Bombe in Dümpten - Evakuierung am Freitag - A40 gesperrt

Im Bereich des roten Kreises wird komplett evakuiert, Bewohner des blauen Kreises wird luftschutzmäßiges Verhalten empfohlen. | Foto: Stadtverwaltung Mülheim
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  • Im Bereich des roten Kreises wird komplett evakuiert, Bewohner des blauen Kreises wird luftschutzmäßiges Verhalten empfohlen.
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In Dümpten ist eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe aus dem II Weltkrieg gefunden worden. Das teilte Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim, am Mittwoch mit. Dabei handele es sich um eine Bombe der "Oberklasse" (amerikanische Art,zehn Zentner), die am kommenden Freitag entschärft werden wird.

Nach Angaben von Wiebels sind wegen der Entschärfung größere Vorbereitungen zu treffen: Evakuierung eines Altenheims, Schließung von zahlreichen Kitas und Schulen, Einstellung des ÖPNV.

Betroffen sind 14.756 Personen in 7.422 Haushalten.

Weitere Infos gab es am Mittwochnachmittag.

Zu Beginn der Ferien, am 7. Juli, hatte eine Bombenentschärfung den Bahnhof in Münster für Stunden lahmgelegt.

Mittwoch, 22. August, 13.22 Uhr Aktualisierung:

Die Stadt mit, dass wegen der Bombenentschärfung in einem 500 Meter Kreis eine Komplett-Evakuierung (1.694 Haushalte) stattfindet. In einem
1000 Meter Kreis (5.728 Haushalte) wird "luftschutzmäßiges Verhalten" während des Entschärfungszeitraum empfohlen (siehe Karte).

Mittwoch, 22. August, 17 Uhr Aktualisierung:

Es war eine ganz normale Bauüberprüfung, die die amerikanische Fliegerbombe am Schildberg zu Tage brachte. Das erklärte Wolfgang Fischer vom Ordnungsamt der Stadt Mülheim während der heutigen Pressekonferenz in den Räumen der Mülheimer Berufsfeuerwehr. Rund 170 Mal pro Jahr überprüfe das Ordnungsamt Grundstücke vor einer Bebauung auf mögliche Gefahren. So auch ein Gelände im Bereich Schildberg. Dabei sei die Bombe mit Aufschlag-Verzögerungszünder in einer Tiefe von rund drei Metern gefunden worden.

Die Fliegerbombe, 500 Kilogramm schwer, besteht aus 250 Kilogramm Sprengstoff, der durch 250 Kilogramm Metall ummantelt ist. Der Blindgänger wurde freigelegt und „wird rund um die Uhr bewacht“, so Fischer. Über die Art der Entschärfung entscheide am Freitag das Team vom Kampfmittelbeseitigungsdienst vor Ort.

Nach Rücksprache mit den Spezialisten seien zwei Sicherheitskreise um den Fundort gelegt worden. Alle Personen, die innerhalb des roten Kreises (Durchmesser 500 Meter) leben oder arbeiten, müssen diesen am Freitag ab 9 Uhr verlassen. Das betrifft zirka 3500 Menschen.

Feuerwehr und Polizei sperren dann den Bereich ab. Privatpersonen dürfen ihn dann nicht mehr betreten. Das gilt auch für den äußeren Kreis (Durchmesser 1000 Meter). Wer im äußeren Umkreis lebt und arbeitet, sollte sich luftschutzmäßig verhalten. Das heißt, dass man sich nur auf der bombenabgewandten Seite der Wohnung aufhalten und sich von Fensterscheiben fernhalten sollte. Zwischen 10.30 bis 12 Uhr werden auch die A 40 zwischen Styrum und Winkhausen und der Luftraum über dem Gebiet gesperrt.

„Sobald der rote Bereich menschenleer ist, beginnt die Arbeit der Spezialisten“, so Fischer. Das soll um 11 Uhr soweit sein. Rund 15 Minuten benötigten die Experten, um den Blindgänger zu entschärfen. Bis 12 Uhr sollte die Gefahr vorbei sein.

Doch bis dahin sei noch viel zu tun. Bereits seit heute informiert die Stadt die Menschen vor Ort mit Handzetteln. Am Donnerstag beginnt die Räumung eines Altenpflegeheimes Auf dem Bruch.

An folgenden Schulen findet am Freitag kein Unterricht statt: Gustav-Heinemann-Schule, Schildbergschule, Barbarastraße, Schule am Hexbachtal, Gathestraße, Peter-Härtling-Schule, Wilhelm-Busch-Schule, Erich-Kästner-Schule und Anne-Frank-Schule findet kein Unterricht statt. Die Kita, St. Barbara, Talstraße, Schildberg, Denkhäuser- und Nordstraße bleiben geschlossen, ein Notdienst wird eingerichtet.

In der Sporthalle des Gustav-Heinemann-Gymnasiums wird eine Notunterkunft eingerichtet, für alle die während der Evakuierung nicht zu Freunden oder Verwandten gehen können. Zwischen der Schule und der Kirche St. Barbara wird am Freitag von 8 bis 9 Uhr ein Pendelverkehr eingerichtet.

Bettlägerigen oder gehbehinderten Menschen bietet die Stadt an, sie zu transportieren. Wer den Service in Anspruch nehmen will, kann sich am Donnerstag von 10 bis 19 Uhr und am Freitag von 7 bis 8.30 Uhr unter Tel. 45522 melden.

Wegen der Entschärfung der Fliegerbombe schränkt die MVG am Freitag, 24. August, zwischen 9 und zirka 12 Uhr den Verkehr ein. Von den betroffenen Linien 102, 124, 129, 133 und 136 können für die Dauer der Sperrung zahlreiche Haltestellen nicht angefahren werden:

Linie 102: (H) Zehntweg, Gathestraße, Auf dem Bruch, Dümpten Friedhof, Talstraße und Oberdümpten.

Linie 124: (H) Sellerbeckstraße, Heidkamp, Damaschkeweg, Dümpten Friedhof, Katharinenstraße, Barbarakirche, Heiermannstraße und Wehrstraße.

Linie 129: (H) Schule Nordstraße, Sellerbeckstraße Gathestraße und Heifeskamp.

Linie 133 (fährt nur bis MH Hauptbahnhof): (H) HBF Nordeingang, Heißener Straße, Seilerstraße, Josefstraße, Zinkhüttenstraße, Mühlenstraße, Schuckertstraße, Springweg, Sellebeckstraße, Heidkamp.

Linie 136: (H) Frintroper Straße, Damaschkeweg, Dümpten Friedhof, Katharinenstraße, Agnesstraße, Barbarakirche, Mariannenweg, Grüner Weg und Magdalenenstraße.

Haltestellen der Linie 136 auf Oberhausener Gebiet: (H) Höfmannstraße, Dümpterkamp, Ruhrlandstraße, City Ost, Luise-Albertz-Halle, Oberhausen HBF, Marktstraße und Anne-Frank-Realschule.

Donnerstag, 23. August, 13.50 Uhr Aktualisierung:

Stefanie Paul, Pressestelle der Bezirksregierung Düsseldorf, erklärt,dass die Bombe am Freitag um 11 Uhr entschärft werden soll.

Auf Nachfrage, was passiere, wenn eine Entschärfung nicht möglich ist, sagt Paul: „Ist die Bombe so instabil, dass sie nicht transportiert werden kann, muss vor Ort gesprengt werden.“ Es gebe durchaus Möglichkeiten, dies durchzuführen. „Wenn die Bombe transportfähig ist, wird sie auf eine möglichst nahegelegene Freifläche gebracht und dort gesprengt“, so die Sprecherin.

Die Bombe wird morgen Peter Gieseke entschärfen. Er ist einer von 13 Kampfmittelbeseitigern. Im Regierungsbezirk wurden im vergangenen Jahr 46 Bomben entschärft.

14.30 Uhr Aktualisierung:
"Ich gehe davon aus, dass die Bombe vor Ort entschärft wird", erklärte Wolfgang Fischer vom Mülheimer Ordnungsamt. Er könne sich nicht vorstellen, dass eine zündbereite Bombe dieser Größe abtransportiert werde. "Es sieht aber so aus, dass der Zünder herausgedreht werden kann", so Fischer. In Mülheim wurden zuletzt im Jahr 2008, am 16. Januar, und am 7. Oktober, je eine 250 Kilogramm schwere Bombe entschärft.
Die Entschärfung einer Zehn-Zentner-Bombe in Mülheim liege über 20 Jahre zurück.

Die Kosten der Aktion könne er noch nicht beziffern. Einen Teil davon müsse die Kommune tragen. Die Kosten der Entschärfung selbst übernehme das Land.

14.35 Uhr Aktualisierung:

Die ersten 19 Bewohner des Pflegeheimes Auf dem Bruch sind durch das DRK und die Berufsfeuerwehr Mülheim evakuiert worden. Die Sicherungsmaßnahme begann um 13 Uhr. Insgesamt leben 120 Senioren in der Einrichtung.

14.45 Uhr Aktualisierung:

Achtung Nutzer der Buslinie 136: Auf Nachfrage erklärte ein MVG-Sprecher, dass während der Entschärfungsaktion (9-12 Uhr) alle Oberhausener Haltestellen nicht angefahren werden. Nutzer müssen auf andere Linien ausweichen, um nach Oberhausen oder entsprechend nach Mülheim zu kommen.

Die Straba 102 fährt nur bis zur Bessemerstraße.

Alle anderen Linien werden weiträumig um den Sicherheitskreis umgeleitet.

Am Freitagvormittag werden wir Sie hier im Lokalkompass natürlich auf dem Laufenden halten und auch das Ende der Entschärfung bekannt geben. Siehe hier

Im Bereich des roten Kreises wird komplett evakuiert, Bewohner des blauen Kreises wird luftschutzmäßiges Verhalten empfohlen. | Foto: Stadtverwaltung Mülheim
19 Bewohner des Pflegeheims Auf dem Bruch, die nur liegend transportiert werden können, wurden  bereits am Donnerstag evakuiert. | Foto: PR-Foto-Köhring/AK
Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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