"Früher waren wir unabhängig!" - Stemel feiert Jubiläum

„Zum Teufel Herr Minister“ hieß die satirische Komödie, die die Theatergruppe Stemel am Samstag und Sonntag in der Schützenhalle aufführte.
  • „Zum Teufel Herr Minister“ hieß die satirische Komödie, die die Theatergruppe Stemel am Samstag und Sonntag in der Schützenhalle aufführte.
  • hochgeladen von Manuela Lieflaender

Lange hatte der Arbeitskreis Stemel daraufhin gearbeitet, am Wochenende war es nun endlich soweit: 300 Gäste fanden sich am Freitagabend in der Schützenhalle ein, um das 725-jährige Dorfjubiläum zu feiern.

„Ursprünglich war Stemel unabhängig“, erklärt Hubert Wienecke. Der Mann muss es wissen, hat er doch erst kürzlich liebevoll ein kleines Buch mit dem Titel „Gedanken an Stemel“ zusammengestellt. „Damals ging es Stemel wirtschaftlich sehr gut, weil wir sehr viele Gewerbetreibende in unserem Dorf hatten“, erzählt er weiter. Bürgermeister Detlef Lins kann die Nostalgie zwar nachvollziehen, erklärte in seiner Rede am Freitagabend jedoch: „Stemel ist als Ortsteil von Sundern gut aufgehoben“. Ob Wienecke das auch so sieht, ist eine andere Geschichte, zumindest jedoch ist er stolz, dass der Bürgermeister Bezug auf sein Buch genommen hat. „Gedanken an Stemel“ gibt es viele. In dem Buch geht es um Menschen, die zwischen 1945 und 1955 in Stemel gelebt haben. Vorgetragen wurden diese Geschichten von deren Kindern und Enkel, was der Veranstaltung eine ganz besondere Atmosphäre verlieh und noch mal eindrucksvoll an die damalige Zeit erinnerte.
Doch auch die heutige Zeit, hier speziell auf den Festakt bezogen, hat seine Vorzüge, das muss auch Wienecke zugeben. „Die Aufführung der Tanzgarde hat mir sehr gut gefallen. Einfach sagenhaft war die Leistung der Frauen.“ Neben der Tanzgarde war auch der Kindercchor „Ratze-Fatz“, der Frauenchor, der MGV Stemel und der Tourbourcorps aktiv.
Samstag und Sonntag standen im Zeichen des Theaters. „Zum Teufel Herr Minister“ heißt die satirische Kömodie von Hans Schimmel, die sich die Stemeler Theatergruppe vorgenommen hatte. Einen bestimmten Politiker wollten sie jedoch nicht aufs Korn nehmen, betont die Gruppe. „Darf man ja auch gar nicht“, sagt Wienecke. Um ihn herum lassen sich die Gäste an diesem Sonntagnachmittag in der Schützenhalle gerade die zahlreichen Kuchen und Torten schmecken. Nicht nur Stemeler sind gekommen, auch Bürger aus anderen Sunderner Ortsteilen wollten sich die Festlichkeiten nicht entgehen lassen.
Das freut vor allem Ortsvorsteher Jürgen Hecking, den man mit breitem Grinsen immer wieder durch die Halle huschen sieht.
„Stemel, das sind wir“ lautet der Slogan, für den sich die Dorfgemeinschaft entschieden hat. „Der nächste wichtige Termin steht kurz bevor“, erklärt Hubert Wienecke zum Schluss, „am 3. Oktober machen wir den Schnadegang.“

Autor:

Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland)

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