Nein sowas, daran habe ich nicht gedacht.

Ohne, dass es irgendeinder mitgekommen hat, hat gestern jemand an meine Haustür geklopft. Zunächst wollte ich nicht aufmachen, wer weiß was da wieder für Typen vor der Tür stehen. Aber das Klopfen wurde immer lauter. Zunächst habe ich mich geärgert, wer stört da meine Ruhe, dann ist aber in mir wieder meine Neugier durchgekommen. Ich also zur Tür, mach diese auf, da steht eine Person vor mir, mit der ich sofort Mitleid bekommen habe. Die Kleider waren total durchnässt und es tropfte mir den ganzen Flur voll. Die Haare waren zersaust und die Person hatte auch gar kein Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie sah mich an und sagte "Ich bin jetzt da, freust du dich darüber?". Ich sah die Person völlig verständnislos an. Erstens, wer ist das überhaupt?, Ist es ein Mann oder eine Frau? Ich konnte es nicht erkennen. Zweitens , soll ich mich freuen, weil sie mir die ganze Bude nass macht? Ich muss wohl sehr blöd geschaut lange wohl nichts gesagt haben. Mein ganzer Körper ging auf Abwehr. In meinem Kopf gingen solche Gedanken durch wie, ist da vielleicht noch so ein Typ und dieser da soll dich ablenken und gleich sind sie im Haus und rauben mich aus. " Haben Sie vielleicht Hunger oder brauchen sie irgendetwas, das ihnen weiterhilft." Ratlos sah ich ihn an. Dann nickte er plötzlich. Ja er bräuchte was und ich könnte es ihm geben. Ich sollte nur an ihn glauben, einfach mal laut auf die Straße rufen, das ich an ihn glaube. Wenn ich das machen würde, dann würden es mir wohl einige nachmachen und er könnte getrost seines Weges gehen. Hunger und Durst hätte er allerdings nicht.
Sie können sich wohl vorstellen, was in mir los war. Wenn ich jetzt auf die Straße gehe und schreie laut rum. Hört mir zu ihr Leute, ich glaube an den komischen Vogel da, dann würde ich mich innerhalb der nächsten halben Stunde sicherlich schon in einer Zelle aufhalten. Nein, nein, so haben wir nicht gewettet. Ich zeigte mit dem Finger nach Draußen und wollte dann schnell die Tür zuschlagen. Doch mein Besucher war schlauer als ich gedacht hatte, so klemmte er doch glatt seinen Fuß in meine Tür. Ich blickte darauf. Oh nein, das muss ja ein toller Freak sein, der lauft ja ohne Schuhe und Strümpfe, einfach so. Jetzt bekam ich es aber doch etwas mit der Angst zu tun. Im Geiste sah ich mich schon verscharrt irgendwo im Garten. Irgendwie schaffte ich es dann aber mal ihm in seine Augen zu sehen. So was habe ich noch nie gesehen, sie leuchteten. Irgendwie wurde mir jetzt etwas anders, ich spürte in mir eine Wärme hochsteigen und richtig, es wurde immer heißer. Inzwischen stellte ich auch fest, dass es sich wohl um eine männliche Gestalt handelte. Er strich sich über sein Haar und plötzlich brachte es einen jugendlichen gutaussehenden Mann zu Tage. Die Kleidung funkelte, sie war trocken. Sämtliche Kälte und Nässe waren verschwunden. Er streckte seine Hand aus und zeigte über das Land. In diesem Moment veränderte sich irgendetwas. Er lächelte mich an, wünschte mir für die Zukunft alles Gute und sagte, er sei froh bei mir gewesen zu sein, denn er habe das Gefühl, dass ich tief in meinem Innern doch an ihn glauben würde, dann schritt er wieder auf die Straße und setze seinen Weg fort. Ich sah wie er verschwand, ja so richtig vor meinen Augen verschwand, er ging und plötzlich war er nicht mehr zu sehen. Nein, da war keine Kurve oder irgendwas anderes, er verschwand vor meinen Augen.
Ich schloss die Tür und war geplättet. Um Himmelswillen, wen habe ich da vor mir gehabt.? Wer war das nur?

In diesem Moment fiel mir ein Kalenderblatt vor die Füße. Ich hob es auf, und wollte es schon wegwerfen, da schaute ich einmal drauf. Ich stutze, dann suchte ich mir einen Stuhl und nahm den Zettel nochmals in die Hand.

Jetzt wollt ihr wohl wissen was draufstand, kann ich auch verstehen und ich will es auch sagen.

Auf den Zettel stand:

Ab heute haben wir Sommer, freut ihr euch?

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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