble ein - zu dem, wie berichtet, auch das Jugendhaus der AWO gehören wird. Tatsächlich war im Anfangsstadium der Planungen auch über eine Aufgabe bzw. Verlegung der Freizeit- und Bildungsstätte sinniert worden. Nach Gesprächen mit den Betroffenen hätten die beiden großen Parteien im Ort allerdings eine gemeinsame Marschrichtung verfolgt, berichtet ein Akteur aus dem Stadtteil.

Klar, hakt man gezielt bei SPD und CDU nach, gehen die Darstellungen auseinander. Zumindest in der Sache sind sich die Lokalpolitiker einig. „Damit ist die Attraktivität des Schonnebecker Ortskerns gesichert“, befindet SPD-Bezirkssprecher André Vollmer. CDU-Ratsherr Siegfried Brandenburg, mit Blick auf den im Bau befindlichen Seniorenpark an der Hallostraße, (siehe Bericht unten auf dieser Seite) bescheinigt gar dem gesamten Stadtteil eine „hervorragende Entwicklung“.

Politisch festgezurrt wird der Plan in der Juni-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses und anschließend im Rat der Stadt, was eine Änderung des bestehenden Bebauungsplanes ermöglicht. SPD und CDU beschäftigen sich derweil mit der weiteren Zukunft.

So betont Vollmer die Notwendigkeit eines Ersatzspielplatzes, der womöglich an der Rückseite des Jugendhauses errichtet bzw. erweitert werden könnte. Siegfried Brandenburg will dagegen den Nachlass der Aldi-Keimzelle an der Huestraße geregelt wissen. Denn den Luxus zweier Filialen im Ortszentrum wird sich der Lebensmittelkonzern nicht erlauben. Vielleicht aber den eines Unternehmensmuseums? Der Vorsitzende des hiesigen Werbeblocks sieht jedenfalls eine „gute Verhandlungsbasis“ gegeben.

+++

Zwei Ortseingänge, die nicht besonders einladend wirken - so präsentierte sich Schonnebeck zum Jahresbeginn 2010. „Pinselstriche helfen hier nicht weiter“, hielten wir damals fest, als wir „städtebauliche Schandflecke unter die Lupe“ nahmen.
Zwei Jahre später fällt die Bestandsaufnahme positiv aus: An beiden Enden des Stadtteils tut sich was.

Der Seniorenpark an der Hallostraße/Ecke Schonnebeckhöfe ist noch gar nicht eröffnet - die Investoren Friedrich Zenk und Ralf Noreikat sind erst beim Richtfest (Dienstag, 29. Mai) angelangt - dennoch erweist sich das Projekt schon jetzt als eine kleine Erfolgsgeschichte.

Anstelle der mittlerweile abgerissenen und entsorgten Notunterkünfte entstehen auf dem Areal 65 seniorengerechte Wohnungen. Wer jetzt erst Interesse anmeldet, kommt zu spät. Die barrierefreien Wohneinheiten fanden reißenden Absatz.

Schon jetzt haben die Unternehmer rund 6,4 Millionen Euro in die Hand genommen - und sie werden noch eine Schüppe drauflegen: Auf dem nachträglich erworbenen, südlichen Grundstück wollen sie ein viertes Gebäude errichten. Ralf Noreikat bestätigt: „Hinzu kommen 16 Wohneinheiten, die als Eigentum vergeben werden. Der Bauantrag liegt bei der Stadt, wir rechnen mit einem Baubeginn für Anfang 2013.“
So schnell wird man auf der anderen Seite des Stadtteils wohl nicht tätig. Allerdings kann man an der Garnbleiche froh sein, dass überhaupt Bewegung ins Spiel kommt.
Der Grundstücksverkauf war bereits vorbereitet, doch dann kamen Unklarheiten um die Ausschreibungsmodalitäten dazwischen. Danach wurde es ruhig um das „Filetstück“ (Verkaufswert: über 2 Millionen Euro) an der Stadtteilgrenze zu Gelsenkirchen-Rotthausen.

Inzwischen liegen der Stadt drei Kaufangebote samt Nutzungskonzept vor. Allen drei Interessenten ist gemeinsam, dass sie auf dem 18.000 Quadratmeter großen Gelände eine neue Siedlung entstehen lassen wollen.

Die Fläche bietet Platz für rund 60 Wohneinheiten (sowohl Einfamilienhäuser als auch Doppelhaushälften). Die Verwaltung hat sich für einen Favoriten ausgesprochen , nun muss die Politik diesem Vorschlag in Ausschuss und Rat zustimmen.

Aus einem Park werden Parkplätze und ein Aldi-Markt. CDU-Ratsherr Siegfried Brandenburg besichtigt das Plangebiet.
In einem ganz schön verwitterten Zustand präsentiert sich das ehemalige Asylbewerberheim an der Garnbleiche. Drei Investoren haben bei der Stadt ihr Interesse hinterliegt.
Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.