MVG wird am Dienstag bestreikt - Streik auch in Kita möglich - Mülheim vorbereitet

Foto: Jiri Kollmann
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"Die Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH wird voraussichtlich am kommenden Dienstag, 18. März, ganztägig bestreikt." Das teilte die MVG-Sprecher Nils Hoffmann auf Nachfrage der MW mit. Er bestätigte damit MW-Informationen. Nach Hoffmans Angaben gehe die Streikdrohung aus einem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hervor. "Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre werden die verdi-Mitglieder unsere Werkszufahrten blockieren", so Hoffmann.

Streik vermutlich den ganzen Tag

"Wir machen unsere Fahrgäste darauf aufmerksam, dass während der Arbeitskampfmaßnahmen leider keine Nahverkehrsdienstleistungen in Mülheim zur Verfügung stehen. Da es in den benachbarten Verkehrsunternehmen wie EVAG, DVG und STOAG ebenfalls zu Einschränkungen kommen wird, sind auch die städteübergreifenden Linien betroffen, wie zum Beispiel die Linien U18, Tram 104,112 und 901, oder auch die Buslinien 122, 129, 136, 151, 752 und 753 betroffen. Wir bedauern diese Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste sehr". Auch die MVG-KundenCenter seien während der Arbeitskampfmaßnahme geschlossen!

Empfehlung: Auf S-Bahn ausweichen

Als Alternative empfiehlt Hoffmann auf die S-Bahn auszuweichen. Von Mülheim Hbf kann man MH-West, MH Styrum sowie die Nachbarstädte Essen, Duisburg und Oberhausen erreichen.

Mobilitätsgarantie greift nicht

Die Mobilitätsgarantie gilt, wenn Bus oder Bahn an der Abfahrtshaltestelle mehr als 20 Minuten Verspätung haben. Ist ein Verkehrsmittel im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mehr als 20 Minuten verspätet und besteht keine andere Fahrmöglichkeit, können Kunden die Mobilitätsgarantie beanspruchen. Wer in ein Taxi oder auf einen Fernverkehrszug der Deutschen Bahn umsteigt, kann sich mit der Taxiquittung oder dem Zugticket an die MVG wenden und erhält Kosten, je nach Ticket, bis zu einer Höhe von 50 Euro erstattet. Die Mobilitätsgarantie gilt nicht, wenn Verspätungen durch Unwetter, Naturgewalten, Bombendrohungen oder Streik verursacht werden.

Verdi fordert 3,5 Prozent mehr Lohn

"Wir fordern 3,5 Prozent mehr Lohn und einen Sockelbetrag von 100 Euro. Als Ausgleich für die hohen Belastungen fordern wir zusätzlich einen Nahverkehrszuschlag von 70 Euro", sagt Rainer Sauer, verdi Gewerkschaftssekretär für den öffentlichen Nahverkehr. Er machte keine Angaben zum geplanten Streiktag.

Gesamte öffentliche Dienst streikbereit

„Der gesamte öffentliche Dienst kann in der kommenden Woche streiken.“ Das kündigt Henrike Greven, verdi-Bezirksgeschäftsführerin Mülheim-Oberhausen, auf Nachfrage der MW an. „Wo und wann wir genau streiken, geben wir erst am Montag, 17. März, bekannt.“

Auch bei Streik besteht Schulpflicht

In den Schulen wird normaler Unterricht laufen, denn trotz Streik besteht Schulpflicht. Somit sind Eltern dafür verantwortlich, dass ihre Kinder zur Schule kommen - ob mit Bahn und Bus, Auto, Fahrrad oder zu Fuß. „Wenn Eltern aber der Meinung sind, dass der Schulweg dem Kind nicht zuzumuten sei, dann werden wir als Schule das auch akzeptieren“, erklärt Ulrich Bender, stellvertretender Schulleiter des Otto-Pankok-Gymnasiums auf Nachfrage.
Erfahrungen aus frühreren Streiktagen im öffentlichen Nahverkehr oder dem Ausfall des ÖPNV im Winter zeige aber, dass die Eltern in der Regel sehr flexibel seien und zum Beispiel Fahrgemeinschaften bildeten, und der Unterricht an solchen Tagen weitgehendst normal verlaufe.

Der Dienstag aber käme der Schule nicht gelegen, wenn der Streiktermin am Montag von Verdi bestätigt werden sollte. „An diesem Tag schreiben wir Vorabi-Klausuren. Das wäre dann eine Überlegung, diese im Streikfalle zu verschieben“, erklärt Ulrich Bender.

Aktualisierung 12.30 Uhr:

„Wir sind vorbereitet, falls die Kita bestreikt werden sollten“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels auf Nachfrage. „Wir raten den Eltern, die Kinder zu Hause zu lassen. Wenn das nicht möglich ist, wird kein Kind vor verschlossener Tür stehen“, sagt Wiebels. „Unsere Notfallpläne für diesen Fall greifen binnen kürzester Zeit. Es wird kein Kind unversorgt bleiben“, betont Wiebels.

Genauere Infos sind Montag und Dienstag natürlich aktuell hier bei uns im Lokalkompass zu finden.

Aktuelle Infos finden Sie hier

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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