JC 66 – Piraten wollen Schatz verteidigen

Bereits 5 Punkte ergaunert. Nun gilt es, das Erreichte vor heimischem Publikum zu verteidigen. Starke Gladbacher zu Gast in Bottrop.

Die Bilder sind immer noch lebendig. Da saßen die Bottroper Mattencracks frustriert in der Halle, die Blicke gingen ins Leere. Wieder einmal hatten die Judo-Männer des JC 66 den Aufstieg ins Oberhaus verpasst. Wieder einmal gegen Mönchengladbach. Das war zuletzt 2009 der Fall, als der JC 66 mit 3:4 gegen das Team vom Niederrhein verlor.

Genau so war es auch ein Jahr zuvor, auch da gab es eine 3:4 – Schlappe gegen die Gladbacher. Den Bottropern lag der 7er-Modus nicht zudem schienen sie mit dem hohen Aufstiegsdruck nicht klar zu kommen. Anders waren die Niederlagen kaum zu erklären, gab es doch im normalen Bundesligamodus – also 14er – Begegnungen – stets klare Siege. Zwischen 9:5 und 10:3 ging es regelmäßig aus.

Nun haben die Bottroper Judoka um Trainer Sven Helbing die Gelegenheit zu beweisen, dass sie im 14er-Modus durchaus bestehen können. Zum ersten Mal seit 2008 stehen sich die beiden NRW-Teams nämlich wieder in einer offiziellen Bundesligabegegnung gegenüber. Die 66er stehen gut da als Aufsteiger. Mit bislang zwei Siegen (Walheim 8:5, Witten 6:5) und einem Unentschieden gegen die starken Frankfurter (6:6) liegt das Team deutlich über Soll. Helbing: „Mit dem Sieg in Witten hatte niemand gerechnet und auch das Unentschieden kam für die meisten in der Liga überraschend. Wir selbst hatten uns von Anfang an gute Chancen gegen Frankfurt ausgerechnet.“

Die Frankfurter staunten auch gar nicht schlecht, als sich der Krimi bereits nach wenigen Kämpfen ankündigte. „Warum macht Ihr es uns heute nur so schwer?“ fragte ein sichtlich verzweifelter Karl-Heinz Werner (Trainer des JC 90 Frankfurt / Oder) in der Halbzeitpause. Werner, der an diesem Tage Geburtstag hatte und 62 Jahre alt wurde, gilt als ausgemachter Bundesligaexperte. Die Bottroper hatte er allerdings nicht auf seiner Rechnung.

„Wir sind für fast alle Teams wirklich unangenehm. Unser Team besteht nur aus sehr wenigen absoluten Topleuten, verfügt aber in jeder Gewichtsklasse über mindestens einen, eher zwei Kämpfer, die jederzeit punkten können. Das macht es den Gegnern schwer in der Einschätzung. Der Teamspirit, der augenblicklich herrscht, puscht die Kämpfer auf der Matte zusätzlich. Da vertut man sich schnell einmal.“

Mit den bisherigen fünf Punkten lebt es sich komfortabel. Platz 5 ist bereits gesichert und damit der direkte Klassenerhalt. Mit dem Kampf am 08. Oktober gegen den 1. JC Mönchengladbach in der Dieter-Renz-Halle steht nun die Kür an. Bei einem Sieg stünde der JC 66 erstmals in seiner über 20-jährigen Bundesligageschichte im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft. Gegner dort wäre entweder der 15-malige Deutsche Meister und Titelverteidiger TSV Abensberg oder der Südzweite KSV Esslingen. Motivation genug also – für die Piraten und deren Fans.
Text Volker Tapper

Autor:

Jürgen Ehlert aus Bottrop

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