Ein Tag aus anderer Sicht

Stellen Sie sich einfach mal folgendes vor:
Sie liegen in einem Schwimmingpool auf einer Luftmatratze und lassen sich treiben. Sie sehen sich die Gegend an und erkennen, um einen herum befinden sich Bäume verschiedenster Art, Birken, Ahorn, Kirschbäume, ein toter Pflaumenbaum, Tannen und eine alte Trauerweide. Der Wind weht durch die Wipfel der Bäume und sorgt für ein wenig Bewegung. Unten hier am Wasser und auf der Luftmatratze bringt der Wind warme Luft. Ein angenehmes Gefühl erobert die Haut. Die Sonne bringt ihre letzten Sonnenstrahlen zum Einsatz und beleuchtet das Grün der Bäume besonders schön. Ich liege dort und fühle mich einfach glücklich. Ich schließe die Augen und lausche. Was ich nicht alles höre. Irgendwo streiten sich zwei Amseln, sie zwitschern und singen, das es eine rechte Pracht ist. Dann ist da noch ein seltsames Geräusch, es ist irgendwie ein heftiges Verlangen. Ich öffne die Augen und stelle fest, das dort im Pflaumenbaum ein Loch ist, welches wie ein Auge auf die Landschaft schaut. Dann sehe ich plötzlich einen Vogel, der direkt auf das Loch zufliegt. Ich richte mich auf und werde sofort nass. Es ist ein Buntsprecht. Nein falsch, es ist ein Buntspechtpäarchen. Sie bringen immer wieder neues Futter heran und schon hört das Gezwitscher am Baum auf. Meine Augen schweifen weiter und ich sehr ein Dompfaffpaar auf einem Baum sitzen. Das Männchen strahlt blutrot. Die Sonne bringt die Farben noch besser zur Geltung. Dann richtet sich mein Auge zum Himmel. Dieser ist mit kleinen weißen Wolken besetzt, die sich immer wieder zu neuen Bildern formen, da, ich sehe einen Schafskopf, dahinter stemmt sich ein großer Drache auf und schon verwandelt er sich in einen Hund, oder ist es eine Katze, ist auch egal. Ein Windzug sorgt dafür, dass sich meine Luftmatratze bewegt, jetzt sieht der Himmel aus wie eine Landschaft. Mücken tanzen in der Tanne und versuchen verzweifelt den Schalben und Meisen zu entgehen, was aber selten gelingt. In diesem Moment teilt eine Düsenjet den Himmel, meine Gedanken verfolgen ihn und am liebsten möchte ich jetzt in diesem sitzen. Kommt er oder fährt er weg. Doch bevor ich wirklich darüber nachdenken kann, ist er schon wieder verschwunden. Dann merke ich, dass sich ein neues Geräusch in den Garten eingeschlichen hat, Motorengeräusche von der B 224, der Wind muss wohl ungünstig stehen, dass ich das höre. Seltsam ist nur, dass ich keine menschliche Stimme empfange. Oder war da was. Ich höre angestrengt auf, doch nichts, dann dreht der Wind, die Motorengeräusche sind mit einem Schlag verschwunden. Über mir fegt das Buntspechtpaar und ich genieße einfach jeden Augenblick. Mein Gott ist das schön hier und das mitten in der Boy, direkt an großen Straßen, ein wirklich schönes Paradies. Ich bin so in Gedanken, dass ich gar nicht merke, dass ich mich gerade etwas gedreht habe, aber dies wird sofort bestraft, ein Klatsch schon liege ich im Wasser, das Hemd und die Hose sind kletschnass. Für einen Moment verstummt alles. Sogar die Krähen hören auf zu schreien. Dann jedoch beginnt die Amsel wieder ihr Lied und die anderen Vögel haben die kleine Unterbrechung schon vergessen.

Ich gehe nass aber zufrieden ins Haus. Was waren das für tolle Minuten. Meine Seele freut sich einfach und ich lade meine Energie wieder etwas auf.
Schön, dass es noch solche Momente im Leben gibt. Ich für meinen Teil, werde es wohl in den nächsten Tagen noch einmal ausprobieren, wenn blos das Wasser nicht so kalt wäre.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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