Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen

Kämpferische, bunte und internationale Zukunftsdemo

Heute begann das 20. Internationale Pfingstjugendtreffen mit einer Zukunftsdemo in Gelsenkirchen. Unter dem Motto "Generation Krise - Generation Rebellion" zogen ca. 1200 Menschen verschiedener Nationalitäten  durch die Innenstadt in Gelsenkirchen. Es war ein unüberhörbarer Protest gegen die Gefahr eines dritten Weltkriegs. Das Regime Putins war nach einhelliger Meinung Auslöser des Krieges in der Ukraine, genauso stellten die verschiedenen Teilnehmer bzw. Organisationen an der Zukunftsdemo eindeutig klar, dass die NATO und auch andere neuimperialistische Länder keinen Frieden wollen.

Vertreter-innen verschiedener Organisationen wie z.B. Kumpel für AUF, Frauenverband Courage, der Gewerkschaft Ver.di (Erzieherinnen und Krankenschwestern sowie Auszubildende in der Pflege) referierten auf der Auftaktkundgebung am Heinrich-König-Platz. Neben der sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen in der Ukraine protestierten die Redner-innen scharf gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf einen Großteil der Bevölkerung. Die Verdi-Vertreterinnen berichteten von einem Streik des Personals in Krankenhäusern und Kitas unf forderten u.a. ein umfassendes gesetzliches Streikrecht. Ebenfalls wurde ein Lohnnachschlag für die jetzige Inflation gefordert.

Immer wieder erschallten die Parolen: Keinen Frieden schaffen eure Waffen! Kämpferische Lieder wie z.B. Bella Chiao  wurden gesungen. Es kam wegen der Grundgesetzänderung zur Bildung eines "Sondervermögens" von 100 Milliarden Euro für Rüstungsausgaben zu einer spontanen Blockade/Zwischenkundgebung auf dem Kreuzungsbereich der Hauptverkehrsstraßen Florastr/Kurt-Schumacher-Str. in Gelsenkirchen, was eine Anzeige der Polizei gegen die Anmelderin der Zukunftsdemo zur Folge hatte. Dagegen wurde energisch protestiert: "Parteien wie die Grünen müssten angezeigt werden, weil sie entgegen ihrer Wahlversprechen eine Aufrüstung der Bundeswehr befürworten". Am offenem Mikrofon wurde deutlich, dass Arbeiter nicht auf Arbeiter schießen dürfen

Zum anschließenden Pfingstjugendtreffen auf der Trabrennbahn kamen sehr viele Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands. Auch Migranten aus Kurdistan, Palästina, Syrien und anderen Nationen waren dabei. Neben einem internationalen Fußballwettkampf gab es eine Diskussionsveranstaltung zum dem Thema, wie die Bevölkerungen aller Länder dieser Erde einen dritten Weltkrieg verhindern können. Zahlreiche Stände von einzelnen Organisationen wie z.B. Solidarität International, dem Jugendverband Rebell, dem Frauenverband Courage, der Umweltgewerkschaft u.a. rundeten das Bild auf dem Fest ab. Am Abend spielten internationale Bands auf und verschiedene Trägerorganisationen des Internationalistischen Bündnisses kamen mit ihren Fahnen auf die Bühne. Außerdem wurden selbstlose syrische Flüchtlinge gewürdigt, die freiwillig und sofort bei der Flutkatstrophe 2021 im Ahrtal  halfen - und jetzt ukrainischen Flüchtlingen zur Seite stehen.

Besonders ist das solidarische Verhalten des Veranstalters hervorzuheben: Eine Person brach aufgrund eines elleptischen Anfalls kurz vor der Bühne zusammen. Selbstverständlich war sofortige Hilfe vor Ort, darüber hinaus wurde das Musikprogramm für ca. 30 Minuten unterbrochen, um den Betroffenen zu schonen. Als einer der Teilnehmer am Pfingstjugendtreffen habe ich so etwas bei keinem anderen Event erlebt!

Morgen ist es noch möglich, das Pfingstjugendtreffen zu besuchen, denn das nächste Highlight wartet: Spiele ohne Grenzen für die Kinder und Jugendlichen. Mehrere Teams treten im fairen Wettbewerb gegeneinander an z.B. beim Bierkastenrennen. Abends sorgen weitere Bands für einen schönen Ausklang des Festes. Es bleibt nur zu hoffen, dass eine mögliche Unwetterwarnung keinen Strich durch die Rechnung macht.