Welt-Schlaganfall-Tag: Klinikum informiert in Arnsberg und Meschede - Eintritt frei

Notfall: Erstversorgung im Rettungswagen. | Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
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Jedes Jahr trifft mehr als 250.000 Menschen in Deutschland ein Schlaganfall. Umfassende Informationen rund um die Themen Vorbeugung, Therapie und Rehabilitation bei Schlaganfall bietet das Klinikum Hochsauerland am 29. Oktober in Meschede und am 30. Oktober in Arnsberg.

Ausgelöst wird ein Schlaganfall, wenn ein zum Gehirn führendes Blutgefäß plötzlich verstopft oder ein Blutgefäß im Gehirn "platzt". Dann entsteht ein Sauerstoffmangel im Gehirn, wodurch bereits nach wenigen Minuten Gehirnzellen absterben, sagt Priv.-Doz. Dr. Armin Buss, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Klinikum Hochsauerland. Die Folgen sind fatal: Rund 20 Prozent der Schlaganfall-Patienten sterben innerhalb von vier Wochen, über 37 Prozent innerhalb eines Jahres. Rund die Hälfte der überlebenden Schlaganfall-Patienten bleibt ein Jahr nach Ereignis dauerhaft behindert und ist auf fremde Hilfe angewiesen. Doch Dr. Buss macht anlässlich des bevorstehenden Welt-Schlaganfall-Tages aber auch Hoffnung: Wer schnell in einer spezialisierten Klinik mit Schlaganfallstation behandelt wird, kann die Krankheit mit besseren Prognosen und oft ohne bleibende Schäden überstehen.

Durchblutung im Gehirn schnellstmöglich wieder herstellen

Für Schlaganfall-Patienten der Region steht in Arnsberg die sogenannte Stroke-Unit, also eine spezielle fachübergreifende Schlaganfalleinrichtung zur Verfügung. Der gesamte Behandlungsprozess ist hier auf die schnelle Diagnose und zielgerichtete Behandlung des Schlaganfalls ausgerichtet. Ziel ist, die Durchblutung im Gehirn so schnell wie möglich wiederherzustellen. Ist die Ursache des Schlaganfalls ein Gerinnsel in einem hirnversorgenden Blutgefäß, versuchen die Mediziner dieses in der Regel mit einer medikamentösen Therapie (Lyse) aufzulösen. Dies ist jedoch nur in einem Zeitfenster von rund viereinhalb Stunden nach den ersten Symptomen möglich. Auch darf das Gerinnsel eine gewisse Größe nicht überschreiten.

Katheter von der Leiste bis zum Hirn

Das Klinikum Hochsauerland will künftig mit der mechanischen Thrombektomie ein neues interventionelles Behandlungsverfahren anbieten, das bei schweren Schlaganfällen die Aussichten auf eine vollständige Genesung erhöht. Dr. med. Christian Mayer, Chefarzt der Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie schätzt, dass zwischen 10 und 15 Prozent der Patienten unter besonders schweren Schlaganfällen leiden, bei denen die Blutgerinnsel zu groß für eine alleinige medikamentöse Therapie sind. "Diese müssen mechanisch entfernt werden", so Dr. Mayer. Dem Patienten wird dazu über die Leiste ein Mikrokatheter in die betroffene Arterie im Gehirn geführt und das Blutgerinnsel herausgezogen. Der minimalinvasive Eingriff erfordert ein hoch spezialisiertes Team und modernste Technik, die in Kürze im Anbau am Klinikum Hochsauerland Standort St. Johannes-Hospital in Neheim zur Verfügung stehen wird.

Zeit ist Hirn: Bei ersten Symptomen den Notarzt rufen

Voraussetzung für die bestmögliche Genesung ist aber immer, dass die Betroffenen möglichst schnell nach den ersten Symptomen im Krankenhaus eintreffen. "Wer hängende Mundwinkel, eine halbseitige Lähmung oder Sprachprobleme spürt, sollte nicht abwarten bis sich die Beschwerden von alleine bessern oder Verwandte anrufen, sondern sofort den Notarzt", empfiehlt Dr. Buss.

Fachleute informieren aus erster Hand in Arnsberg und Meschede

Umfassende Informationen rund um die Themen Vorbeugung, Therapie und Rehabilitation bei Schlaganfall bietet das Klinikum Hochsauerland am 29.10. in Meschede und am 30.10. in Arnsberg.

Vortragsthemen

 „Schlaganfall-Symptome, die jeder kennen und auf die man reagieren sollte“
PD Dr. med. Armin Buss, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Klinikum Hochsauerland
 „Fachübergreifende Schlaganfallbehandlung in der Stroke Unit“, PD Dr. med. Armin Buss, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Klinikum Hochsauerland
 „Moderne Bildgebung des Schlaganfalls“, Dr. med. Christina Reh, Oberärztin der Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Klinikum Hochsauerland
 „Thrombektomie – neuer Therapiestandard bei schweren Schlaganfällen“, Dr. med. Christian Mayer, Chefarzt der Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Klinikum Hochsauerland

Termine

Im Anschluss an die Vorträge stehen die Fachleute für individuelle Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.klinikum-hochsauerland.de/termine
Termin 1: 29. Oktober, 19 - ca. 21 Uhr, St. Walburga-Krankenhaus, Schederweg 12, 59870 Meschede;
Termin 2: 30. Oktober, 18 -  ca. 20 Uhr, Festhalle der Arnsberger Bürgerschützen, Promenade 18, 59821 Arnsberg

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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