Sich anderen Kulturen öffnen

Der Förderpreis des Integrationsrates wurde an das Theater an der Ruhr verliehen. Emine Arslan, Vorsitzende des Integrationsrates, verlieh Roberto Ciulli, künstlerischer Leiter des Theaters, den Preis. Anwesend war auch Dagmar Mühlenfeld, es war einer ihrer letzten offitziellen Termine als Oberbürgermeisterin. | Foto: Joshua Belack
  • Der Förderpreis des Integrationsrates wurde an das Theater an der Ruhr verliehen. Emine Arslan, Vorsitzende des Integrationsrates, verlieh Roberto Ciulli, künstlerischer Leiter des Theaters, den Preis. Anwesend war auch Dagmar Mühlenfeld, es war einer ihrer letzten offitziellen Termine als Oberbürgermeisterin.
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Schon im Vorfeld zum Pressegespräch wird klar, dass Integration für Roberto Ciulli, Gründer und künstlerischer Leiter des Theaters an der Ruhr, einen hohen Stellenwert hat. Zu den politischen Entscheidungen in der Flüchtlingskrise, gerade zu denen der CSU, hat er eine klare Meinung - und die fällt nicht gerade positiv aus. Aber nicht nur die Integration über Kulturen hinweg, sondern auch die über Generationen wird am Theater an der Ruhr groß geschrieben.

Für seine Arbeit im Bereich der Integration wurde dem Theater an der Ruhr dieses Jahr der „Förderpreis für ein gedeihliches Miteinander und gegenseitige Integration“ verliehen. der Förderpreis wird seit nunmehr 16 Jahren durch den Integrationsrat vergeben. Im Vorfeld haben die Bürger die Möglichkeit Mülheimer Personen, Einrichtungen oder Organisationen für den Preis vor zu schlagen. Vergeben wurde der Preis am Montag im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung im Rittersaal des Schloß Broich.
„Für uns lag auf der Hand, dass der diesjährige Preis an das Theater an der Ruhr gehen müsse. Mit seinen vielen Projekten die, nicht nur für, sondern oft auch gemeinsam mit Flüchtlingen entstehen erfüllt das Theater eine Vorbildfunktion“, begründet Emine Arslan, Vorsitzende des Integrationsrates, die Entscheidung. Mit Projekten wie dem Volxtheater, Economia und Ruhrorter öffnet sich das Theater für andere Kulturen, aber auch für die verschiedensten Teile der eigenen. Zudem öffnet sich das Theater an der Ruhr Hartz IV Empfängern und Flüchtlingen mit freiem Eintritt.

Das Miteinander als Grundstein

„Das Reisen und Öffnen ist der Grundgedanke des Theaters an der Ruhr, es gehört zur Linie unseres Hauses“, erklärt der Pressesprecher des Theaters Tarek Khoury. Dass das Theater gegenüber anderen Kulturen offen ist, sieht man schon auf den ersten Blick, das Ensemble selbst ist kulturell bunt gemischt.
Schon 1980, als das Theater gegründet wurde forderte Roberto Ciulli, dass mindestens einmal im Monat in den Stadttheatern auch eine Aufführung in türkischer Sprache zu sehen sein müsse. Laut Ciulli sei dies damals ein riesiger Skandal gewesen. Doch er ließ sich nicht beirren und damals wie heute zeigt das Theater verschiedenste Stücke auf türkisch oder deutsch mit türkischen Untertiteln. Seit der Gründung des Theaters gastierten hier Ensembles aus über 40 Ländern und genau so viele Länder bereiste das Ensemble des Theaters an der Ruhr.

Bescheidene Preisträger

„Über den Preis freuen wir uns sehr, er ist eine große Anerkennung für uns. Allerdings leisten so viele Menschen angesichts dieser akuten Situation tolle ehrenamtliche Arbeit - sie alle hätten diesen Preis mindestens genauso verdient“, so Ciulli mit gemischten Gefühlen. Und genau diese Bescheidenheit ist es, die deutlich macht, dass das Theater an der Ruhr ein würdiger Träger des Förderpreises des Integrationsrates ist.

Autor:

Karina von der Heidt aus Mülheim an der Ruhr

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