Betriebsratswahl auf dem Bergwerk "Auguste Victoria" in Marl muss wiederholt werden

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Das Bergwerk Auguste Victoria in Marl schließt in 11 Monaten, aber seine letzten Betriebsratswahlen müssen wiederholt werden. Das ist das Ergebnis eines Prozesses beim Landes-Arbeitsgericht in Hamm. Noch während der Verhandlung kündigte der Betriebsratsvorsitzende Norbert Maus von der IGBCE seinen Rücktritt an.

Sollte der Betriebsrat seiner Ankündigung nicht nachkommen, würde das Gericht sich erneut mit dem Thema beschäftigen. In der ersten Instanz hatte das Arbeitsgericht Herne im Juni die Wahl für unwirksam erklärt. Grund waren gravierende formelle Verstöße. Auguste Victoria mit rund 3000 Beschäftigten zählt zu den letzten Steinkohlezechen in Deutschland und wird Ende 2015 geschlossen . Die bevorstehende Schließung gilt auch als Hintergrund für den Streit um die Wahl.
Gegen die Wahl im vergangenen Jahr hatte die Oppositionsliste WIR geklagt. Sie hatte der IGBCE Manipulationen vorgeworfen. Jetzt muss auf dem Bergwerk mit 3000 Beschäftigten neu gewählt werden, allerdings hat die Oppositionsliste kaum noch Kandidaten. Die RAG hat fast alle auf die Nachbar-Zeche nach Bottrop verlegt. Dadurch hat die neue Wahl nach meiner Meinung wieder ein Geschmäckle. Das sieht nicht gut aus.
Ein trauriger Abschied für den Bergbau in Marl. Das haben die Bergleute nicht verdient.

Das Bergwerk

Bergbau auf Auguste Victoria in Marl bedeutet: täglicher Abbau von 10.885 Tonnen Steinkohle in über 1000 Meter Tiefe. Qualifizierte Mitarbeiter, modernste Technik und ein hoher Automatisierungsgrad mit computergesteuerten Systemen sind die Garanten für unsere hohe Leistungsfähigkeit. Aufbereitungsanlagen sorgen für gleichbleibende Qualität der Kohle. 99 Kilometer Streckennetz unter Tage und eine komplexe Logistik garantieren den Transport.
Das Bergwerk Auguste Victoria verdankt seinen Namen der Gattin des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., die aufgrund ihrer Beliebtheit und ihres Ansehens zu einer gefragten Namenspatronin wurde. Bereits seit 1905 wird in Marl Steinkohle gefördert. Heute ist der in Haltern-Lippramsdorf gelegene Schacht AV8 der zentrale Punkt für die untertägigen Bergbauaktivitäten. Zugleich ist er Ausgang für die Ausrichtung des Grubenfeldes in nördlicher Richtung. Für die übertägige Steinkohlenverarbeitung ist der Schachtstandort 3/7 in Marl vonBedeutung. Hier werden die Kohlen des Bergwerks zu Tage gehoben und aufbereitet.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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