Ist Gott uns egal, oder nur die Kirche?

Heute las ich in der Zeitung, dass die Kirchen sich Gedanken machen, ob es nicht sinnvoller wäre, den Sonntag gegen einen anderen Tag auszutauschen, damit wieder mehr Menschen in die Kirchen kommen. Gleichzeitig wurde aber behauptet, dass Sonntags immer noch mehr Kirchenbesucher die Kirchen in Deutschland füllen als die Stadien der Fußballbundesliga. Die Kirchenfürsten erklären aber weiterhin, der Sonntag ist heilig und der Sonntag soll auch bleiben. Wie ist denn jetzt eigentlich unsere Meinung, dass heißt wie steht der Gläubige zu diesem Thema. Warum gehen immer mehr Menschen nicht mehr zur Messe oder zum Gottesdienst, ist es wirklich Gleichgültigkeit, oder gibt es da etwas anderes.

Also ich denke, dem Christen ist es nicht egal, ob es den Sonntag nicht mehr geben sollte. Also im Klartext. Laut Bibel ruhte sich Gott am siebten Tage aus und sah auf sein Werk und feierte diesen Tag. Schon ein altes Sprichwort sagt. Der Sonntag ist der Tag des Herrn, am Sonntag ruh und bete gern.

Aber warum geht der Mensch nicht mehr in die Kirche. Erstens, es geht ihm gut, warum sollte er dort hingehen. Leidet der Mensch Not und geht es ihm schlecht, erinnert er sich daran, dass es doch jemanden gibt, der helfen muss, also nichts wie hin in die Kirche, kurz beten und bitten, und schon soll alles wieder gut werden.

Zweitens, er ist zwar christlich erzogen worden, aber man hat ihn immer gedrängt und jetzt hat er keine Lust mehr.

Drittens, die Kirche hängt an alten Dingen fest, sie öffnet sich nicht, die Predigten sind langweilig, sie sprechen den Menschen nicht mehr an, man fühlt sich nicht verstanden. Alles ist immer gleich, man wird nur gemahnt und man hört irgendwann weg.

Dabei ist es nicht Gott, den die Menschen nicht mehr wollen, es ist die Institution Kirche. Diese ist von Menschen aufgebaut und ausgebaut worden. Aber sind alle Regeln und Bestimmungen, die dort aufgeführt wurden, auch wirklich von Gott und Jesus gewollt?. Es gibt viele Religionen, die meisten haben einen Gott, der hat dann verschiedene Namen, aber jeder meint ihn, und zwar Gott.

Doch zwischen den Religionen kriselt es stark. Welche ist die Richtige. Katholische und evangelische Christen kommen nur auf der Basis zusammen. Sobald höhere Instanzen im Spiel sind, beginnen die Streitigkeiten. In der Bibel und in der Kirche wird Nächstenliebe gepredigt und selbst schafft man es nicht, miteinander zusammen auszukommen. Welcher Hohn.

Das nächste Problem, die geistige Führung in den Kirchen. Der Priester, der Pastor, ein Beruf, oder eine Berufung? In den meisten Fällen ein Beruf. Viele von denen müssen heute Verwaltungsaufgaben erledigen, doch wo bleibt das soziale, wo bleibt die Betreuung, wo bleibt der Seelsorger. Dann natürlich das Zölibat. Ich denke, wenn es dieses nicht mehr geben würde, dann würde die Kirche zwar nicht besser, aber es würden sich sicherlich mehr Menschen bereit erklären und finden, die sich als Priester und Pastor wirklich gut bewähren.

Auch denke ich mir, dass die Predigten mal anders angepackt werden müssten. Ich vermisse desöftern die kritischen Worte an der eigenen Mannschaft. Der Pabst ist unser Oberhaupt, kein Thema, aber er ist auch nur ein Mensch und macht auch mal Fehler. So war muss und darf auch erwähnt werden. Was der Limburger machte, wurde hart kritisiert, aber doch wohl nur, weil die Öffentlichkeit nicht mehr zu bremsen war. Der Missbrauch, musste angesprochen werden, da auch hier der Druck der Öffentlichkeit nicht mehr aufzuhalten war. Doch warum muss erst immer ein so großer Druck erzeugt werden.

Ich empfinde mich als ein gläubiger Christ, mit vielen Fehlern. Ich komme jetzt nicht mit dem Satz, ich geh nicht in die Kirche, ich kann ja auch im Wald beten. Dieser Satz hat mich früher schon aufgeregt. Die Kirche, das Gebäude, ist das Haus Gottes und somit sehr sehr wichtig, in dieses Haus ist man eingeladen, dort hin sollte man auch gehen.- Doch Gott hat die eingeladen und wenn du in Ruhe dort bist, wirst du ihn erfahren. Der Mensch aber, hat ein Programm aufgezogen und das unterscheidet manchmal mit dem, was Gott eigentlich von uns möchte.

Gott und die Kirche können uns nicht egal sein. Wir sind mündige Menschen und können nur versuchen die Richtung der Kirche mitzubestimmen. Gott ändern, das wollen wir nicht, aber Gott will uns verändern, er will, dass wir erkennen, was er eigentlich vorhat. Das wichtigste ist doch, Liebe, Nächstenliebe und einfach für andere eintreten. Christ sein eben. Die Kirche muss sich ändern, sie muss erkennen, dass der Weg, den sie eingeschlagen hat, nicht mehr der richtige bzw. derjenige ist, der die Christen in der heutigen Zeit begleitet. Der eingeschlagene Weg führt dazu, dass immer mehr Menschen, der Kirche, nicht Gott, den Rücken zukehren, sie austreten und durch dieses Austreten auch Gott vernachlässigen und schließlich vergessen. Das kann und darf aber nicht der Fall sein. Gott ist das Zentrum unseres Glaubens, wir als Christen werden Gott nie verraten, aber der Kirche immer kritisch gegenüber stehen.

Sonntag muss bleiben, die Kirche als Institut muss sich ändern, wir als Christen, dürfen uns nicht alles gefallen lassen, Gott ist und bleibt das Zentrum unseres Lebens.

Dass die Kirche sich nicht sofort total ändern kann, ist doch ganz klar, aber es wäre schön, wenn sie Änderungen erkennbar machen würde. Geben wir ihr also noch eine Chance oder auch mehrere, schließlich gibt Gott uns tausende von Chancen und da sollten wir auch die Größe haben, Chancen abzugeben.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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