Uniper vernichtet 630 Arbeitsplätze!
Trotz Rekordgewinn von ca. 2,5 Milliarden Euro

Ganz im Sinne der Energiekonzerne verständigten sich das Bundeswirtschaftsministerium unter Habeck und die EU-Kommissionen auf "Leitplanken" für eine staatliche Förderung neuer Wasserstoff- und Gaskraftwerke verständigt. Habeck sprach von "anspruchsvollen" Gesprächen. Es gehe darum, bestehende Kraftwerksstrukturen durch neue zu ersetzen. Es sei sehr lange im Detail darüber geredet worden, zum Beispiel über Übergangsfristen: "Was passiert, wenn wir länger bei Erdgas bleiben müssen, dann gibt es irgendwelche Rückzahlungs- und Rückforderungsmechanismen für die Ausschreibung, die wir vorsehen."

Erneuerbare Energien aus Wind und Sonne sollten bis 2030 die Hauptlast der Energieversorgung übernehmen, machte Habeck deutlich. Anstatt auf den Ausbau durch die Konzerne zu drängen, äußerte sich Habeck im Sinne der Energiekonzerne: "Es gebe aber immer wieder Phasen, wo Wind und Sonne nicht ausreichten. Dann sollten "steuerbare" Kraftwerken einspringen. Beginnend im nächsten Jahr sollten bis zu 30 Gigawatt neue zusätzliche Kraftwerkskapazitäten ausgeschrieben werden". Der Minister sprach von "vielleicht" 20 neuen Kraftwerken. (Quelle: /www.finanzen.net/nachricht/aktien/habeck-politische-durchbruch-fuer-neue-kraftwerke-12691332) Ein "grüner" Minister plädiert also indirekt für die Laufzeitverlängerung der fossilen Kraftwerke!

In der Pressemitteilung der Wählerinitiative AUF aus Gelsenkirchen (Sitz von Uniper) vom 7.8.23 hieß es:

Der Uniper-Chef Michael Lewis frohlockte mit dem Gewinn zum ersten Halbjahr von rund 2,5 Milliarden Euro bereinigter Konzernüberschuss!

AUF schreibt weiter:

Nur ein Jahr nach der drohenden Pleite und Verstaatlichung - mit 99,12% Anteilen und 13,5 Mrd. Euro - schmiedet das Uniper-Management neue Pläne für Konzernumbau und Gewinnmargen. Sie jubeln über finanzielle Erholung, Spielraum für neues Wachstum und Unternehmensumbau. Das „beste Halbjahres-Ergebnis seit der Uniper-Gründung" sieht auch Finanzchefin Jutta Dönges.

Hintergrund für dieses Ergebnis: Gashandel und hohe Gewinne mit Termingeschäften. Langfristig verkauftes Gas konnte kurzfristig günstig beschafft werden – sozusagen die Umkehrung des Problems aus dem Vorjahr. Möglich machte das eine ausgehandelte Abmachung mit Bundesregierung und EU. Sie befreite Uniper von der Verpflichtung, die gesamte Gasmenge teuer am kurzfristigen „Day-ahead" Markt zu kaufen. Mit Termingeschäften profitierte Uniper von den fallenden Preisen am Markt. Auf diese Weise machte der Konzern 2,5 Mrd. Euro Profite. Angesichts von Gewinnen auf dem Rücken der Umwelt, der Beschäftigten und der Allgemeinheit, die mit Steuerzahlungen den Konzern vor der Pleite rettete, fordert AUF: Die Verursacher müssen zahlen!

Uniper gibt an, 8 Mrd. Euro für den Konzernumbau, unter anderem für den Konkurrenzkampf um grünen Wasserstoff investieren zu wollen. Gleichzeitig hält das Uniper-Management am Betrieb von Atomkraftwerken in Schweden fest, obwohl in Deutschland der Atomausstieg besiegelt ist. Das zeigt, wie ernst es Uniper mit der Nachhaltigkeit meint. Uniper muss jetzt aus den fossilen Brennstoffen aussteigen und die Stilllegung der beiden Kohle-Kraftwerksblöcke B und C in Scholven forcieren, die immer noch Mio. Tonnen CO2 ausstoßen! Und Uniper muss dafür sofort Ersatzarbeitsplätze schaffen im Bereich der erneuerbaren Energien - dafür ist mehr als genug Geld da! Stattdessen wurden 485 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen bei der Uniper Anlagenservice GmbH und weitere rund 150 bei der Uniper Technologies GmbH Arbeitsplätze vernichtet, die der Jugend fehlen.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung

Jan Specht
AUF Stadtverordneter

Martina Reichmann, Willi Mast
AUF Vorstandssprecher

www.auf-gelsenkirchen.de

Wahrscheinlich ist es Herrn Habeck entgangen, dass der Konzern rd. 630 Arbeitsplätze vernichtet. Oder diese Unternehmerwillkür interessiert ihn nicht.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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