Ein wahrer Hingucker und es freut mich, wenn ich sie mal wieder "schießen" konnte

5Bilder

Die Wipfel-Stachelwanze (Acanthosoma haemorrhoidale) ist eine beeindruckende Wanzenart mit einer auffälligen Farbenpracht. Sie gehört zur Familie der Baumwanzen (Pentatomidae) und ist in Deutschland heimisch. Man findet sie meistens in Laubwäldern, an Waldrändern im Gehölz an Weißdorn, Eschen und Brombeeren, so wie diese hier am Wegesrand im Bedburg-Hauer Teil des Sternbusches. Wie die meisten Wanzen kann sie auch fliegen. Ihre Zeit ist von April bis Oktober.
Sie überwintert unter altem Laub und im Frühling werden befruchtete Eier, meist auf Weißdorn, abgelegt. Nach dem Schlüpfen, Juni bis August, sind die Larven überwiegend grün. Bis zur erwachsenen Wanze muss sich die Larve fünf Mal häuten.

Eine Besonderheit der Wanze ist ihre Größe von etwa 14 bis 18 Millimetern, was im Vergleich zu anderen Wanzenarten recht groß ist. Ihr Körper hat eine typische Schildform und ist seitlich abgeflacht. Namensgebend ist die Oberfläche des Panzers der mit kleinen Stacheln versehen ist. 
Was die Farbenpracht betrifft, ist die Wipfel-Stachelwanze ein wahrer Hingucker. Ihr Körper weist eine beeindruckende Kombination aus verschiedenen Farben auf. Die Grundfarbe ist meist grünlich bis bräunlich, wobei die genaue Farbgebung, je nach Individuum und Entwicklungsstadium, variieren kann. Auf dem Rücken der Wanze sind markante, gelbe oder orange Flecken angeordnet, die eine kontrastreiche und lebhafte Erscheinung erzeugen. 
Besonders auffällig sind die Flügel der Wipfel-Stachelwanze. In Ruheposition sind sie zusammengefaltet und bedecken den größten Teil des Körpers. Wenn die Wanze fliegt entfalten sich die Flügel und offenbaren ihre wahre Pracht. Leider ist es mir noch nie gelungen sie im Fluge zu "schießen". Wenn sie fliegt sind die Flügel in verschiedenen Grüntönen gefärbt. Bei einigen Individuen sind auch rötliche oder violette Farbelemente zu beobachten. In Kombination mit den gelben oder orangefarbenen Flecken auf dem Rücken ergibt sich ein faszinierendes Gesamtbild.
Die Farbenpracht dient wahrscheinlich verschiedenen Zwecken. Neben der Tarnung kann sie auch als Warnsignal für potenzielle Fressfeinde dienen, da die lebhaften Farben auf eine mögliche Giftigkeit hinweisen könnten. Ähnlich wie die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina) gibt sie ein ungiftiges, doch stark übelriechendes Sekret ab, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Grüne Stinkwanze siehe Bild 5.
Die Wipfel-Stachelwanze mit ihrer markanten Farbenpracht ist zweifellos eine der attraktivsten Wanzenarten in Deutschland und obwohl sie von mir schon oft "geschossen", kann ich es nicht sein lassen.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

46 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.