Polizei bremste Bleifüße aus

Er war nicht zu schnell. Doch andere Autofahrer ertappte die Polizei. | Foto: Magalski
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Sie hat es gewusst. Doch dann steht der Polizist auf der Straße und winkt sie raus. Die Lünerin war zu schnell. Beim Blitzer-Marathon der Polizei war sie einer der ersten „Kunden“.

„Ich habe es gerade noch im Radio gehört, doch mit den Gedanken war ich woanders“, erzählt die 29-Jährige. 20 Euro muss sie zahlen und darf dann weiterfahren. Sechs Autofahrer mit Bleifuß erwischte die Polizei am Freitagmorgen an der Dortmunder Straße. In nur einer Stunde. Dabei haben die Polizisten den grünen Bulli mitten auf der Verkehrsinsel abgestellt. Der Wagen ist gut zu erkennen. „Die Autofahrer sollen uns ruhig sehen. Wir machen hier ja keine Heckenschützenmethoden oder Abzocke“, erklärt Manfred Blunk, Leiter des Verkehrsdienstes der Polizei Dortmund.
5.468 Fahrzeuge kontrollierte die Polizei am Freitag in acht Stunden im gesamten Bereich Dortmund. Alleine in Lünen waren 70 Beamte bis zum Samstagmorgen um sechs Uhr im Einsatz. Die meisten Autofahrer wissen genau, was ihnen blüht, wenn sie zu schnell fahren. Mit 35 Stundenkilometern „schleichen“ sie an der Kontrollstelle vorbei. So würde sich die Polizei das sicher öfter wünschen. Ein 76-Jähriger aus Dortmund wird mit 64 Stundenkilometern ertappt. Erlaubt sind 50. Über seinen Fehler möchte der Senior dann aber nicht sprechen. Scheibe hoch. Kein Kommentar. Eine Frau aus Kleve nimmt das Knöllchen mit Humor. "Ich wollte heute ganz besonders aufpassen. Hat wohl nicht gereicht." Und auch in der Nacht ging der Großeinsatz weiter. Am Ende der B236 hatten die Polizisten eine Kontrollstelle aufgebaut. Im Scheinwerferlicht wurden Raser zur Kasse gebeten. Nicht die einzige nächtliche Kontrolle.
Der Blitzer-Marathon – zum ersten Mal kontrollierte die Polizei so lange – soll Leben retten. „Hält man sich an die Geschwindigkeiten, fallen die Auswirkungen eines Unfalls oft geringer aus. Über 50 Stundenkilometern hat ein Fußgänger bei einem Unfall fast keine Überlebenschance“, weiß Manfred Blunk. „Und erklären Sie mal einer Familie, dass der Papa nicht mehr nach Hause kommt.“ Blunk hat es selbst erlebt.

Interessantes rund um den Blitz-Marathon:

• Im Bereich der Polizei Dortmund wurden in 24 Stunden 40.572 Fahrzeuge kontrolliert.

• 703 Autofahrer waren zu schnell unterwegs, den Führerschein muss aber niemand abgeben.

• Eine ältere Lünerin wurde im Bereich der B236 am Freitag gleich zwei Mal geblitzt. Für die geringen Geschwindigkeitsüberschreitungen wurde jeweils ein Verwarnungsgeld von 10 Euro fällig.

• Einem Lastwagenfahrer aus Lünen tat ein Messtrupp des Verkehrsdienstes der Autobahnpolizei Dortmund leid. Der Lüner hielt viel von der Arbeit der Polizei und wollte den frierenden Polizisten etwas Gutes tun. Er schenkte ihnen Mineralwasser und Süßigkeiten. Da er die Rücknahme der Sachen ablehnte, wurden sie zunächst entgegen genommen. Was mit der guten Gabe passiert, will die Polizei Anfang der Woche entscheiden.

• Ein 72-jähriger Mann war am Morgen mit rund 19 Stundenkilometern zuviel auf dem Tacho unterwegs. Dumm gelaufen: Der Senior hatte keinen Führerschein.

• Rasant war ein Autofahrer am Freitagmorgen in einer Tempo-30-Zone unterwegs. Die Polizisten erwischten ihn mit 69 km/h.

• Am Ende der B236n in Lünen flüchtete in der Nacht gegen 1.10 Uhr ein Autofahrer, der bei erlaubten 80 mit 120 Stundenkilometern unterwegs war. Er entkam der Polizei unerkannt.

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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