Investor abgesprungen - ZUE in Oeventrop vorerst passé

Das Kloster Oeventrop -zuletzt Salus-Klinik- soll(te) eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge werden, doch am Tag der Bürgerversammlung sprang der Investor ab!
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Informationsveranstaltung appelliert an Menschlichkeit

Ursprünglich sollte die Veranstaltung in der Schützenhalle die Oeventroper Bürger und insbesondere Anwohner “Auf der Egge” über die geplante ZUE (Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge) im Kloster Oeventrop informieren. Doch aufgrund der Tatsache, dass der Investor am Tag der Veranstaltung abgesprungen ist und Bezirksregierung Arnsberg die diesbezüglichen Verhandlungen beendet hat, nutzten die Gastgeber den Abend zur allgemeinen Information über Flüchtlinge in NRW.

Aufgrund der neuesten Entwicklung bezüglich des interessierten Investors wies Klaus Büenfeld, Bezirksausschussvorsitzender, die weit über 300 Besucher in der Schützenhalle Oeventrop darauf hin, dass die ehemalige Salus-Klinik damit erst einmal keine ZUE würde. Dennoch, so auch Bürgermeister Hans-Josef Vogel, sei man weiterhin daran interessiert, eine entsprechende ZUE im Kloster Oeventrop einzurichten. Derzeit sei das Projekt jedoch erst einmal auf Eis gelegt, bis sich ein neuer Interessent meldet.

Thomas Sommer, Hauptdezernent, dessen Aufgabe es ist, die Flüchtlinge gemäß den hiesigen Richtlinien und Standards unterzubringen, hob diesbezüglich hervor, dass er persönlich natürlich weiterhin Interesse an der Immobilie habe, nicht jedoch auf der gezielten Suche nach neuen Investoren für das Projekt “Kloster Oeventrop” sei”. Vielmehr interessierten ihn generell mögliche Objekte, wie zum Beispiel Krankenhäuser, Schulen und Co., die den räumlichen Ansprüchen gerecht werden könnten. Es gehe ihm darum, die Interessen des Landes zu realisieren - sprich ein geeignetes Objekt für 500 Flüchtlinge zu finden, das bis zum Herbst aktiviert werden kann. “Wenn ich hier nicht zu Potte komme, dann ziehe ich weiter!”, erklärt Thomas Sommer und belegt diesen “Druck” mit den insgesamt steigenden Flüchtlingszahlen in NRW.

Zahlen über Zahlen - doch im Grunde geht´s ums Prinzip

Der durch allgemeine Flüchtlingszahlen und Statistiken in NRW geprägte Informationsabend sollte aber auch noch einem ganz anderen Ziel dienen: “Immer wieder erwischen wir uns bei mit Vorurteilen behafteten Gedanken. Ich nehme mich da nicht aus.”, schilderte Bürgermeister Hans-Josef Vogel und appellierte an die Oeventroper, menschlich zu agieren und die humanitäre Hilfeleistungen zu unterstützen. Schließlich seien die Flüchtlinge auch eine Bereicherung für die Stadt Arnsberg, bezogen zum Beispiel auf den demografischen Wandel wie auch auf die Wirtschaft. Auch viele Flüchtlinge selbst hätten nur einen Wunsch: Bildung für ihre Kinder - ohne weitere Defizite (beruhend auf der Flucht aus der Heimat) erleiden zu müssen.

Oeventroper stehen parat, aber ...

Die Oeventroper Bürger und Bürgerinnen reagierten grundsätzlich positiv und zeigten sich offen - sowohl der Flüchtlingaufnahme wie auch der geplanten Immobilienverwendung gegenüber. “Wir sind dabei!”, heißt es. Dies aber nicht in der geplanten Höhe von 400 bis 500 Flüchtlingen. Es habe nichts mit einem humanitären Umfeld für die traumatisierten Menschen zu tun, wenn das Kloster derartig überfüllt werde. Stress unter den Flüchtlingen sei dann vorprogrammiert - und damit auch Stress für die Anwohner “Auf der Egge”. Wo viele Menschen auf einem Haufen seien, gäbe es Stress. Das habe nichts mit der “Angst vor Ausländern” zu tun. Untermauert wurde diese Befürchtung durch eine weitere Aussage: “Stecken Sie 400 Oeventroper da oben rein. Da gibt´s auch Stress!”
Diese Sorgen stünden selbstverständlich in keinem Verhältnis zu den Sorgen der Flüchtlinge, aber es seien die Sorgen der Anwohner!

Auch auf die baulichen Veränderungen (z.B. der Bau eines Zauns rund um das Kloster-Gelände) und die damit verbundenen Nachteile wurde von Seiten der Bürger hingewiesen. Hierzu wollten sich die Gastgeber jedoch (noch) nicht verbindlich äußern. Dafür sei es noch zu früh.

Mehr Transparenz gefordert

Insgesamt forderten die Oeventroper Bürger mehr Transparenz in der Zukunft - das sei eine Pflichtaufgabe, da es ja schließlich auch um die Steuergelder ginge. Klaus Büenfeld versprach, die Bürger und Bürgerinnen bei Neuigkeiten umgehend über die Presse zu informieren.

Autor:

Thora Meißner aus Arnsberg

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