Simulationstraining geburtshilflicher Notfallsituationen

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Hektische Betriebsamkeit im Kreißsaal des Marienhospitals Gelsenkirchen: Eine schwangere Frau leidet unter starken Schmerzen, sie leidet, schreit und schimpft. Gleich nebenan muss ein Neugeborenes künstlich beatmet werden, bei einem weiteren Baby klemmt ein Geburtshelfer die Nabelschnur ab.

Szenen aus einem Simulationstraining, welches ein rund 70-köpfiges Team aus dem Marienhospital Gelsenkirchen an einem Wochenende im März absolviert hat. Das Projekt simparteam® hat dieses qualitätsgesicherte und evaluierte Team-Training geburtshilflicher Notsituationen durchgeführt. Gynäkologen, Hebammen, Anästhesisten, Neonatologen und Pflegefachkräfte haben Teams gebildet, die möglichst auch der Konstellation im Berufsalltag entsprechen. Simulationsszenarien wurden an lebensechten Puppen (full-scale Patientensimulatoren) durchgespielt. Diese hoch technisierten Simulatioren können sprechen und Gefühlsregungen, beispielsweise bei einer Schmerzsituation, äußern. Diese Faktoren tragen ungemein zur Wirklichkeitsnähe dieses Trainings bei.

„In vielen Fällen sind es menschlich bedingte Faktoren wie Kommunikationsdefizite oder Unklarheiten, die schwerwiegende Schäden zur Folge haben können“, erklärt simparteam®-Instruktor Thomas Kieber. „Wir achten deshalb darauf: Wie hat das Team agiert? Was lief gut? Wo gab es Defizite?“

Zur Einführung wurden Workshops zur Versorgung von Neugeborenen oder Atemwegsmanagement angeboten. Am zweiten Seminartag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mögliche Notfallsituationen an computergesteuerten Patientensimulatoren im Team zu bewältigen. Anschließend folgte eine gemeinsame Analyse des aufgezeichneten Videomaterials. Hierbei geht es keinesfalls darum, einen Teilnehmer anhand einer falschen Handlung bloßzustellen. Vielmehr findet das komplette Szenario in einer vertraulichen Atmosphäre und vor allem in einer vertrauten Umgebung statt. Stets mit dem Ziel, dass alle Beteiligten in einer echten Notfallsituation instinktiv die richtigen Handlungen vornehmen und optimal auf geburtshilfliche Notfälle vorbereitet sind.

Dr. Werner Künkel, Leitender Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Marienhospital Gelsenkirchen, zog nach der Maßnahme eine sehr positive Bilanz. „Dieses Training hat allen Beteiligten einen Blick über den Tellerrand der eigenen Fachdisziplin hinaus ermöglicht. Auch erfahrene Ärzte haben viele neue Erkenntnisse gewinnen können. Insgesamt hat dieses Simulationstraining viel Begeisterung beim gesamten Team erweckt. Ich bin überzeugt, dass diese Maßnahme dazu beiträgt, die exzellenten Behandlungsergebnisse und die fachlich herausragende Qualität unseres Perinatalzentrums auf allerhöchstem Niveau zu halten.“

Weitere Informationen: Michael Seiß, Unternehmenskommunikation, Tel. 52010

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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