Junge Talente: Stefan Urselmann vom JC 66 Bottrop

Stefan Urselmann (re., hier mit Vereinskollege Dennis Lanfermann) gehört beim JC 66 Bottrop seit Anfang Mai zu den Stammkämpfern des Bundesligateams. | Foto: Michael Kaprol
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Er gehört zu den talentiertesten Nachwuchsjudokas in Bottrop. Vor allem aber ist er ein echtes Eigengewächs. Stefan Urselmann hat das Einmaleins des Judosports als kleiner Junge beim JC 66 Bottrop erlernt und ist mittlerweile Stammkraft im Bundesligateam.

Es ist mal wieder ein langer Tag für Stefan Urselmann. Gerade von der Uni zurückgekehrt, ist er schon in der kleinen Judohalle im Sportpark am Jahnstadion anzutreffen.Klar, denn dort steht nun das Krafttraining mit seinen Vereinskollegen vom Judo-Club 66 Bottrop auf dem Programm. Anschließend sollen noch Technik- und Taktikeinheiten auf der Matte folgen. Ein hohes Pensum. Dennoch hat der junge Bottroper seine gute Laune nicht verloren. Denn immerhin gehört er seit Mai zu den Stammkämpfern des Bundesligateams und hatte dort direkt zum Saisonauftakt für Furore gesorgt.

Im Duell mit dem JC 90 Frankfurt (Oder) hatte Trainer Sven Helbing den 22-Jährigen im zweiten Durchgang ins Rennen geschickt. Gegen den internationalen Top-Kämpfer Wiktor Twordzyd. Vor den Augen von einigen hundert Zuschauern in der heimischen Dieter Renz Halle. Knapp drei Minuten waren auf der Uhr heruntergetickt, als Stefan Urselmann den favorisierten Polen mit einem Angriff überraschte, auf den Rücken beförderte und den entscheidenden Punkt für sein Team holte. „Das war ein überwältigendes Gefühl“, sagt der junge Mann, der im Übrigen ein echtes Bottroper Eigengewächs ist. Denn entdeckt hat er seine Faszination für die Sportart Judo im zarten Alter von fünf Jahren. Ein Kindergartenfreund war es, der ihn überredete mal mit zum Training zu gehen. Was genau Judo ist, wusste Stefan Urselmann da noch gar nicht.

"Ich habe meine Ziele vor Augen"

„Ich dachte, dass wäre wie Karate, also etwas mit Treten“, sagt er lächelnd. Doch Judo, was übersetzt „der sanfte Weg“ bedeutet, hat mit letzterem rein gar nichts zu tun. Hängengeblieben ist der 22-Jährige dennoch an diesem Sport und vor allem am JC 66 Bottrop. Mit Begeisterung und hohem Einsatz. Judo ist für Stefan Urselmann längst mehr als nur ein Hobby. Es ist zum Leistungssport geworden. Zehn bis zwölf Trainingseinheiten pro Woche stehen auf dem Plan, seitdem er 2013 in den Bundesligakader berufen wurde. Nicht selten absolviert der Maschinenbau-Student noch morgens bevor es zur Uni geht eine Laufeinheit. Am Abend kann es dann durchaus schon mal zwei Trainingseinheiten hintereinander geben. Ob da viel Disziplin notwendig sei? „Sicherlich muss man sich immer wieder überwinden“, sagt er, „aber ich habe meine Ziele vor Augen.“

Und diese lauten: Nicht nur für den JC 66 in der Bundesliga punkten, sondern auch die individuelle Karriere voranbringen. Bei der Deutschen Pokalmeisterschaft Ende November peilt der 90-Kilo-Kämpfer ein Platz auf dem Treppchen an. Und auch bei internationalen Wettkämpfen möchte Stefan Urselmann zukünftig auf sich aufmerksam machen. Ehrgeizige Ziele, die der 22-Jährige hat und für die er hart arbeitet. Vor Kämpfen studiert er seine möglichen Gegner per Video, analysiert deren Stärken und Schwächen und stimmt sein Training darauf ab. So auch in diesen Tagen. Denn am Samstag, 5. Juli, steht für ihn und seine Vereinskollegen vom JC 66 ein wichtiger Kampf an.

Als Ligaschlusslicht treffen sie auf den Vorletzten UJKC Potsdam. Ein Sieg ist Pflicht, um der Abstiegsrelegation zu entkommen. „Wir wollen die Sache klar machen“, sagt Stefan Urselmann. Und dafür nimmt das Bottroper Eigengewächs gerne den ein oder anderen längeren Tag in Kauf.

Stefan Urselmann (re., hier mit Vereinskollege Dennis Lanfermann) gehört beim JC 66 Bottrop seit Anfang Mai zu den Stammkämpfern des Bundesligateams. | Foto: Michael Kaprol
„Als ich als Kind erstmals einen Bundesligakampf gesehen habe, war ich so beeindruckt, dass ich mir gedacht habe: Das will ich auch.“ Stefan Urselmann | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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