Gedanken über Robben

Er hatte die Welt zu Füßen, was heißt er hatte, er hat sie immer noch.
Doch dann kamen Momente im Leben, da haben seine Füße, seine Sinne versagt. Dies ist ja auch menschlich. Als er den ersten Elfer gegen Dortmund versämmelte, da waren die Bayernfans traurig, aber nicht wütend oder sauer, sie waren einfach enttäuscht. Die zitterten mit ihrer Mannschaft auch in den schmerzhaften Niederlagen gegen den BVB. Dann kam der nächste Elfer. Alles hielt gespannt den Atem an, wer würde ihn schießen. Robben nahm den Ball, ein jedes Herz ging ein Stück tiefer in den Körper. Er schaute, schoss und jubelte. Der Ball war drin. Doch jeder von uns sah, mit welchem Glück er ins Netz zappelte. Es war wieder ein sehr schlecht geschossener Elfer, doch diesmal wurde es nicht laut, denn schließlich war er aber drinn. Doch unter den Fans bestand Einigkeit, lasst blos den Robben keinen wichtigen Elfer mehr schießen.
Dann kam der dritte Elfer. Gomez hielt den Ball in der Hand. Ich war beruhigt, wenn Gomez den schießt, dann ist der im Tor, wenn er den verschießt, dann hat er eben Pech gehabt. Aber plötzlich wurde es unruhig auf dem Rasen, diesesr Robben, so zeigte es allein sein Gesichtsausdruck, wollte allen Ruhm dieser Erde auf sich vereinigen. Er der strahlende Held, er, der die Bayern auf Europas Thron schießt. Alle, die vor dem Fernseher saßen, schrien nur laut herum, Holländer, Robben, lass den Ball, nimm ihn nicht, schieß blos keinen Elfer mehr, lass das den Gomez machen, oder egal wen, nur du nicht. Dann zeigte Robben allen, was er nicht kann, Elfmeter ins Tor rein dreschen. Was für eine Enttäuschung. Dieser alte Egoist, hattes es in der Verlängerung vergeigt.
Die Mannschaft war am Boden. Doch wer in den Gesichtern lesen kann, der stellte fest, dass immer ein Spieler angeschaut und über diesen Gedanken verschwendet worden sind. Robben. Er wollte, dass die Welt über ihn spricht. Die Welt spricht über ihn. Doch plötzlich möchte er es nicht mehr, er wollte ja schließlich Verantwortung übernehmen. Verantwortung, die aber von ihm keiner wollte. Jetzt ist der Junge am Boden zerstört, heult rum, will die Bayern verlassen, weil ja alle auf ihn herumhacken, dieser arme Bursche. Wenn jemand etwas für die Mannschaft macht und dabei klappt so einiges nicht, dann bin ich der letzte, der pfeift. Aber, wenn ich merke, das es einen Spieler gibt, den den andreren ganz egal sind, der nur sein Ding durchziehen will, dann werde ich sauer. Robben wurde auf grausamste bestraft, die eigenen Fans wollen diesen Egoismus nicht mehr, sie wollen spannende Spiele, aber auch mannschaftsdienliche Spieler. Natürlich hat nicht nur der Robben versagt, da gehört auch noch ein Trainer dazu, der in meinen Augen in den letzten Minuten zwar alles versucht hat zu geben, aber der im Grunde alles verkehrt gemacht hat. Müller schießt Tor, er nimmt in raus. Müller war einer der wenigen die volle Leistung gegeben haben. Der alte Mann Heynkes, von Uli geliebt, aber völlig neben der Spur, hat dem Robben immer nur Zucker in den Allerwertesten gesteckt, jetzt gibt er kleinlaut zu, dass Robben wohl keinen Elfer mehr schießen wird.

Robben ist und bleibt ein guter Spieler, aber in welcher Welt leben wir denn, wenn uns jetzt die Verantwortlichen von Bayern den Mund verbieten wollen.
Bayern und Co sind schon lange keine Fußballmannschaften im eigentlichen
Sinne mehr, es sind Konzerne, die viel Geld einbringen. Doch so ein Konzern läuft nur, wenn auch bereitwillige Idioten, sprich Fans mitmachen, die alles kaufen, die Mitgliedsbeiträge bezahlen, die in die Stadien gehen, die die ganze Sache im Grunde finanzieren. Kritik darf jeder äußern und es ist auch unser Recht sauer, wütend und enttäuscht zu sein. Es ist sogar richtig, hart zu kritisieren, solange Leib und Seele nichts abbekommen, wobei bei Seele noch gesagt werden muss, es geht nicht darum den Spieler aufgrund einer Krankheit etc. fertigzumachen, es geht darum, ihm einfach zu sagen, dass wir sein Verhalten und die Art und Weise, wie er sich in vielen Situationen gibt, nicht in Ordnung finden.

So jetzt habe ich mich fast wieder in Rage geredet und jeder weiteres Wort wäre nicht mehr Gut.

Ich freue mich auf Fußball, auf die Europameisterschaft und auf das ganze drum Herum.

Wenn die nächste Saison wieder los geht, wird es bei mir wie immer sein, ich feier meine Bayern, ich heule mit den Bayern und ich ziehe über Bayern her.

Also bis demnächst

Christoph

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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