Maislabyrinth: Feldversuch für Abenteurer

Familienspaß: Der Hof Terhardt zwischen Wulfen und Lippramsdorf hat sich in den letzten zwölf Jahren zu einem großen Abenteuerspielplatz verwandelt.
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Großer Bahnhof im Maisfeld: Bei bestem Wetter bevölkerten hunderte Besucher das Maislabyrinth auf dem Lippramsdorfer Hof Terhardt. Die Rückbesinnung auf einfache Spielgeräte und ländliche Atmosphäre begeistert Familien aus der ganzen Region.

"Hast du schon das Eishörnchen?" Der strohblonde Junge schiebt seine Gruselmaske nach oben und linst auf den Laufzettel seines Freundes. "Ja, klar, da hinten ist der Stempel", antwortet der zweite Steppke, "komm mit!" Und schon rasen sie los, gefolgt von einem ganzen Schwarm gleichaltriger Kinder, dass die Blätter nur so rascheln. Schmale Gänge in einem großen Maisfeld und ein paar versteckte Stempel zum Suchen, mit diesen einfachen Zutaten hat Landwirt Martin Terhardt vor zwölf Jahren angefangen. Inzwischen hat sich der Hof am Heidkantweg in ein Spielparadies verwandelt.

Draußen spielen, sich dreckig machen und durch ein Meer aus Pflanzen flitzen, kann das Kinder in Zeiten von Spielkonsolen und digitalen Massenmedien überhaupt noch vom Bildschirm weglocken? Ist das nicht fürchterlich altmodisch? "Das ist ja gerade das Schöne daran", freut sich eine junge Mutter aus Dortmund und klopft etwas Pflanzenstaub von ihrer Windjacke. "Meine beiden Jungs sind irgendwo im Labyrinth und jagen nach den Stempeln. Ich geh jetzt erstmal einen Kaffee trinken", sagt sie und schiebt sich an einigen Kindern vorbei in Richtung des Ausganges. Jedenfalls vermutet sie ihn dort irgendwo, denn hier im mannshohen Mais kann man sich nicht so ganz sicher sein. "Ah, da ist das Sprungkissen, da geht es raus", hört man die Frau noch sagen, dann ist sie im Blätterwald verschwunden.

Das Sprungkissen, das hier als Orientierung dient, ist neben dem Mais längst nicht mehr die einzige Attraktion auf dem Hof Terhardt. Jedes Jahr hat die Familie wieder investiert und so nach und nach das Angebot ausgebaut. Nun rollen hier Kettcars über eine eigene Strecke, Kinder paddeln mit Booten durch ein Wasserbecken, klettern auf Strohburgen, rutschen von Sandbergen, wühlen im Bällchenbad oder laufen einfach nur um die Wette.

Etliche der kleinen Besucher sind wie Gespenster, Hexen oder Zauberer verkleidet, denn an vier Abenden in der Saison ist "Spuknacht" angesagt. "Ich brauche gar nichts weiter zu tun", freut sich Martin Terhardt, "die Kinder kommen hier schon voll verkleidet an und haben ihren Spaß". Der sympathische Landwirt wirkt noch ein wenig, als könne er den Erfolg seines Labyrinthes noch gar nicht so richtig fassen, trotz der ganzen Arbeit, die in diesem Projekt steckt. Tatkräftig mitgeholfen haben auch die eigenen Kinder, die alle Attraktionen natürlich als erstes ausprobieren dürfen.

Inzwischen hat sich das Labyrinth gemausert, und vom ehemaligen Geheimtipp ist der rustikale Familienspaß zu einer festen Adresse für Familien aus der ganzen Region geworden. Die Nummernschilder auf dem Parkplatz verraten es: Die Sehnsucht nach altmodischem Spiel und Spaß ohne Stecker und Bildschirm ist vor allem in den Städten größer denn je.

Wer das Labyrinth selbst erleben möchte, kann noch bis zum 26. Oktober am Heidkantweg 90 in Lippramsdorf vorbeischauen. Der ungewöhnliche Abenteuerspielplatz ist Dienstags bis Samstags von 14 bis 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die kindgerechten "Spuknächte" im Maislabyrinth sind am 12., 19. und 26. Oktober von 19 bis 22 Uhr.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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