Kreispolizeibehörde Kleve
Warnhinweis der Polizei Kleve in Zusammenhang mit Betrugsversuchen

Kreis Kleve:
Beinahe täglich kommt es zu Betrugsversuchen zum Nachteil älterer Menschen am Telefon.
Enkeltrick, falsche Polizisten, angebliche Microsoft-Mitarbeiter - die Maschen sind dabei vielfältig. Besonders häufig wird die Masche der Schockanrufe genutzt, in denen der Anrufer sich als Polizist oder Staatsanwalt ausgibt. Oftmals kombinieren die Täter sogar verschiedene Vorgehensweisen um Druck auszuüben und ihr Opfer zu überzeugen. Häufig behauptet der Anrufer, dass ein naher Verwandter einen tödlichen Unfall verursacht hat. Besonders perfide an dieser Aussage ist: Der vermeintliche Polizist übergibt das Telefon an eine weitere Person, bei der es sich angeblich um den Verwandten handeln soll. Diese Person klingt weinerlich, verzweifelt und fleht um Hilfe.

Da die Polizei bereits zahlreiche Warnungen zu den gängigen Betrugsmaschen veröffentlicht hat, betonen die Betrüger im Gespräch mehrfach, dass es sich nicht um einen Betrugsversuch oder einen "Enkeltrick" handelt. Meist rufen die Täter ihre Opfer auf dem Festnetztelefon an und fordern auf, mit dem Mobiltelefon ein weiteres Gespräch mit ihnen aufzubauen. So erreichen die Betrüger, dass das Opfer zu diesem Zeitpunkt für Verwandte und Bekannte, die den Betrug vorzeitig aufdecken könnten, nicht erreichbar ist. Hinzu kommt, dass die Täter Verschwiegenheit gegenüber Außenstehenden von den Angerufenen verlangen.

Die Betrüger üben durch diese Vorgehensweise massiven verbalen und psychischen Druck auf ihr Opfer aus, so dass der oder die Angerufene den Betrügern Glauben schenkt. Neben dem hohen finanziellen Schaden, der bei erfolgreichen Betrügereien eintritt, haben die Opfer oft noch lange an den Folgen der Telefonate zu leiden. Auch wenn es nicht zu einer Geldübergabe kommt, hinterlassen die Gespräche nachhaltigen Eindruck bei den Opfern, der im schlimmsten Fall durchaus Auswirkungen auf die Psyche haben kann.

Die Polizei rät: Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon oder per WhatsApp um Geld bittet oder nach Ihren finanziellen Verhältnissen fragt! Übergeben Sie kein Geld oder Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen! Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, dann informieren Sie sofort die Polizei unter 110 und wenn möglich, Verwandte.

Ein Apell der Polizei richtet sich auch an jüngerer Angehörige: Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern/Großeltern/Verwandte über die Maschen der Betrüger auf. Vereinbaren Sie innerhalb der Verwandtschaft eine Frage oder ein Passwort für Telefonate, um Betrugsversuche erkennen zu können.

Hier noch einmal ein Überblick der gängigen Maschen:
- Schockanrufe: Die Anrufer schildern, dass ein Verwandter (häufig Sohn/Tochter) einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat. Um lange Haftstrafen zu verhindern, soll sofort Geld an einen Geldboten der Staatsanwaltschaft gezahlt werden. In abgewandelten Szenarien wird von einer Corona-Infektion gesprochen und die Anrufer erzählen, sie bräuchten Geld für eine Behandlung oder Medikamente
- Enkeltrick: Die Täter erwecken den Eindruck, ein naher Verwandter (meistens Enkel/ Enkelin/ Neffe/ Nichte) oder guter Bekannter zu sein. Sie täuschen eine finanzielle Notlage vor und bitten Sie kurzfristig um Geld. Sie sollen mit niemandem über den Anruf sprechen.
- Falsche Polizisten: Die Anrufer geben sich als Polizisten aus und warnen Sie vor einem geplanten Einbruch. Geld und Schmuck wären Zuhause nicht mehr sicher. Bei Ihrer Bank würden Mittäter der Einbrecher arbeiten und auch dort sei Ihr Vermögen in Gefahr.
- Gewinnversprechen: Die Betrüger versprechen am Telefon hohe Gewinne. Vor einer Gewinnübergabe werden Betroffene aufgefordert, "Bearbeitungsgebühren" zu zahlen oder Prepaid-Karten für Online-Käufe zu kaufen.
- Microsoft Mitarbeiter: Das Telefon klingelt und jemand bietet Ihnen ungefragt technische Unterstützung für Ihren Laptop, Computer oder Ihr Tablet an. So wollen sich die Täter Zugriff auf Ihren PC, Ihr Online-Banking oder PayPal-Konto verschaffen.
- Betrug per WhatsApp: Ein angeblicher Angehöriger (Sohn/Tochter) meldet sich über eine unbekannte Nummer über den Messenger-Dienst und gibt an, das Handy sei defekt. Dann werden Sie gebeten, eine Überweisung an Dritte zu tätigen, da der Angehörige aktuell angeblich kein Zugriff auf das Online-Banking habe. 

Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Kleve
Pressestelle Polizei Kleve
Telefon: 02821 504 1111
E-Mail: pressestelle.kleve@polizei.nrw.de
https://kleve.polizei.nrw/

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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