Corona-Masseninfektion bei Tönnies
ausländische Beschäftigte gelten als Prügelknaben

Beispiel für Unterbringung von Saisonarbeitern | Foto: www.gn-oneline.de
  • Beispiel für Unterbringung von Saisonarbeitern
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Die massenweise Infektion eines Großteils der Beschäftigten beim größten Schlachthof in NRW Tönnies ist teilweise auf die miserablen Arbeitsbedingungen in diesem Unternehmen, zum größten Teil jedoch auf die menschenunwürdige Unterbringung der ausländischen Mitarbeiter wie Rumänen, Polen, Bulgaren u.a. zurückzuführen.

Die Unternehmerseite des Tönnies-Konzern versucht die Schuld am erneuten Ausbruch des Corona-Virus den ausländischen Beschäftigten in die Schuhe zu schieben, weil sie Ausflüge zu ihrer Familie in ihren Heimatländern gemacht haben. Das grenzt schon an Rassismus!

Zu den katastrophalen Zustände in den Unterkünften der ausländischen Arbeiter schwieg die Geschäftsleitung von Tönnies erwartungsgemäß. Für den Corona-Virus, aber auch alle anderen ansteckenden Krankheitserreger, sind das Zusammenpferchen von 8 Personen und mehr  auf kleine 3-Zimmer-Wohnungen ideale Brutstätten. Der Mindestabstand von 1,5 Meter in diesen engen Wohnverhältnissen ist eine Illusion! Auch die übliche Hygiene ist kaum einzuhalten!

Diese Menschen sind sofort in angemessene Wohnungen unterzubringen! Aber für eine solche Wohnung fehlt den Beschäftigten bei weitem das Geld, da bei Tönnies und vor allen Dingen den sog. Werkssubunternehmen Hungerlöhne gezahlt werden! Gerade Werksarbeiter erhalten oftmals weniger Entgelt als nach dem Mindestlohngesetz vorgeschrieben ist!

Demonstrationen vor den Toren Tönnies (dieses Unternehmen ist jetzt geschlossen) und vor der Privatwohnung der Inhaber sind voll berechtigt und zu unterstützen! Gäbe es keine Corona-Krise, wären die buchstäblichen Schweinereien der Arbeitsbedingungen bei Tönnies und die unsägliche Unterbringung der ausländischen Arbeitnehmer nie ans Tageslicht gekommen, obwohl den Behörden solche Missstände (nicht nur in Schlachthöfen und Fleischbetrieben) längst bekannt waren!  Das ist ein weiterer Beweis von der Macht der Konzerne über Politiker!

Sowohl im Kreis Gütersloh als auch in Osnabrück wurden alle Mitarbeiter von Tönnies und Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt. Die Medien berichten jedoch mit keinem Wort darüber, wie die Versorgung dieser hunderte Menschen sichergestellt ist. Einkaufen ist für diese Betroffenen nicht möglich, da sie nicht das Haus verlassen dürfen!

Kümmert sich vielleicht die Bundeswehr auch um die nötigen Einkäufe? In der Corona-Krise ist es bereits häufiger zum Einsatz der Bundeswehr im Inneren gekommen. Obwohl die humanitäre Hilfe an sich nicht zu kritisieren ist: Was ist damit in erster Linie beabsichtigt? Soll sich die Bevölkerung darauf einstellen, dass das Militär demnächst regelmäßig im Inneren eingesetzt wird? Vielleicht, um kämpferische Arbeiter zu unterdrücken oder Großdemonstrationen, die mehr und mehr das jetzige politische System in Frage stellen, zu verhindern?

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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