Abschiedsworte von Pastor Ernst Thomas zum wohlverdienten Ruhestand

Auf der Abschiedsfeier war Pastor Ernst Thomas aus emotionalen Gründen nicht in der Lage, seine gefassten Worte zum Abschied zu verlesen. Gerne kommen wir seiner Bitte nach, dies in der örtlichen Presse zu veröffentlichen.

AUF EIN WORT

Auf Wiedersehen – Gedanken zum Abschied
„Im August 1997 bin ich nach einem sehr schönen Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilige Familie und anschließend auf der Halle sehr herzlich empfangen worden. Eine Woche danach habe ich mich in den Gottesdiensten hier und etwas später auch in St. Nikolaus Rumbeck vorgestellt.

Damals sagte ich: „Jeder Christ hat seine Geschichte mit dem liebenden Gott. Diese Geschichten sind verschieden, keine ist gleich. Es gilt aber auch, diese Geschichten weiterzuschreiben. Jeder zunächst für sich allein. Doch so etwas geht auf Dauer nur, wenn wir die Geschichten unseren Weggefährten erzählen, mitteilen. Und darum möchte ich sie heute bitten: Öffnen Sie Ihre Bücher mit den Geschichten vom liebenden Gott und lassen Sie mich daran teilhaben: an Ihrem Glauben, an Ihrer Wegerfahrung mit dem guten Gott, an den schönen und freudigen Dingen des Lebens, aber auch an den traurigen und schmerzlichen Erfahrungen des Alltags, lassen Sie mich teilhaben an Ihren Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen, damit wir gemeinsam die Botschaft Gottes weitersagen können: Denn das bedingungslose Ja unseres liebenden Gottes zu jedem, zu jeder einzelnen von uns gilt auch noch heute“. Soweit einmal aus dem Beginn meiner Tätigkeit als Pastor in Oeventrop und Rumbeck.

Das Bild vom Lebensbuch habe ich seitdem immer wieder sehr gerne aufgegriffen, bei ganz unterschiedlichen Situationen und Anlässen. Und wenn ich in dem Bild bleibe, werden in diesen Tagen die letzten Seiten zu diesem Kapitel geschrieben, bevor dann mit meiner Pensionierung ein neues anfängt.

Diese letzten Seiten sind nicht einfach zu schreiben, Ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit allen gegenüber, mit denen ich viele Jahre gemeinsam erleben durfte. Ich habe mich in Oeventrop, in der Heiligen Familie, in St. Nikolaus, Rumbeck und später auch in allen anderen Einrichtungen der Propsteipfarrei St. Laurentius und im Dekanat Hochsauerland West sehr wohlgefühlt. Denn Sie haben mich teilhaben lassen an Ihren persönlichen Geschichten mit dem liebenden Gott, teilhaben lassen an Ihrem Glauben. Ich durfte die Geschichten lesen und manchmal gar mit weiterschreiben. Dabei ist Vieles gelungen, Einiges bleibt Wunsch und Traum, Anders ist auch misslungen.
Während meiner Tätigkeit habe ich immer in den Grundschulen Seelsorgeunterricht geben dürfen. Hier danke ich von ganzem Herzen den Lehrkräften und allen Mädchen und Jungen in der Grundschule Dinschede, denn es hat mir immer sehr viel Freude bereitet.

Dank sage ich allen Menschen, Jung und Alt in unseren Gemeinden, die meine Arbeit unterstützen. Dank sage ich aber auch für jede gut gemeinte und ehrliche Kritik, für das sehr gute Zusammenspiel aller Gruppen, Vereine und Verbände, die unser Leben- nicht nur das kirchliche, sondern auch darüber hinaus – mittragen, gestalten und prägen. Wir haben neben den traurigen Zeiten des Lebens auch viele frohe Stunden und Begegnungen erlebt, in unseren Orten, in der Familie, im Freundeskreis und in der Kirche. Zeiten, die uns allen gutgetan haben, in denen wir unser Leben und unseren Glauben teilten, um einst die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben.

Mit Blick auf den „kleinen“ Pastoralverbund Oeventrop und Rumbeck sage ich ein großes DANKE „meinen“ Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten und allen, die sich für unsere Gemeinden Heilige Familie und St. Nikolaus engagiert haben. Dabei denke ich auch an einige aktiven Christen, die leider schon verstorben sind – ich werde sie nicht vergessen. Meine Tätigkeit in Oeventrop und Rumbeck, war für mich ein Geschenk des Himmels, eine wunderbare Fügung und hat mir einmal mehr gezeigt, dass Gott mein Leben lenkt und trägt.

Danke auch dem Pastoralteam der jetzigen Propsteipfarrei St. Laurentius, Arnsberg sowie den Priestern und Gemeindereferenten des Dekanats, den evangelischen Schwestern und Brüdern, ja, allen Haupt- und Ehrenamtlichen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Und danke auch allen, die ich hier nicht aufgezählt habe.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Viele weiter mittun, damit vor Ort lebendiges Christsein möglich bleibt. Denn es ist unser christlicher Auftrag, Zeugnis zu geben von der Hoffnung die uns erfüllt oder gar anders gesagt: in Jesu Geist zu denken, zu reden und zu handeln.

Meinen persönlichen Freunden sage ich ein herzliches Dankeschön für die vielen frohen Stunden, die wir gemeinsam erleben durften und sicher auch weiter erleben werden. Danke sage ich ihnen aber auch für die Zeit, in denen ich dunkle und traurige Stunden erlebt habe, in denen Krankheit mein Leben durcheinanderbrachten. Meine Freunde und Freundinnen, Jung und Alt, haben mich da in besonderer Weise mitgetragen und unterstützt.

Mit einem Familiengottesdienst am 28. April 2024 endet meine offizielle Tätigkeit als Pastor der Probsteipfarrei St. Laurentius, Arnsberg. So mündet mein Dank in die Eucharistiefeier, in die große Danksagung an den, der unser Leben trägt, hält und lenkt. ER ist mein Gott, auf den ich baue und dem ich vertraue.

Jetzt beginnt ein neues Kapitel in meinem Lebensbuch, mit meiner Geschichte mit dem liebenden Gott. Im Vorwort meines Buches steht seit dem 25. Mai 1985 mein Primizspruch: Gott, der euch beruft ist treu. ER wird es tun. (1 Thess 5,24).

Ihr Pastor Ernst Thomas“

Autor:

Ronald Frank aus Arnsberg

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