„Uhubefreiung“ mit traurigem Ende
Unbekannte treiben Uhu aus Voliere - Vogel verhungert

Nach sechs Jahren Asyl im Wildwald Voßwinkel wurde ein in der Natur nicht überlebensfähiger Uhu von Unbekannten aus seiner Voliere getrieben – und starb.  | Foto: Karl-Heinz Volkmar
  • Nach sechs Jahren Asyl im Wildwald Voßwinkel wurde ein in der Natur nicht überlebensfähiger Uhu von Unbekannten aus seiner Voliere getrieben – und starb.
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Nach sechs Jahren Asyl im Wildwald Voßwinkel wurde ein in der Natur nicht überlebensfähiger Uhu von Unbekannten aus seiner Voliere getrieben – und starb.
Am vorletzten Wochenende war das siebenjährige Uhumännchen (Terzel) aus der großen Nachtjägervoliere im Wildwald verschwunden. „Wir haben die ganze Voliere von innnen und außen gründlich untersucht. Es waren weder Löcher, noch Federn zu finden, die darauf schließen lassen, dass irgendein tierischer nächtlicher Jäger zugeschlagen hat,“ so Michael Schoppe. Er kümmert sich als Oberheger seit zwei Jahren im Wildwald um die Gesundheit und die artgerechte Unterbringung der aufgenommenen Tiere.

Unwissenheit bei selbsternannten "Tierrettern"

Schnell wurde die Vermutung zur Gewissheit, dass erneut selbsternannte „Tierretter“ aktiv waren. Bereits vor einem Jahr war ein Uhuweibchen aus der naturnah eingerichteten, etwa 300 m² großen und genehmigten Voliere „befreit“ worden Ebenso geschehen mit einem handaufgezogenen Waldkauz, dem zudem im Januar, bei denkbar ungünstigen Nahrungsbedingungen, der Weg in die angeblich glückliche Freiheit freigeschnitten wurde. „Leider zeugen solche radikalen Aktionen von sehr viel Unwissenheit. Trotz der vielen Informationsschilder ist den vermeintlichen Tierrettern wohl nicht klar, dass die Vögel bei uns ihr Gnadenbrot erhalten“, erklärt die Falknerin und Betriebsleiterin Anneli Noack. „Unsere Uhus wurden aufgrund schlechter Haltungsbedingungen von den Behörden beschlagnahmt. In einer Greifvogelauffangstation wird dann versucht, sie aufzupäppeln und auf lebende Beute zu trainieren. Gelingt das nicht, kommen die Tiere zu uns, um nicht eingeschläfert zu werden“, so die studierte Försterin Noack weiter.

Vertreibung kommt Todesurteil gleich

„Diese Nachtgreifvögel aus ihren sicheren Volieren zu vertreiben kommt ihrem Todesurteil gleich. Hier sind Menschen aktiv, die ohne jedes Hintergrundwissen unseren Tieren großen Schaden zufügen“, bestätigt auch Oberforstmeister Lars Schmidt. Vor wenigen Tagen schließlich wurde das traurige Ende Gewissheit: Der Uhuterzel ist tot am Haarhof aufgefunden worden. Er ist verhungert.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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