Bombe in Dümpten: Alles ist gut gegangen

Es ist vorbei: Die Bombe ist entschärft und inzwischen abtransportiert | Foto: PR-Foto-Köhring/JA
  • Es ist vorbei: Die Bombe ist entschärft und inzwischen abtransportiert
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Er wirkt völlig entspannt: Der Feuerwerker Peter Giesecke vom Kampfmittelräumdienst. Bereits wenige Minuten nach der Entschärfung des Blindgängers hält er den Zünder in die Luft. Fotokameras klicken, Filmkameras surren. Giesecke steht in dem rund 3,5 Meter tiefen Loch im Garten von Susanne Grutkamp am Schildberg.

Neben dem Feuerwerker liegt die rund 1,40 Meter lange Fliegerbombe mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern. Seine zwei Helfer und er haben bereits ein Stahlseil am Blindgänger angebracht. Dann fährt der grüne Bagger mit der Aufschrift „Kampfmittelbeseitigungsdienst 151“ langsam auf die Grube zu. „Klack, Klack“ - das Geräusch des Spatens dringt an die Ohren, mit dem Gieseckes Helfer den Metallkörper vom Lehm befreit. Kurz danach hängt die Bombe mit ihrem tödlichen TNT-Sprengstoff an der Schaufel.

Der Baggerfahrer rollt langsam zurück, die Ketten hinterlassen erneut zentimetertiefe Spuren auf dem Rasen. Aber auf die kommt es auch nicht mehr an, vom Grün ist ohnehin nur wenig zu sehen. Ein Riesenberg Lehm bedeckt einen Großteil der leicht abschüssigen Fläche.

Der Bagger bahnt sich mühsam seinen Weg durch den engen Durchgang zum Nachbargrundstück, der Kindertagesstätte der evangelischen Kirche.

Rund einen Meter über dem Boden schweben 250 Kilogramm Sprengstoff ummantelt von rund 250 Kilogramm Stahl. Bei einer Explosion würde der Mantel in tausende lebensgefährliche Splitter zerfallen. Von den Auswirkungen der Druckwelle ganz zu schweigen. Aber der Zünder ist raus, es kann nichts mehr passieren.

„Es handelt sich um eine ganz normale Mehrzweckbombe, die standardmäßig eingesetzt wurde. Fünf- bis Zehn-Zentnerbomben sind normal“, erklärt der Feuerwerker. Die Entschärfung selbst sei unproblematisch gewesen. „Ich lasse mich bei einer Entschärfung nicht unter Zeitdruck setzen“, sagt Giesecke, „Fehler können wir uns nicht leisten. Sie enden für uns immer tödlich“, fährt der 59-jährige Mann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst völlig sachlich und ruhig fort. Die Anspannung ist gewichen und bei aller Gelassenheit sind er und seine Männer sichtlich zufrieden, dass alles vorbei ist.

Wieviele Bomben er entschärft hat, weiß er nicht mehr. „Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen“, um dann nebenbei zu erwähnen, dass rund 20 bis 30 Prozent dieses Bombentyps nicht explodiert sind.
Danach wendet er sich ab, steigt auf den Lastwagen und hilft mit, die Bombe für den Abtransport mit Stahlseilen zu sichern.

Den Blindgänger bringen die Feuerwerker in ein Zwischenlager. Von dort geht es irgendwann in die Entsorgungsanlage, wo Spezialisten den Blindgänger zersägen und den Sprengstoff entnehmen.

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Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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