Niemand flieht freiwillig!
Weitere Argumente gegen die Hetze gegen Flüchtlinge

Inhaber von ausländischen Imbissen stehen oft von morgens bis in die Nacht hinein am Grill - Selbstausbeutung um zu überleben - natürlich gibt es auch ausländische Imbissketten, in denen die Mitarbeiter zum Dumpinglohn ausgebeutet werden | Foto: Bild von Shary Reeves auf Pixabay
  • Inhaber von ausländischen Imbissen stehen oft von morgens bis in die Nacht hinein am Grill - Selbstausbeutung um zu überleben - natürlich gibt es auch ausländische Imbissketten, in denen die Mitarbeiter zum Dumpinglohn ausgebeutet werden
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Ich komme noch einmal auf die kämpferische Demonstration der Freundeskreise Flüchtlingssolidarität am vergangenen Samstag zurück.

Vielfach werden die Flüchtlinge als Schmarotzer bzw. Wirtschaftsflüchtlinge diskriminiert, weil sie angeblich nur fliehen, um sich in der "sozialen Hängematte" in Deutschland auszuruhen! Eine böse Demagogie, wie sie sinngemäß vor allem durch die AfD verbreitet wird. Es gibt überhaupt keine Wirtschaftsflüchtlinge, sondern diese Menschen fliehen nur deshalb aus ihrem Heimatland, weil sie dort keine Überlebenschance mehr haben - nicht nur aus Gründen wie Krieg oder Unterdrückung vom Staatsregime. Die Umwelt ist durch den schonungslosen Raubbau von Rohstoffen durch internationale Konzerne so zerstört, dass nicht mehr genügend Lebensmittel zur Verfügung stehen und der Hunger zur Flucht in ein Land zwingt, wo es noch ausreichend zu essen gibt. Im Übrigen gibt es auch in Deutschland "Wirtschaftsflüchtlinge", nämlich ein Umzug in eine andere Region, nur um Arbeit zu einem ausreichenden Einkommen zu finden. Das ist zwar überspitzt, aber vom Prinzip her vergleichbar mit den sog. Wirtschaftsflüchtlingen.

Beispiel: Auf der Demo in Dortmund sprach ein Flüchtling aus Senegal: Früher konnten wir von der Fischerei leben, jetzt haben internationale Fischfangflotten unsere Gewässer nahezu leergefischt, so dass fast alle Fischer keine Lebensgrundlage mehr hatten".

Im Übrigen wollen die meisten Flüchtlinge für ihren Lebensunterhalt arbeiten, aber sie dürfen es aus bürokratischen Gründen nicht, da z.B. eine Aufenthaltserlaubnis fehlt und die Ausländerbehörde mit der Bearbeitung der Anträge überfordert ist. Bei Abschiebungen ist die Situation jedoch anders - sie werden in einem kurzen Zeitraum durchgeführt!  Dafür ist Personal da!

Sehr viele Flüchtlinge sind auch bereits in sozialversicherungspflichtiger Arbeit und zahlen Beiträge zur Sozialversicherung. Damit ist das Totschlagsargument widerlegt, Migranten leben  ausschließlich auf Kosten der deutschen Steuerzahler!

Ich verweise hierzu auf eine interessante Diskussion (Quelle: rf-news.de vom 16.08.23).  Gegen den Bundestagsabgeordneten der AfD Hess gibt es mittlerweile eine rege Debatte im Netz. Nachfolgend zitiere ich eine Dokumentation der RF-Redaktion über einige Fragen und Antworten zur Flüchtlingssituation.

Muntere Diskussion im Netz

"Flüchtlinge - wer soll alles bezahlen?"

Lass die Leute arbeiten und sie finanzieren sich selbst und zahlen noch in die Sozialversicherung usw. ein. Aber sie dürfen nicht! Recherchier mal, was deutsche Monopole hierzulande noch an Steuern zahlen. DAS leert die Staatskasse! Die Kosten für alle Flüchtlinge liegen bei 26 Euro pro Bundesbürger pro Jahr. Das macht dich nicht arm! Es wäre genug Geld für alle da wenn die Superreichen aufhören würden Geld zu horten und mal was abgeben.

"Sind alles Wirtschaftsflüchtlinge!"

Und jetzt? Wer für Arbeit von NRW nach Bayern zieht ist auch ein Wirtschaftsflüchtling.

"Was für Flüchtlinge ?? Das sind alles junge Männer!"

Hast du einen Sohn? Haben junge Männer kein Recht, zu leben?
"Mich nervt es nur, dass Leute, die hierher kommen und Straftaten begehen, nicht einfach direkt abgeschoben werden." Liegt aber auch daran dass 95 Prozent dieser Straftaten nur auf Facebook passieren.

"Ja mag sein, dass es so ist, aber warum will der Flüchtling nach Deutschland? Reicht doch im Land woanders hin oder ein Land weiter zu gehen, dann ist er aus seiner schlimmen Situation raus."

70 Prozent aller Flüchtlinge der Welt leben in ihren Nachbarländern! Und Frage: Bangladesch mit 170 Mio. Einwohnern wird vom Meer überschwemmt, weil die BRD, China, die USA & Co. ungehemmt CO2 ausstoßen. Wo ist es da dann noch lebenswert?

"Sie bezahlen ja auch Tausende Euro dafür, dass sie von Schleppern über das Meer gefahren werden - illegal."

Dafür arbeiten sie ein paar Monate und leben entsprechend arm, schmeißen von der Familie zusammen und andere brauchen eben ihre Rücklagen auf. Befass dich mit der Lage der Jugend oder der Arbeiter da. Kämpf lieber mit gegen die Ursachen, statt gegen die, auf denen der Mist abgeladen wird.

"Die meisten Katastrophen tun die sich doch selber an."

Wie bitte?! Welche meinst du? Dass seit 40 Jahren Krieg in Afghanistan ist? Dass Frankreich, die USA, China... Bodenschätze rauben? Unweltkatastrophen?...

Viele Leute kritisieren, dass man in Innenstädten oder Stadtteilzentren kaum noch deutsche Läden sieht, dafür aber jede Menge Dönerbuden, ausländische Handyshops oder Friseure.  Das allein beweist schon den Ehrgeiz der Flüchtlinge, sich durch ein kleines Unternehmen über Wasser zu halten und nicht dem Staat zur Last zu fallen. Dafür musste selbstverständlich erst Kapital vorhanden sein - nicht alle Flüchtlinge sind arm. Zudem müssen viele dieser Kleinstbetriebe wieder nach kurzer Zeit aufgeben, weil die Ladenmieten und sonstigen Nebenkosten zu hoch sind. Was können die Flüchtlinge dazu?

Auch bei den Flüchtlingen gibt es Klassenunterschiede und auch Kriminelle - das ist traurige Realität. So beuten Gewerbetreibende oft ihre eigenen Landsleute aus. Diesen muss selbstverständlich der Riegel vorgeschoben werden!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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