Literaturnetzwerk will nicht nur Kindern Lust aufs Lesen machen

Konzentriert lasen die Viertklässler der Astrid-Lindgren-Schule vor. | Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
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Lesen bildet. Lesen macht Spaß. Wer liest, trainiert seine Sprache und sein Denken. Deshalb lädt das Literaturnetzwerk Mülheim rund um den Tag des Vorlesens (17. November) zu rund 40 Lese- und Vorleseaktionen.


Mit dabei sind auch die Viertklässler Emine Abaza, Maxim Schimon, Hazra Afyon, Gülbahar Güntepen, Pia Antipenko und Vezira Makentovic. Von der Astrid-Lindgren-Grundschule an der Mellinghofer Straße. Unter Anleitung ihrer Schulsozialarbeiterinnen Kerstin Heer und Sonja Hinz, haben sie sich darauf vorbereitet, den Kindern aus der benachbarten Kindertagesstätte Sausewind die Bilderbuchgeschichte vom „Rucksack voller Glück“ vorzulesen.


Das Buch reizt Kinder immer noch

„Auch wenn Kinder einer medialen Reizüberflutung ausgesetzt sind, stellen wir fest, dass Kinder auch heute das Angebot des Buches, des Lesens und Vorlesens gerne annehmen“, beschreibt Heer ihre Erfahrungen. „Anderen Kindern vorlesen zu können, motiviert die Schüler, lässt sie wachsen und macht sie stolz“, ergänzt ihre Kollegin Hinz.

Viertklässlerin Vezira gibt Hinz recht, wenn sie sagt: „Beim Vorlesen fühlt man sich groß und die kleinen Schüler können einem Fragen stellen.“ Für ihren Klassenkameraden Maxim ist Lesen und Vorlesen spannend, „weil ich dabei meine Augen trainieren und in andere Welten eintauchen kann!“ Zuhause liest Maxim denn auch am liebsten die phantastischen Abenteuergeschichten des Harry Potter. Wie seine Mitschülerin Pia, die vor allem die Geschichten von Hanni und Nanni mag, liest Maxim jede Woche zwei Stunden und mehr. Auch ihre Klassenkameraden und Mitleser widmen sich mindestens eine Stunde pro Woche der Lektüre eines Buches.


Leseförderung bleibt wichtig

Trotz solcher ermutigenden Erfolgsgeschichten weiß Anna Maria Allegrezza, die sich als Mitarbeiterin des Centrums für bürgerschaftliches Engagement im Mülheimer Literaturnetzwerk Literacy engagiert, „dass wir noch viele Lesevorbilder brauchen, um auch den Kindern aus eher bildungsfernen Familien den Spaß am Lesen zu vermitteln.“ Auch Diplom-Pädagogin und Schulsozialarbeiterin Heer weiß um die sich weiter öffnende Schere zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Haushalten. „Es gibt viele Elternhäuser ohne Buch. Das ist es nur selbstverständlich, dass Kinder zuerst zu den scheinbar einfach zu bedienenden quadratischen und hoch-flimmernden Medien statt zu einem Buch greifen.“
Allegrezza, Heer, Hinz und ihre Literacy-Mitstreiterinnen Selma Scheele und Katharina Weiand vom Bildungsnetzwerk Eppinghofen sind sich deshalb auch einig, dass man im städtischen Haushalt am falschen Ende sparen würde, wenn man an den Stadtbüchereien sparen würde. Die Stadtbibliothek gehört ebenso, wie andere Bildungseinrichtungen sowie Bildungs- und Familiennetzwerke der Stadt zu den Trägern des lokalen Literaturnetzwerkes. Als einen Etappen-Erfolg sieht die Literatur- und Lese-Lobbyistin Allegrezza nicht nur die 40 Aktionen rund um den Vorlesetag am 17. November, sondern auch die Tatsache, dass das CBE stadtweit bisher 50 Lesepaten vermitteln konnte, die sich in Kindertagesstätten und Grundschulen ehrenamtlich in der Leseförderung engagieren. Mehr zum Thema gibt es im Internet unter: www.muelheim-ruhr.de sowie bei Anna Maria Allegrezza , die beim CBE an der Wallstraße 7 per Mail an: Anna.Maria.Allegrezza@cbe-mh.de oder unter der Rufnummer: 0208-9706825 erreichbar ist. Thomas Emons

Konzentriert lasen die Viertklässler der Astrid-Lindgren-Schule vor. | Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
Das Bildungsnetzwerk Eppinghofen unterstützte die Vorleseaktion in der Schulbücherei. | Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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